Ich finde die Überlegung prinzipiell interessant, es ist aber die Frage, was du genau und wie machen möchtest.
Außerdem solltest du dir nochmal klarmachen, ob du dich mit frequenzspezifischer Lautstärkeemfindung oder frequenzabhängiger Tonhöhenempfindung auseinandersetzen möchtest, da es ja abhängig vom Aufbau sicher Überschneidungen geben wird. Meist ist ja eine frequenzspezifische Lautstärkeabsenkung interessant und keine Umformung des Ausgangsfrequenzspektrums in Richtung der Vorgaben der Barkskala. Dafür würde man ja eher einen frequenzselektiven Pitchshifter benötigen ("Töne einer starren Skala werden frequenzabhängig ins Raster der psychoakustischen Skala gezogen")
Dein Ansatz ist aus meiner Sicht eher für eine "psychoakustisch optimierte" additive (meinetwegen auch subtraktive) Synthese mit sehr vielen Frequenzbaändern oder, wie in den verlinkten Artikeln genannt, für andere Anwendungen, wie optimierte Kompressionsalgorithmen interessant.
Dieses Konzept wird bei der Beschränkung auf deutlich weniger Bänder wieder etwas hinfällig.
Das meistverwendete Konzept wird ja eher sein, dass der interessierende Frequenzbereich von Filtern mit einer baulich festgelegten Flankensteilheit und darauf angepassten Mittelfrequenzen so abgedackt wird, dass die Überlappungen überschaubar sind und die Frequenzen in einem musikalischen Verhältnis zueinander stehen, die nicht unbedingt psychoakustisch vorgegeben sind, sondern eher etwas mit starren Intervallen (z.B. Oktaven oder kleineren Intervallen) zu tun haben.
Würdest du den psychoakustischen Frequenzgang berücksichtigen, hättest du das Problem, dass es bei konstanten Flankensteilheiten in bestimmten Frequenzbereichen zu stärkeren Überlappungen führt, während in andere Zwischenbereiche weniger eingegriffen wird. Das kann ja sinnvoll sein, aber auch zu ungewollten "nichtmusikalischen" Resonanzen führen.
Eine Möglichkeit wäre, dann auch die Flankensteilheiten pro Einzelfilter anzupassen, falls das gewünscht und umsetzbar sein sollte. (so etwas wäre ja auch das Ergebnis eines frequenzspezifischen Kompressionsalgorithmus)
Pragmatisch würde ich mich eher an bereits erhältlichen Geräten, wie z. B. der MAM AFB-8 orientieren, und überlegen, ob deren Aufbau sinnvoll oder optimierbar ist. Hier sollte es technische Daten im Netz oder in den gedruckten Testberichten geben. Weitere Festfilterbänke gibt es ja auch, an denen man sich trotz anderer Bandanzahl orientieren kann (SND Filterbank, Vermona EQ usw.).
Der AFB 8 sind 8 feste Frequenzen im Oktavabstand
zugeordnet:
63/ 125/ 250/ 500/ 1000/ 2000/ 4000/ 8000 Hz
Im Gegensatz zum Equalizer, dessen Verstärkung bzw.
Absenkung eines Frequenzbandes auf einen maximalen
Wert begrenzt ist (z.B. +/- 12 dB), besteht die Filterbank
aus Bandpassfiltern, die zum Ausgang der Filterbank
beliebig hinzugemischt , also auch komplett unterdrückt
werden können.
Der Output-Volume
Regler bestimmt
dabei die Lautstärke des gemischten Signals.
Wenn ich mich damit beschäftigen müsste, und von den gängigen Wegen abweichen sollte, würde ich mal schauen, ob ich das Verhalten in Software, z. B. mit parametrischen Equalizern oder einer Software wie Samplitude oder Eventide Prozessoren, die sehr viele enge Filterbänder liefert, per Makros o. ä. simulieren kann, bevor ich etwas baue, was sich auf dem Papier logisch und psychoakustisch erstrebenswert anhört, aber dann praktisch schwer umzusetzen ist oder nicht die gewünschten musikalischen Ergebnisse liefert. Oder vielleicht durch eine simple Pegelanpassung in den "psychoakustisch falsch gesetzten" Frequenzbändern bessere Ergebniss liefert, als in den theoretisch korrekten Abständen, die mir dann musikalische Skalen zerschießen und technische Probleme mit sich bringen.
Das nur mal so frei Schnauze. Ich finde das Thema interessant - vielleicht meldet sich ja noch jemand berufeneres dazu.