EML 101 Studenten hier?

G

gringo

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Ich habe ein Angebot für einen EML 101. Ich habe schon ein paar Hörbeispiele vom Verkäufer gehört und der komprimierte, leicht angesättigte Klang gefällt mir. Das semimodulare Konzept ist wohl das was ich suche, da mir das Spiel mit dem MS-20 sehr gut liegt.

Trotzdem weiss ich nicht, wie flexibel er wirklich ist und ob er neben rohem Klang für fette Basslinien und Solos auch Richtung Soundscapes (Ringmod hat er) und eher "experimentellere" fragile, rauschige Knisterklänge gehen kann.
Es ist für mich ein großer Unterschied, ob ich von fremden gespielte Beispiele höre oder selbst am Synth schraube - da kommt immer ganz anderes Zeug heraus. Daher etwas schwierig abzuschätzen.

Er wird hier und da mit dem ARP 2600 verglichen. Ich habe den ARP Odyssey hier und diesen typischen breiten, kräftigen Klang des Odyssey erkenne ich auch bei den Hörbeispielen, nur dass sie etwas angezerrter klingen, wohl der Charachter des EML 101.


Kann jemand etwas über den EML 101 berichten?
Ist ein Preis von 2000 EUR gerechtfertigt?
Ich wundere mich über die Einschätzung von 790 EUR in der Analog-Datenbank gegenüber einem ARP 2600 bei 2500 EUR.


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M.W. hat Alan Ravenstine (Pere Ubu und auf Kangaroo von Red Crayola) EML-Synth gespielt. Die Kangaroo-LP wäre für mich ein Verkaufsargument.
 
Ilanode schrieb:
M.W. hat Alan Ravenstine (Pere Ubu und auf Kangaroo von Red Crayola) EML-Synth gespielt. Die Kangaroo-LP wäre für mich ein Verkaufsargument.

Vom "Kangaroo" habe ich mir ein paar Lieder angehört, da verwendet der Synth-Forscher ein paar Knackser und Osc-Geräusche, etwas Rauschen.
Erinnert mich ein wenig an Fifty Foot Hose, letztere haben einen Synth aber exzessiver eingesetzt. Wohl typischer Gebrauch bei den Avant-Rock-Kapellen für diese Zeit (Mitte 60er).

Mich würde aber eine persönliche Meinung von den Kennern hier im Forum mehr interessieren.

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Ich hab eine Sample CD auf der einige Sounds der EML Kiste drauf sind und die gefallen mir alle sehr gut. Von daher hätte ich auch gern einen oder würde zumindest gerne mehr hören.
Allerdings kann ich nicht sagen ob der Preis gerechtfertigt ist, aber in USA sind manchmal welche in der Bucht und sind da schon etwas billiger (wenige aber auch teurer).
 
Hallo,

ich besitze zwar keinen EML 101, hatte aber mal vor einigen Jahren das Vergnügen, einen spielen zu dürfen, den ich für einen Kollegen an Land gezogen hatte.

Der Klang ist wirklich sehr interessant; mich erinnerte an die Aggressivität eines ARP 2600, gepaart mit dem Punch eines Mini Moog und der Cremigkeit (und die Flexibilität in den Filtermodi) an das Oberheim SEM. Klanglich ist er m. E. allemal ergiebiger als ein Odyssey, kann ihn aber nicht ersetzen (ich war allerdings nie ein Fan des Odyssey, muß ich dazu sagen).

Das einzige, was ziemlich blöde war, waren die CV-Standards. Der EML hat einen ähnlich krummen Wert wie z. B. ein EMS und kann daher nicht oder nur über entsprechende Konverter mit anderen analogen Geräten kombiniert werden. Auf der MIDI-Schiene gibt es, glaube ich, Interfaces, die man entsprechend kalibrieren kann (von Kenton, glaube ich), lege dafür aber nicht meine Hand ins Feuer, da ich mich mit MIDI überhaupt nicht auskenne mangels Interesse.

2.000 Euro sind schon eine ziemliche Hausnummer. Wenn er Dir soviel wert ist, zögere nicht und kaufe ihn! Allerdings solltest Du Dir Deiner Sache schon ziemlich sicher sein, denn wenn Du ihn verkaufen willst/mußt, mußt Du erst jemanden finden, der Dir auch wieder diese 2.000 Euro gibt. Andererseits ist der EML hier so gut wie nicht zu bekommen, und wenn man sich einen aus Amilandi mportiert, weiß man a) nie, in welchem Zustand er hier ankommt und man b) noch an Zoll, Steuern, Versand, Verpackung und Versicherung berappen muß.

Auf jeden Fall solltest Du die Finger von einem EML 200 lassen... das Ding ist selten nutzlos und selbst mit einem EML 400 oder dem 101 nur sehr begrenzt einsetzbar.

Stephen
 
Was mir ein Synth wert ist, kann ich erst einschätzen, nachdem ich ihn gespielt habe. Habe jetzt ein paar Ringmod- und Bandpass Sounds gehört und das ist schon sehr fein.

Das Risiko bleibt wohl immer, dass das Paket herumgeschupst wird.
Bringt da ein "Vorsicht Glas!"-Aufkleber oder wie bei Doepfer (was ich sehr schön finde) "Empfindliche Elektronikteile" etwas? Wohl nicht.


Sonst keine EML Benutzer hier?


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gringo schrieb:
Das Risiko bleibt wohl immer, dass das Paket herumgeschupst wird.
Bringt da ein "Vorsicht Glas!"-Aufkleber oder wie bei Doepfer (was ich sehr schön finde) "Empfindliche Elektronikteile" etwas? Wohl nicht.

Der Aufkleber ist mehr eine moralische Bremse für den Zusteller, weniger für den Versandweg als solchen, da jener vollständig automatisiert ist und Sortiermaschinen nicht lesen können.

Dick einwickeln in Bubble Wrap, das Ganze in einen dicken, stabilen Müllsack und zukleben, um es vor Feuchtigkeit zu schützen, erst dann Styroporflocken in den Karton tun; ggf. einen zweiten, größeren Karton als Umverpackung benutzen und den Zwischenraum zwischen beiden Kisten wieder mit Luftpolsterkissen oder Styroporflocken auspolstern. Wenn das nicht hilft, ist der Transporter wahrscheinlich verunglückt, abgestürzt oder ausgebrannt.

Stephen
 


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