Ein virtuelles Instrument samplen für Pianobook

_thomas_

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Hallo!

Ich bediene mich häufiger bei Pianobook. Ich mag das Projekt und ich mag die häufig sehr impressiven und atmosphärisch dichten Instrumente.

Nun würde ich gern etwas zurück geben, stehe aber etwas auf dem Schlauch mit der Erstellung eines Instruments.

Mein Plan ist es, aus der Lyra-8 etwas zu bauen. Ich denke, dass ich das mit meinen bescheidenen Fähigkeiten hinbekommen könnte. Aufnehmen würde ich in Ableton oder Ardour. Das ist zwar ziemlich aufwändig, aber machbar. Zumal ja kein Zeitdruck herrscht.

Nur komme ich nicht dahinter, was wohl ein "Instrument" auf technischer Ebene sein könnte. Es gibt zwar Software wie ESX24 oder Kontakt. Aber a) habe ich keinen Mac und b) möchte ich keine 400 Euro für Kontakt ausgeben nur um ein Instrument zu erstellen.

Wahrscheinlich (hoffentlich) ist das ja alles textbasiert (XML?), ansonsten stelle ich mir das schwierig vor mit der Kompatibilität über die Plattformen und auch die verschiedenen DAWs hinweg. Und eine Textdatei zu editieren traue ich mir zu, auch wenn es mit der Hand etwas aufwändig ist.

Oder gibt es noch Alternativen die nicht so teuer sind?

Vielleicht könnt ihr mir da ja behilflich sein. Ich kenne mich leider nicht so gut aus.
 
Ich schlage mal als "Instrument" sfz vor:
ist ein sehr universelles Format, kann von vielenSample Playern gelesen werden:


tatsächlich kann man das Ganze in einem Text Editor zusammenbauen, mit relativ einfacher
Syntax - oder komfortabler mit Editor:


kostet nix, läuft auf den meisten Betriebssystemen, kann als SFZ und SF2 speichern.
 
Was heißt denn bei Dir "Ableton"? Wenn Du die Suite besitzt, dann steht Dir doch der Sampler zur Verfügung. Eine ziemlich hohe Verbreitung für Dein Vorhaben ist Dir garantiert.
 
@Tommi
Bei den FAQ wird genau diese Frage angesprochen (was tun, wenn man weder Kontakt noch EXS24 hat):
Zitat:

WHAT ABOUT PEOPLE WHO USE ABLETON AND DON’T HAVE FULL KONTAKT?​

Ableton’s Sampler can import EXS and (non-encrypted) Kontakt files. If you choose to use Ableton Sampler then please provide the raw samples so that others can build Kontakt and ESX24 version.

Meine Frage lautet nun: kann der Ableton-Sampler denn auch das EXS-Format EXPORTIEREN? So wie ich die Leute bei Pianobook verstehe, werden fertige "Instrumente" im Kontakt- oder EXS-Format (plus Rohsamples im WAV-Format) gewünscht. Eventuell kann der freie TX16WX-Sampler (ein VST) ja letzteres nicht nur im- sondern auch exportieren...
Ansonsten müsste man wieder diverse Konvertierungstools wie AWAVE, Extreme-Sample-Converter und Konsorten bemühen...
(was aber wieder unnötig Zeitvergeudung bedeutet).
 
Ableton lädt Soundfont, daher bietet sich Viena an. Ist Freeware, einfach in der Handhabung und bewährt. In der neusten Version vereinfacht es sogar das Mapping mittels automatischer Zuordnung der Noten in die richtigen Tastaturzonen. http://www.synthfont.com/Viena_news.html Soundfont ist ein weit verbreitetes Format und wird von vielen Samplerplayern importiert.
 
Guten Morgen zusammen!

Erstmal vielen Dank für eure Antworten. Ihr habt mir schon sehr weiter geholfen.

Ich habe mir jetzt noch mal den Sampler von Ableton angesehen. Anfangs (also gestern) hatte ich das nicht gepeilt wie das damit machbar sein könnte. Aber jetz verstehe ich es besser und denke, dass es damit funktionieren wird. Wie ich das dann später nach ESX24/Kontakt konvertiere muss ich dann schauen. Vielleicht findet sich ja auch jemand hier im Forum der das übernehmen kann. Die Hauptarbeit ist es ja, die 88 Samples zu bauen.

@Area88: Das Projekt sieht das relativ entspannt. Sollte das nicht machbar sein, ist es dann halt nicht perfekt. Vielleicht finde ich ja auch irgendwo noch die Specs zu ESX24/Kontakt oder jemand hier im Forum stellt mir mal ein einfaches Beispiel zur Verfügung. Dann tippe ich das notfalls auch mit der Hand.

Soundfont und sfz kann ich ja ebenfalls noch dazu legen. Dann ist das ein nettes kleines Paket was sich wohl in die meisten DAWs/Sampleplayer einbinden lassen wird.

Was meint ihr, wie ich das am besten mit dem Pegel mache? Ich weiß nicht was da so üblich ist. Gefühlsmäßig würde ich das alles mit -12db samplen. Was denkt ihr dazu?
 
Was meint ihr, wie ich das am besten mit dem Pegel mache? Ich weiß nicht was da so üblich ist. Gefühlsmäßig würde ich das alles mit -12db samplen. Was denkt ihr dazu?


Mach ein paar Testsamples mit verschiedenen Pegeln, dann weißt du es aus eigener Erfahrung.

Allgemein wird lediglich mit ein wenig Headroom gesampelt, damit man hinterher von Spielraum beim Editing hat. Manche Sample Librarys werden grundsätzlich normalized, was aber den abgesampelten Klängen nicht entsprechen muss. Wenn du eine Aufnahmesession machst und nacheinander die Noten einspielst, wirst du hinterher im Editor grafisch sehen, wie unterschiedlich die Amplituden der einzelnen Noten sein können - trotz identischer Anschlagsstärke.

Wenn du irgendwann ein paar Minuten Lesezeit hast, dann empfehle ich dir meinen 5-teiligen Sampling Workshop bei Amazona, der das komplette Szenarion von A-Z durchspielt. Wenn du anhand dessen systematisch vorgehst, sparst du eine Menge Recherche- und Probierzeit, schnelles und brauchbares Resultat ist dann garantiert. Hier die ersten beiden Folgen:

 
@Klaus P Rausch

Das ist ja mal cool. Danke für die Links.

Ich habe es jetzt nur quer gelesen, werde es aber noch komplett durchgehen. Ich hatte es mir etwas einfacher vorgestellt:

Die Lyra hat 8 Oszillatoren von denen jeder etwas anders klingt. Somit werden pro Oszillator 8 Noten eingespielt, die dann jedes Mal auch erstmal gestimmt werden müssen. Und das ist teilweise extrem friemelig da die Oszis a) nicht so super stabil sind und b) die Potis (?) oft sprunghaft sind. Da kommt es dann auf den 10tel Millimeter an. Das wird wohl das Aufwändigste an der ganzen Sache werden.

Das Ganze nehme ich dann "raw" auf, schneide unnützes Zeug weg und am Schluss normalisiere ich das auf -12db. Vielleicht lasse ich das aber auch, weil ich damit auch die Charakteristik (was die Pegel angeht) der einzelnen Oszillatoren normalisieren würde. Mal sehen, was ich da mache.

Aber erstmal lese ich deinen Workshop durch.
 
Also ich muss sagen, dass es doch sehr viel aufwändiger ist als ich dachte. Alleine bis mal eine Note auf dem Punkt ist vergehen mehrere Minuten. Blöderweise verstimmt sich die Lyra ja auch noch während man sie spielt. Aber das habe ich so halbwegs im Griff.

Wenn ich bedenke, dass ich nicht nur Ableton sondern auch noch SoundFont unterstützen möchte werde ich wohl ein Jahr benötigen bis das so halbwegs fertig ist. Aktuell benötige ich pro Sample ca. 15 Minuten bis es so halbwegs passt. Bei 88 Samples sind das über 30 Stunden. Ich überlege wirklich das mit Vienna oder Extreme-Sample-Converter zu machen. ESC hat noch den Vorteil, dass es SoundFont und Kontakt importieren wie auch exportieren kann.

Aber ein echtes Problem habe ich mit dem Sustain-Loop. Da bekomme ich das Knacken einfach nicht zu 100% weg. Ich versuche möglichst genau die 0-Durchgänge zu setzen und auch noch ein Crossfade zu nutzen.

lyra-sample.png

Trotzdem ist der Loop zu hören. Wahrscheinlich liegt es an den kleinen Fluktuationen in der Frequenz und die Tonhöhe am Anfang des Loops unterscheidet sich leicht von der am Loopende.

Gibt es da noch irgendeinen Trick oder muss ich damit leben?
 
Als Software zur Unterstützung gibt es da auch noch Sample Robot von einer deutschen Firma.
die Pro Version gibt es sogar zeitlich begrenzt zum testen.
Bezüglich der Stimmstabilität: hat das Gerät CV Eingänge? Da könntet Dir eventuell der Quantizer uTune von Tubbutec weiterhelfen. Der hat ein Midi/USB zu CV Interface und stimmt die VCOs entsprechend der eingestellten Skala.
 
Gibt es da noch irgendeinen Trick oder muss ich damit leben?
Da gibt es bei diesem Ausgangsmaterial zwei Lösungsansätze:

1. Beschränke Dich auf eine single-cyle-loop, d.h. nimm nur einen einzigen Wellenzyklus als Loop. Und feinjustiere diesen so, daß er sauber klingt. Sollte es dann im Klangverlauf bei Erreichen des Sustain-Loops einen hörbaren Tonhöhenversatz geben, muß entsprechend korrigiert und anschließend ein crossfade angewendet werden. Alternativ kannst Du die komplette sustain-loop auf der Zeitachse verschieben und eventuell eine Stelle finden, wo der Tonhöhenversatz nicht gegeben ist.
Nachteil von single-cyle-loops: der Sound "erstarrt" in der Loop-Phase quasi zum Oszillator.

2. Sollte das Ausgangsmaterial aber Schwebungen enthalten (und davon gehe ich mal aus, da ja mehrere Oszillatoren im Spiel sind) musst Du exakt eine komplette Schwebungsperiode in die Sustainloop einbeziehen. Anders ausgedrückt: *die Geometrie der Wellenform muß auf der linken Seite im loop-Fenster möglichst exakt so aussehen wie auf der rechten Seite dieses Fensters, dann knackt's auch nicht mehr. (Das gilt nicht nur für Schwebungen, sondern auch für Pulsbreitenmodulationen, Vibrati oder Sounds die niederfrequent amplitudenmoduliert sind...)

Wenn Du nicht klarkommst, melde Dich per PM und schick' mir die WAV-Datei!

PS: mit welchem WAV-Editor arbeitest Du eigentlich?
PPS: *wenn man das beachtet, muß die Loop überhaupt nicht mehr zwingend durch einen Nulldurchgang gehen! Es kommt nur darauf an, die Kontinuität der Wellenform an der Nahtstelle zu wahren. Jede Diskontinuität wird hörbar: je nachdem wie extrem der Amplitudensprung an der Nahtstelle ausgeprägt ist, reichen die unerwünschten Übergangsgeräusche von einem "Pumpen" über "Ploppen" bis zu einem "Knacksen" (Fourier lässt grüßen).
 
Zuletzt bearbeitet:
Da gibt es bei diesem Ausgangsmaterial zwei Lösungsansätze:

1. Beschränke Dich auf eine single-cyle-loop, d.h. nimm nur einen einzigen Wellenzyklus als Loop.
Genau, und genauso langweilig hört es sich dann auch an. Das kann man dann auch nicht als Instruments bezeichnen. Man will ja gerade die ganzen Feinheiten, Schwebungen und Unvollkommenheiten aufnehmen.
Nachteil von single-cyle-loops: der Sound "erstarrt" in der Loop-Phase quasi zum Oszillator.
Genau, Du sagst es ja selber. Daher ist dieser erste Tip auch leider keine Empfehlung.
 
Also ich muss sagen, dass es doch sehr viel aufwändiger ist als ich dachte. Alleine bis mal eine Note auf dem Punkt ist vergehen mehrere Minuten. Blöderweise verstimmt sich die Lyra ja auch noch während man sie spielt. Aber das habe ich so halbwegs im Griff.

Wenn ich bedenke, dass ich nicht nur Ableton sondern auch noch SoundFont unterstützen möchte werde ich wohl ein Jahr benötigen bis das so halbwegs fertig ist. Aktuell benötige ich pro Sample ca. 15 Minuten bis es so halbwegs passt. Bei 88 Samples sind das über 30 Stunden. Ich überlege wirklich das mit Vienna oder Extreme-Sample-Converter zu machen. ESC hat noch den Vorteil, dass es SoundFont und Kontakt importieren wie auch exportieren kann.

Aber ein echtes Problem habe ich mit dem Sustain-Loop. Da bekomme ich das Knacken einfach nicht zu 100% weg. Ich versuche möglichst genau die 0-Durchgänge zu setzen und auch noch ein Crossfade zu nutzen.

Anhang anzeigen 93495

Trotzdem ist der Loop zu hören. Wahrscheinlich liegt es an den kleinen Fluktuationen in der Frequenz und die Tonhöhe am Anfang des Loops unterscheidet sich leicht von der am Loopende.

Gibt es da noch irgendeinen Trick oder muss ich damit leben?


Die gute Nachricht ist, dass mit mehr Erfahrung auch das Arbeitstempo deutlich schneller wird. 30 Stunden für ein 88er Multisample wären wirklich indiskutabel, das muss man auf 2 Stunden runterlriegen.

Das liegt oft an den Tools. Wenn man die falschen hat, und sich erst noch in die einarbeiten muss.

Loops lässt man heutzutage automatisch erstellen, und nicht unbedingt mit Sample Robot. Eine tadellose Freeware ist EndlessWAV für Windows, die Einarbeitung hier beschränkt sich auf das Kennenlernen der Eigenarten der Loop Erzeugung. Danach geht das ratzfatz. So arbeitet man auch am besten: Als Fließbandarbeit verstehen und systematisch einfach alle Arbeitsschritte erledigen. Mancher wäre überrascht, wie schnell das am Ende funktionieren kann.

Crossfade: Ist ein extra Thema. Zunächst müssen Loops auch ohne knackfrei hinhauen. Erst wenn das nicht klappt, macht man den Crossfade. Hier gehört aber tatsächlich ein kleines bisschen Erfahrung dazu, denn es gibt gewisse Grundregeln, die man dabei erlernt: Lange Crossfade Passagen: Kann den Ton verändern, also Obacht damit.

Kurze Loops: Das ist old school Sampling und gut, wenn mans kann. Heute nimmt man das nur für bestimmte beabsichtigte Zwecke, ansonsten immer lange Samples und damit lange Phasen zur Vefügung, um den Loop zu erzeugen. Faustregel ist, dass ein Sample irgendwo zwischen 5 und 10 Sekunden lang ist, den Loop legt man nach Ablauf der Attackphase an oder wo Obertöne permanent bleiben. Das anschließend unnötige und zuviel gesampelte Ende schneidet man ab.

Viena ist selbstverständlich eine gute Idee. Es gibt wenig Programme, die so umstandslos zum fertigen Format Soundfont führen, und dank dieses Standards hinterher bunt rumkonvertiert kann in alle möglichen anderen Formate. Außerdem ist es weit entwickelt und hat einige sehr praktische Hilfsfunktionen.
 
Zuletzt bearbeitet:
hat das Gerät CV Eingänge?
Ja, hat es. Aber die verhalten sich nicht wie man das erwarten würde und sind nicht zu gebrauchen um das Problem zu lösen.

Sample Robot werde ich mir auch noch ansehen.

mit welchem WAV-Editor arbeitest Du eigentlich?
Mit dem Ableton Sampler. Das ist für diesen Fall wahrscheinlich nicht das optimale Tool da man hier keinen besonders guten Überblick über den Wellenverlauf bekommt.

Wenn Du nicht klarkommst, melde Dich per PM und schick' mir die WAV-Datei!
Sehr nett. Im Notfall werde ich gern darauf zurück kommen.

30 Stunden für ein 88er Multisample wären wirklich indiskutabel
Ich denke, dass ich von den 15 Minuten bestimmt noch runter kommen werden. Viel Zeit geht natürlich auch drauf um mir Wissen aufzubauen und die Tools zu beherrschen.

Einfach die 88 Samples am Stück aufnehmen ist mit der Lyra allerdings nicht möglich. Das würde die Sache stark vereinfachen. Aber hier muss jede Note einzeln gestimmt und eingespielt werden. 88 Samples mit acht Oszillatoren macht 9 Samples pro Oszillator. Ich verteile das über alle Oszillatoren da die alle in ihrer Charakteristik etwas voneinander abweichen. MIDI oder CV zur Steuerung der Tonhöhe ist nicht vorhanden.

lyra.jpg

Das braucht einfach seine Zeit und das finde ich jetzt auch nicht so schlimm. Das ist mal eine schöne No-Brainer-Aufgabe für zwischendurch. Eigentlich werden es letztendlich auch 2x88 Samples sein da ich ein Instrument mit der Triangel und ein weiteres mit Sägezahn machen möchte.

Am Schluss stellt sich für mich auch noch die Frage, wie ich wohl die eher speziellen Klänge im Instrument untergebracht bekomme. Klar ist der "normale" Klang der Oszillatoren ganz nett und auch sehr charakteristisch für das Instrument. Aber im Grunde kann man das mit jedem Sythi hinbekommen. Das macht die Lyra aber eigentlich nicht aus. Da komme ich dann vielleicht später noch zu. Aber ich will mich hier jetzt nicht total verfransen.

ansonsten immer lange Samples und damit lange Phasen zur Vefügung
Momentan nehme ich ca. 10 Sekunden pro Sample auf. Das ist einfach nötig, da die Lyra (eigentlich ja der) eben über den Verlauf die Tonhöhe ändert (meist nach oben, manchmal aber auch alternierend weil die Frequenz hin und her eiert). Deiner Aussage nach werde ich mal auf 15 oder 20 Sekunden gehen. Einfach, weil es sich sinnvoll anhört.

Extreme-Sample-Converter findet die Sustain-Loops anscheinend relativ zuverlässig. Letztendlich kann ich das aber nicht so richtig beurteilen da in der Testversion jede Sekunde ein kurzes Rauschen in das Sample gerechnet wird. Etwas sehr nervig. Und die Bedienung ist nicht gerade intuitiv.

Das Endless WAV sieht vielversprechend aus. Auch das werde ich mir ansehen.

Hier noch ein Sample (G1):

Anhang anzeigen O2-TRI-FAST-DRY-G1.wav

Wie man hört, ist das eigentlich nichts besonderes. Erst mit dem Sägezahn wird es etwas spannender und wahrscheinlich auch anspruchsvoller mit dem Sustain-Loop. Und das Release ist da ja auch noch zu machen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Stereosamples knackfrei zu loopen ist schon eine aufwändige Arbeit, da du durch den unterschiedlichen Kurvenverlauf links/rechts schwerlich einen sofort passenden Nullpunkt findest.
Es bestünde die althergebrachte Möglichkeit, ein Stereosample auch als jeweils zwei Monosamples zu teilen, jeweils zu loopen und im Editor wieder links/rechts als Stereosample zusammenzuführen.
Der "Nachteil" von Monosamples auf Stereomapping ist allerdings das "Auseinanderlaufen" der Loops.
Ich habe "Nachteil" allerdings nur in Anführung gesetzt, weil das für Flächen nicht immer unbedingt ein Nachteil sein muss und Pads oder z.B. Streicher, aus einer gewissen Mittenlastigkeit heraus schön weit und schwebend in die Breite ziehen kann, was ein gänzlich anderer musikalischer Effekt ist, als nur ein Sound mit Stereo-Expand nachträglich aufzuziehen und evtl. auch noch in die Phasenauslöschung zu kommen.
Crossfades habe ich zu diesen Zwecke in etlichen meiner eigenen Sample-Libraries gezielt eingesetzt.

Frickel auch seit Jahren mit Soundfonts (und SoundForge) rum und neben Kontakt, sind Soudfonts meine 1.Wahl, da Sie praktisch in jeder DAW genutzt werden können.
Entweder über den SFZ-Player oder auch in eigens erstellte VST3 PlugIns via SynthEdit.
Ich kann dir SoundFonts auch nur ans Herz legen.

Arbeite auch sehr viel mit Velocity-Samples/Mapping, normalisiere aber jedes Sample soweit es geht auf ein Maximum, bzw. auf maximal -3 bis -1 db.
Anders bei Akustikinstrumenten, wo vielleicht noch ein wenig Rauschen mit drauf ist, gehe ich maximal so weit hoch, dass das Sample (bzw. später als Akkord gespielt) nachher nicht nur aus summierten Rauschfahnen besteht.
Pegel die Samples auf keinen Fall zu leise und normalisiere allerdings insbesondere Stereosamples nicht voll auf 0db.
In der DAW geht man zwar für genug Headroom bei einem PlugIn zumeist in der Spur wieder auf -10db runter, allerdings registrieren manche PlugIns dennoch Clipping bei zu hoch gepegelten Samples. (Waves PlugIns sind hier besonders sensibel,aber daher auch einfach ehrlich).

Man kann allerdings nicht sagen, ob ein Instrumentensampling nur 2 Stunden oder 30 Stunden dauert...also inklusive Mapping bis zum finalen Instrument.
Das kommt auf das Instrument, bzw. Samples an und wie viel Authentizität du einem Sample/Instrument einräumen möchtest, gerade bei Multisamples für`s Velocity-Mapping und/oder Artikulationen usw.

Ich sample jetzt seit fast 40 Jahren. Früher war Speicher und Technologie limitiert und man hat vor allem mit Speicherplatz gekämpft, von wegen dass man da noch ein Sample reinquetschen kann, wenn man beim anderen Sample n bissl was weg nimmt und war Stolz wie Bolle, wenn man am Ende des Tages gute Samples gebaut hatte.
Heute ist Speicherplatz kaum noch ein Thema und man investiert nicht weniger Zeit im doch genau gleichen Prinzip :D
Hier und da noch das eine und andere Sample reinzubringen, damit es dann in der Oktave authentischer klingt usw.
Das reine Loopen geht mit der Erfahrung schneller voran und bei vielen akustischen Instrumenten mit natürlichen Ausklang (Gitarre, Klavier, Trompete u.ä.) setze ich erst gar keine Loop-Punkte mehr.
Dennoch brauche ich bei einem 88er Klavier, mit wenigstens 4 verschiedenen Anschlagstärken gesampelt (was wiederum im Mapping durch verschieben von Roots/Keys zu einigen zusätzlichen Variationen und Veloctiylayer führt), durchgehört,geloopt,eingefügt,editiert und fix und fertig gemappt auch mitunter einen ganzen Tag braucht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also wenn ich mir das alles so durchlese ist es wohl doch besser, wenn ich mal, bevor ich weiter mache, etwas detaillierter umreiße was ich vorhabe. Da steckt wohl doch noch mehr im Thema als ich mir gerade vorstellen kann.
 
Also wenn ich mir das alles so durchlese ist es wohl doch besser, wenn ich mal, bevor ich weiter mache, etwas detaillierter umreiße was ich vorhabe. Da steckt wohl doch noch mehr im Thema als ich mir gerade vorstellen kann.
Ich würde dir vorschlagen, doch erst einmal im kleineren Rahmen mit Sampling anzufangen, denn insbesondere Klaviere gehören mit zu den Königsdisziplinen.
Um die Basics und Tricksereien des Samplings besser kennenzulernen, würde ich auch nicht gleich alle 88 Keys sampeln/mappen, sondern nur ein paar Roots und diese dann strecken.

Nicht alle Instrumente benötigen ohnehin ein Sample pro Taste- im Gegenteil, benötigen eigentlich die Allerwenigsten und nicht das Sampling per Key schafft die Authentizität (was nämlich auch sehr statisch klingen kann), sondern ein cleveres (Velocity/RoundRobin) Mapping- und da kommt man auch oft mit durchaus weniger Samples pro Layer aus.

Ich für meinen Teil sample oft nur die Roots, also 3-4 wichtige Noten pro Oktave, verschiebe im Mapping für Velocity-Layer die Splitpunkte/Sample um die Roots usw.
Zumeist bediene ich mich bei den meisten Synthiesounds-ähnlichen dem Schema "C/E/G#" pro Oktave, bei Naturinstrumenten wie Klavier, Gitarre usw. dem Schema "C/D#/F#/A" pro Oktave als gesampelte Roots und strecke dann ein Sample...z.B. nach Oben hin immer nur max. um 1 Ganzton und es zumeist besser ist, runterzustrecken, als hoch.
 
Bisher habe ich nur ein wenig herum gespielt um dies und das zu testen. Leider habe ich nicht so viel Freizeit wie ich gerne hätte. Deswegen wird das alles sowieso noch länger dauern. Momentan arbeite ich also wirklich nur mit wenigen Samples.

Was genau meinst du mit "strecken"? Das was in Ableton mit "Warp" oder anderswo auch Pitch Shifting gemeint ist?
 
Bisher habe ich nur ein wenig herum gespielt um dies und das zu testen. Leider habe ich nicht so viel Freizeit wie ich gerne hätte. Deswegen wird das alles sowieso noch länger dauern. Momentan arbeite ich also wirklich nur mit wenigen Samples.

Was genau meinst du mit "strecken"? Das was in Ableton mit "Warp" oder anderswo auch Pitch Shifting gemeint ist?
Man "streckt" Samples (was im Mapping passiert), da man oft nicht jede Taste einzeln absampeln muss oder will.

Beispiel:
Wenn du für jede Taste ein eigenes Sample erstellst, wäre das ein Rootkey (z.B. C3 entspricht der festgelegten Taste/Root/Key 60).
Oft braucht aber nicht jede Taste ein eigenes Sample.

Wenn du z.B. neben dem o.g. "C3" nun als nächsten Root nur ein "G2" (Key 55) sampelst, benötigst du von "G#2" bis zum "H" (Tasten 56-59) keine separaten Samples, sondern "streckst" durch das Definieren eines Tastaturbereichs für ein Sample, lediglich das C3 mit runter auf das G#2.
Man kann also im Mapping für jedes Sample einen eigenen Tastaturbereich festlegen, quasi Splitpoints.

Je mehr Samples (Roots) du verwendest, umso authentischer wird ein Instrument klingen (insbesondere Naturinstrumente).
Allerdings kosten mehr Samples natürlich auch mehr Speicher, aber viele Sounds (insbesondere synthetischer Natur wie z.B. Synthpads) benötigen halt oft nicht viele Samples (Roots), weswegen diese im Mapping dann durch das Definieren eines Tastaturbereichs, quasi "gestreckt" werden, was imgrunde dem Pitch-Shifting gleich kommt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Leider ist jobmäßig gerade extrem viel los. Da habe ich keine Zeit mehr für das Thema gehabt.

aber viele Sounds (insbesondere synthetischer Natur wie z.B. Synthpads) benötigen halt oft nicht viele Samples (Roots)
Ich denke, dass ich das so ungefähr wohl auch machen werde. Da die acht Osszilaltoren des Lyra schon ein wenig unterschiedlich klingen werde ich dann jeweils acht Tonhöhen "shiften". Sonst ist es echt superaufwändig. Musste ich feststellen. Nach dem Sustain-Loop kommt ja auch noch der Release der an den Sustain halbwegs ordentlich anbinden soll. Das ist für mich echt eine Herausforderung.

Ich habe mich jetzt wirklich viel mit virtuellen Instrumenten beschäftigt. Bisher war das in meiner kurzen Karriere als Hobby-Synthetiker nie Thema da ich, aus reiner Neugierde, lieber alles selbst gemacht habe. Ob das jetzt super professionell wird oder nicht spielt bei mir ja keine Rolle. Aber da steckt schon wirklich ziemlich viel drin. Bisher war ich so der naiven Meinung, dass da halt ein Sample abgefeuert wird und fertig.

Weit gefehlt würde ich sagen.

Im Moment scheitert es bei mir aber a) erstmal an der Zeit. Und b) daran, dass ich mittlerweile zwar meine Kenntnisse vertiefen konnte, die Umsetzung aber für mich noch extrem aufwändig ist. Also mache ich hier wohl gezwungenermaßen erstmal Pause.

Aber irgendwann geht es bestimmt weiter da der Ehrgeiz das hin zu bekommen nun mal da ist.
 


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