NickLimegrove
Flexiganer
Hallo ihr Lieben,
bekanntlich gilt in der FM-Synthese das (auf den ersten Blick etwas paradoxe) Prinzip, dass ohne Träger zwar nichts zu hören ist, dass aber der Träger selbst nicht zwangsläufig im hörbaren Bereich liegen muss. Man kann ihn auch nach unterhalb der Hörschwelle verlegen und erst über die Modulation hörbar machen. Minimalbeispiel:
Im Vergleich mit dem noch einfacheren Fall, bei dem auch der Träger auf ›1x‹ gestellt ist, ist die Klangfarbe auf den ersten Blick sehr ähnlich. Im Falle des Sub-Audio-Trägers kriegt man aber schöne Schwebungen mit rein, die den Sound etwas lebendiger machen, ohne dass man hierzu den LFO nutzen müsste (weil die Seitenbänder, z.B. bei einem Grundton von 100 Hz, nicht einfach 100, 200, 300... Hz sind, sondern 99, 101, 199, 201, 299, 301 und sich periodisch auslöschen).
Soweit, so bekannt (Chowning, Massey...). Das Problem aber, und hier fängt die eigentliche Frage an: der 1-Hz-Träger läuft dabei natürlich dauerhaft mit; man hört zwar nur die Seitenbänder, aber die bringen ihn ja nicht zum Verschwinden. Man hat also im Mix möglicherweise ›untenrum‹ ein andauerndes niederfrequentes Gewaber (jenachdem, wie der konkrete Patch beschaffen ist, der dieses Prinzip nutzt). Man hört es natürlich nicht, aber der Pegel kann beträchtlich sein. Hier sehr schön zu sehen die 1 Hz (Gesamtlänge 30 sec).
https://soundcloud.com/nicklimegrove/tr ... er/s-6s7ub
Was ›macht‹ so etwas mit einem Mix? Die 1 Hz werden von den Systemen, durch die sie laufen, ja durchaus wahrgenommen, erscheinen auf Pegelanzeigen, bringen Kompressoren zum Ausschlagen, lassen bestimmt auch verlustbehaftete Audio-Encoder nicht unbeeindruckt, und ans Thema Vinylschnitt will ich gar nicht erst denken.
Oder ist das alles halb so wild; muss man sich da keinen Kopf machen? Wenn doch, wie wird damit im Allgemeinen umgegangen?
Danke für jeden Hinweis!
-- Nils
bekanntlich gilt in der FM-Synthese das (auf den ersten Blick etwas paradoxe) Prinzip, dass ohne Träger zwar nichts zu hören ist, dass aber der Träger selbst nicht zwangsläufig im hörbaren Bereich liegen muss. Man kann ihn auch nach unterhalb der Hörschwelle verlegen und erst über die Modulation hörbar machen. Minimalbeispiel:
Code:
OP2 (m)
f: ratio 1x
output: 75% o.ä.
|
V
OP1 (c)
f: fix 1 Hz
output: 100%
Im Vergleich mit dem noch einfacheren Fall, bei dem auch der Träger auf ›1x‹ gestellt ist, ist die Klangfarbe auf den ersten Blick sehr ähnlich. Im Falle des Sub-Audio-Trägers kriegt man aber schöne Schwebungen mit rein, die den Sound etwas lebendiger machen, ohne dass man hierzu den LFO nutzen müsste (weil die Seitenbänder, z.B. bei einem Grundton von 100 Hz, nicht einfach 100, 200, 300... Hz sind, sondern 99, 101, 199, 201, 299, 301 und sich periodisch auslöschen).
Soweit, so bekannt (Chowning, Massey...). Das Problem aber, und hier fängt die eigentliche Frage an: der 1-Hz-Träger läuft dabei natürlich dauerhaft mit; man hört zwar nur die Seitenbänder, aber die bringen ihn ja nicht zum Verschwinden. Man hat also im Mix möglicherweise ›untenrum‹ ein andauerndes niederfrequentes Gewaber (jenachdem, wie der konkrete Patch beschaffen ist, der dieses Prinzip nutzt). Man hört es natürlich nicht, aber der Pegel kann beträchtlich sein. Hier sehr schön zu sehen die 1 Hz (Gesamtlänge 30 sec).
https://soundcloud.com/nicklimegrove/tr ... er/s-6s7ub
Was ›macht‹ so etwas mit einem Mix? Die 1 Hz werden von den Systemen, durch die sie laufen, ja durchaus wahrgenommen, erscheinen auf Pegelanzeigen, bringen Kompressoren zum Ausschlagen, lassen bestimmt auch verlustbehaftete Audio-Encoder nicht unbeeindruckt, und ans Thema Vinylschnitt will ich gar nicht erst denken.
Oder ist das alles halb so wild; muss man sich da keinen Kopf machen? Wenn doch, wie wird damit im Allgemeinen umgegangen?
Danke für jeden Hinweis!
-- Nils