Front 242 hören 2025 (Jan) auf live zu spielen

Kürzlich gaben Front 242 bekannt, nicht mehr Live zu spielen. Damit ist die aktuelle Tour die letzte, die selbstverständlich mit deinem Doppelkonzert in Brüssel AB enden wird.
Sie möchten als die Band mit Energie im Gedächtnis bleiben. Da sie ja mindestens 3 Songs noch nicht veröffentlicht haben wäre es aber denkbar, dass sie noch einen Tonträger als letzten Gruß hinterher schicken könnten. Die Tour endet 2025.

Vielleicht also dann noch mal ein gemeinsamer Abschied in Oberhausen oder Brüssel?
Die waren schon sehr wichtig für meine Menschwerdung™. Aber sie zeigen auch, dass man entscheiden muss, wie man später agiert.
Wie ist Musik und Alter eigentlich verbunden? Die ersten Elektroniker sind zwischen 60-80 Jahre alt. Auch dieser Gedanke ist auch hier im Forum und vielen Musikern nicht fern.

This might be the last call of a lost world! Fire! Heat! Power! Time is up!

242.jpg
12.10. Hamburg, Markthalle
18.10. Berlin, Huxleys Neue Welt
19.10. Oberhausen, Turbinenhalle ** <--- You are here
25.10. München, Backstage
26.10. Langen, Neue Stadthalle
25.12. Chemnitz, Stadthalle (Dark Storm)
24./25.01.25 B-Brüssel, Ancienne Belgique
Aktuell gibt/gab es auch eine US-Tour, dies sind nur die Daten in "der Gegend".
 
Jo, das war gut damals. Synthiepop kann auch anders ...
In Hannover hab ich sie Mitte der 80er ganz klein gesehen und dann das letzte Mal bei der Tyranny for you 😜 im PC69 .
 
Ich hatte zu der Musik von Front 242 nie einen Bezug. Ich war eigentlich erstaunt über den langen Artikel plus Interview im SynMag jetzt, denn das war nie Musik, die mir irgendetwas bedeutet hätte. Im Grunde ist die Ausdruckshaltung ja ähnlich plump wie die von Heavy Metal, nur mit Synths statt Gitarren. Das lässt mich relativ ratlos zurück.
 
Andere eben nicht.
So ist das mit der Musik.

Front sind ähnlich wie die Neubauten aufgrund ihrer massiven Gesamtwirkung einfach wichtig, auch wenn man nicht alles toll findet.

Und Heavy Metal grundsätzlich als plump zu bezeichnen klingt wirklich ein bisschen nach Ratlosigkeit.
 
Jeder der mal das Gitarrenspiel von Chuck Schuldiner gehört hat, sollte wissen wie komplex Rock sein kann. Metal ist auch nicht meine Musik, aber da gibt es unheimliche Virtuosen, gerade auch im Death- und Thrash-Bereich.
 
Die ersten Alben von Front 242 fand ich damals Anfang der 80ziger kraftvoll und erfrischend.
Wohl mehr aus Nostalgiegründen heraus höre ich selbst heute ab und an nochmal.
Ich kann aber verstehen, dass jemand der nicht damit aufgewachsen ist, heute damit auch nicht viel anfangen kann.
 
Front reden zudem auch über die Rockmafia und dieses Gekämpfe, was man Anno 1981 noch hatte. Siehe Interview, was auch meinem Erfahrungsradius entspricht. Das hat sich gedreht, aber was die beiden sagen ist alles andere als dummes Blabla, hier sprechen kluge und überlegte Menschen. Das muss sicher nicht extra erwähnt werden.

Das Gegeneinanderstellen von Musik ist meist zum Scheitern verurteilt - bis man allerdings auch erkennt, wie gut und viel man mit dem Synthesizer machen kann und das der Synthesizer in jener Zeit auch ein Symbol für Neubeginn, Neues allgemein galt und auch durchaus andere Herangehensweisen.

Front sind nun formell Geschichte, aber ganz sicher ein wichtiger Stein in der Elektro-Welt. Wenn die Musiker die 60 erreicht und überschritten haben, haben sie meist auch schon einiges erreicht.
 
Im Grunde ist die Ausdruckshaltung ja ähnlich plump wie die von Heavy Metal, nur mit Synths statt Gitarren. Das lässt mich relativ ratlos zurück.

Man muss auch nicht verstehen warum jemand anderes Musik gut findet, mit der man selbst nichts anfangen kann. Das ist doch selbstverständlich, da braucht man doch nicht ratlos sein.
 
Naja, hier und da möchte jemand eben mitteilen, dass man etwas nicht mag. Das ist dann auch ok, next target!
Ich finde es gut und sinnvoll, wenn jemand sachlich argumentiert, warum etwas nichts für ihn ist. Heavy Metal in seinen zig Ausprägungen pauschal als plump zu bezeichnen ist jedoch keine sachliche Argumentation. Da finde ich Shunts Antwort noch überaus diplomatisch.
 
Naja - aber für mich ist das schon durch. Hätte ich ohne dein Zitat gar nicht mehr dazu etwas gesagt, eher zu dem Sound, der mich genau so wie das Auftreten und die Art der Sounds anspricht. Deshalb sind wir hier, deshalb gibt es das Forum. Spielt es Rolle, was Leute über ganze Richtungen sagen und in dieser Weise?

Zurück zu Front:


Es gibt zB eine Rock around the Clock Version, die ich ziemlich cool fand. Das passt gar nicht so zu ihnen - doch - diese superelektronischen Drumsound da drin sind so im Geography Stil. Guter Humor - das gibts in einem Demovideo. Natürlich kann man auch noch über die Telex-Version reden, die sehr belgisch ist.

Ich fand, dass diese Minimalität eine ziemlich kluge Idee ist, und wie sie es verpacken. Damals sogar noch cooler und deutlicher - das hat mich sehr angesprochen.
 
Man muss auch nicht verstehen warum jemand anderes Musik gut findet, mit der man selbst nichts anfangen kann. Das ist doch selbstverständlich, da braucht man doch nicht ratlos sein.
Jein. Als Musiklehrer ist es mir eigentlich immer ein Anliegen zu verstehen, warum Menschen etwas mögen, das ich selbst nicht so mag. Ich wollte mit meiner Aussage diese Musik nicht abwerten - sondern nur mein eigenes Unverständnis zum Ausdruck bringen. Ich würde gerne nachvollziehen können, was Menschen an dieser Musik mögen, allein schon aus professionellen Gründen.
 
Jein. Als Musiklehrer ist es mir eigentlich immer ein Anliegen zu verstehen, warum Menschen etwas mögen, das ich selbst nicht so mag. Ich wollte mit meiner Aussage diese Musik nicht abwerten - sondern nur mein eigenes Unverständnis zum Ausdruck bringen. Ich würde gerne nachvollziehen können, was Menschen an dieser Musik mögen, allein schon aus professionellen Gründen.

Entweder die Musik transportiert etwas in einem oder nicht. Wenn sie das nicht tut, dann gibt es da auch nichts zu ergründen.
Wenn jemand gerne Tomaten mag, ich aber nicht, dann ist das so und da bleibe ich dann auch nicht ratlos zurück.
 
Front produzierte damals eine völlig andere elektronische Musik im Gegensatz zu dem, was man so aus dem Radio oder von Alben her kannte. Mich faszinierten die knalligen Drums zusammen mit den harten Synthbässen und dem militanten Outfit der Band. Aber die Fans haben mich immer genervt, da gab es viele prollige Typen die sich durch die Musik groß aufspielen konnten.
 
Front produzierte damals eine völlig andere elektronische Musik im Gegensatz zu dem, was man so aus dem Radio oder von Alben her kannte. Mich faszinierten die knalligen Drums zusammen mit den harten Synthbässen und dem militanten Outfit der Band. Aber die Fans haben mich immer genervt, da gab es viele prollige Typen die sich durch die Musik groß aufspielen konnten.

Ich fand das Publikum sehr unangenehm beim Konzert 2023. Rücksichtslos, aggressiv, zu homogen. Kenne auch Leute, die deswegen nicht zu Front gingen. Musikalisch hingegen war es super.
 
Geht das schon wieder los...
Das gehört nunmal dazu. Ob ihr wollt oder nicht und das war schon immer so in der EBM Szene. Und wenn verkappte Gruftis und Frickelelektroniker damit nicht klar kommen, sollten sie wohl auch besser daheim bleiben und im Keller bei Kerzenschein Skinny Puppy hören. Jammerlappen!

 
Zuletzt bearbeitet:
Geht das schon wieder los...
Das gehört nunmal dazu. Ob ihr wollt oder nicht und das war schon immer so in der EBM Szene. Und wenn verkappte Gruftis und Frickelelektroniker damit nicht klar kommen, sollten sie wohl auch besser daheim bleiben und im Keller bei Kerzenschein Skinny Puppy hören. Jammerlappen!

Ich muss zugeben, dass ich 1989 zu Beginn meines ersten F242 Konzerts auch überrascht war, da ich mittendrin gestanden hatte, wie da plötzlich die Post abging.

ABER, dann stellt man sich einfach woanders hin! Ich hatte bei späteren Gigs damit nie Probleme, da viel Bewegung ja immer recht zentral stattfand.

Es gab also genug Plätze wo man in Ruhe stehen konnte.

Chris
 
Ich muss zugeben, dass ich 1989 zu Beginn meines ersten F242 Konzerts auch überrascht war, da ich mittendrin gestanden hatte, wie da plötzlich die Post abging.

ABER, dann stellt man sich einfach woanders hin! Ich hatte bei späteren Gigs damit nie Probleme, da viel Bewegung ja immer recht zentral stattfand.

Es gab also genug Plätze wo man in Ruhe stehen konnte.

Chris

Bei der 50+ Fraktion ging herzlich wenig ab. Es gibt einen Unterschied zwischen einer positiven Aggressivität auf einem Hardcore-Konzert, wo es körperlich sehr zur Sache geht, und einer asozialen Aggressivität, wo verkappte Incels meinen, den Frust ihres Daseins an anderen auslassen zu müssen.
 
Richtig Bewegung war doch immer nur direkt vor der Bühne. Ich fand das immer cool mit anzusehen wenn "harte" Typen ihren Emotionen freien Lauf lassen.
Btw. schade dass sie Never Stop in der Neuzeit live kaum gespielt haben, oder hat das mal jemand gehört.
War immer eines meiner Favorites.
 
Bei der 50+ Fraktion ging herzlich wenig ab. Es gibt einen Unterschied zwischen einer positiven Aggressivität auf einem Hardcore-Konzert, wo es körperlich sehr zur Sache geht, und einer asozialen Aggressivität, wo verkappte Incels meinen, den Frust ihres Daseins an anderen auslassen zu müssen.

Der Grat zwischen "positiver Aggressivität" und "asozialer Aggressivität" dürfte marginal sein. Ich frage mich wirklich worin sich die von Dir genannten Aggressionen optisch unterscheiden sollen?

Vielleicht pogen die einen lächelnd und die anderen mit ernstem Gesicht?
 
Der Grat zwischen "positiver Aggressivität" und "asozialer Aggressivität" dürfte marginal sein. Ich frage mich wirklich worin sich die von Dir genannten Aggressionen optisch unterscheiden sollen?
Die einen achten darauf, dass sie keine unbeteiligten anrempeln und entschuldigen sich (meistens durch Handzeichen), die anderen gehen ohne Rücksicht oder sogar absichtlich auf unbeteiligte los.
 
Die einen achten darauf, dass sie keine unbeteiligten anrempeln und entschuldigen sich (meistens durch Handzeichen), die anderen gehen ohne Rücksicht oder sogar absichtlich auf unbeteiligte los.
Okay, aber bei den 16 F242 Konzerten (1989-2014), die ich besucht habe, sind mir diese Unterschiede beim Pogen noch nie aufgefallen! Und ja ich stand öfter weiter vorn, wenn auch nicht mittig.

Wie bereits oben erwähnt, man kann diesen Dingen ausweichen, indem man eben nicht mitten im Geschehen steht.

Darum hat mich das nie gestört.

Wenn man aber nicht darauf achtet, und sich mitten hinein stellt, dann darf und muss man sich auch nicht wundern.

Wie gesagt, ich hatte damit, bis auf die ersten Minuten beim ersten Konzert 1989, nie wieder Probleme damit.

Chris
 


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