Die Zeit der "Analogen" ist gezählt

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Anonymous

Guest
Bisher war ich immer davon überzeugt, daß die modernen sogenannten "Virtuellen" bzw. "VAs" keinen echten Analogen ersetzen können. Das hat meiner Ansicht nach immer noch Gültigkeit.

Seit dem ich nun aber mit dem Hartmann Neuron Bekanntschaft geschlossen habe (zaehlt man den eigentlich auch zu den VAs ?), kann ich gut und gerne auf die alten Schrauberkisten, die eh überteuert in der Bucht anzutreffen sind, verzichten. Das gilt natürlich auch für die Digitalen bzw. Pseudoanalogen wie Crumar DS2, Kiwi, Opera...

Nun habe ich den Eindruck, dass die Zeit der Analogen und zudem meist auch noch monophonen "Kisten" langsam aber sicher abläuft. Man erkennt dies am gehäuften Antreffen in der Bucht. So nach dem Motto: Schnell noch zu einem guten Preis verkaufen, eh sich letztendlich keiner mehr dafür interessiert.

Ich füer meinen Teil, habe mich endgültig dazu entschlossen, kein sogenanntes "Kultmöbel" mehr zu kaufen bzw. in meine Wohnung zu stellen, und sei es noch so fett und kultig und raaaaaaaaaaaaar und was weiß ich noch.... Jedenfalls nicht mehr für 100erte von Euros

Ich hoffe mit diesem Beitrag eine interessante Diskussion angestossen zu haben ;-)
 
Was hat der Neuron mit analogen Synthesizern oder VAs zu tun? Was bitte hat der Neuron mit tollem Klang zu tun? Und wer zwingt Dich, teure analoge Synthesizer bei Ebay zu kaufen ? Und warum sind alle analogen Synthesizer schlecht, nur weil Du den Neuron toll findest?
 
ich verstehe die Logik dahinter auch überhaupt nicht. Die Tage der alten VA's ist doch auch gezählt - der Wertverfall ist da oft nicht gering... Der Wertverfall beim Neuron ist ja auch nicht gering :twisted:
Bei vielen analogen ist es da anders herum, die stellen eher eine Wertanlage dar mit zum Teil guten Zuwachschancen. Und man kann sie reparieren, bei vielen digitalen ist dies gar nicht mehr möglich (oder nur durch ausschalchten einen gleichen Gerätes), aber das ist schon wieder ein anderes Thema.

Paradebeispiel: vor paar Jahren hätte ich einen Korg MS20 problemlos für 350Euros bekommen, und einen MS10 für 250 Euros.
 
phelios hat geschrieben:
Und warum sind alle analogen Synthesizer schlecht, nur weil Du den Neuron toll findest?

Ich habe nicht behauptet, dass analoge Synthesizer schlecht sind :roll:

dest4b hat geschrieben:
ausserdem iss der neuron nur halbfertig

Mein Neuron ist komplett, neuestes OS + neueste Models etc.

sonicwarrior hat geschrieben:
Naja, die Zeit der Analogen war ja schonmal gezählt

stimmt, und jetzt haben wir wieder den absteigenden Ast .... :)
 
Stimmt, der www.sequencer.de/syns/alesis/AndromedaA6.html Andromeda A6 verkauft sich gut, .. Aber wenn die Emulationen besser werden und nicht mehr nerven, dann.. könnte..
 
phelios Frage war:
Was hat der Neuron mit analogen Synthesizern oder VAs zu tun? Was bitte hat der Neuron mit tollem Klang zu tun? - Den Neuron kann man so füttern, dass er wirklich astreine analoge Sounds hervorbringt, die den Analogen Synths in nichts nachstehen (abgesehen von den direkten Eingriffsmöglichkeiten in den Sound selbst) - Meiner Ansicht nach ist es deshalb nicht ganz nachvollziehbar, daß man sich für viel Geld dann einen monophonen Synth kauft der nun wirklich ziemlich begrenzte Möglichkeiten bietet
 
schoen und gut, leider funktioniert musik nicht nach rein technischen aspekten sondern ist ein kulturelles und soziales phaenomen. sounds oder eine bestimmte charakteristika von equipment (zB 303, 808 etc..) bekommen eine zusaetzliche konnotation indem sie sich in das kulturelle gedaechtnis einbrennen und zum typischen merkmal eine genres oder einer musikalischen stroemung werden. das hat natuerlich auch wieder eine feedbackwirkung auf die hersteller. wo es allein schon durch die dynamiken der auffuehrung und verbreitung von musik schon eine gewisse verzoegerung gibt dauert es noch laenger bis gewisse techniken auch in den technologischen mainstream ueber gehen. nicht umsonst sind zB erst jahre nach der entdeckung des digitalen glitches als kuenstlerischer ausdrucksform auf geraeten bitcruncher oder lo-fi effekte beinahe zum standard geworden.

die alten geraete erlangten ihre beruehmtheit erst nach jener welle von innovatoren, die diese damals guenstig zu erwerbenden geraete einer neuen bedeutung zufuehrten. so auch bei obengenanntem 'glitch'-phaenomen, das heute selbst im pop bei timberlake und co zu finden ist.

solche 'effekte' und sounds schreiben sich in die musikgeschichte ein und da musik wie jedes kulturelles system ein sich selbst auf basis seiner geschichte fortschreibendes ist werden auch alte analoge synthesizer immer einen fixen platz besetzen.

genauso sehe ich das beduerfnis nach der authentizitaet originaler geraete als momentanes kulturelles phaenomen, dass nicht unbedingt auf dauer bestand haben muss.

der neuron ist dabei ein relativ radikales experimentelles konzept das seiner zeit weit vorraus sein mag und zT sicher noch in den kinderschuhen oder erst am anfang der konzeptuellen moeglichkeiten steht. obwohl ich beim klang des teils das gefuehl nicht loswerde, dass es philosophisch gesehen einer zukunftsutopie der 80er folgt, naemlich technik semantisch zugaenglich zu machen... und da schaut es allein schon im blick auf dem technischen stand von computerinterfaces noch eher traurig aus...
 
analogfriedhof schrieb:
Den Neuron kann man so füttern, dass er wirklich astreine analoge Sounds hervorbringt, die den Analogen Synths in nichts nachstehen (abgesehen von den direkten Eingriffsmöglichkeiten in den Sound selbst) - Meiner Ansicht nach ist es deshalb nicht ganz nachvollziehbar, daß man sich für viel Geld dann einen monophonen Synth kauft der nun wirklich ziemlich begrenzte Möglichkeiten bietet

Ich füttere meine Soundkarte häufig mit satten analogen Klängen und diese kommen dann auch aus der Soundkarte raus. Trotzdem ersetzt meine Soundkarte deshalb noch lange nicht die Klangquelle selber? Sampler haben es damals auch nicht geschafft die analogen loszuwerden, sie bereicher njedoch schon beträchtlich die Bearbeitungsmöglichkeiten und damit einhergehend Musikstile, Arbeitsweisen etc., da hat der Neuron auch vorteile zu verbuchen.

Das ganze sieht mir sehr nach Neuron Werbung aus, tut mir leid. So nach dem Motto: ich hab nen Neuron. Ihr habt keinen. Wenn ihr einen hättet bräuchtet ihr keine analogen mehr usw.
Ich habe den Neuron mehrmals gebraucht und mein Urteil: ich brauche ihn nicht, weil das was er sehr gut kann nicht meinen Geschmack trifft.
 
analogfriedhof schrieb:
Den Neuron kann man so füttern, dass er wirklich astreine analoge Sounds hervorbringt, die den Analogen Synths in nichts nachstehen (abgesehen von den direkten Eingriffsmöglichkeiten in den Sound selbst)
Bitte??? In welcher Parallelwelt lebst Du???
 
"abgesehen von den direkten Eingriffsmöglichkeiten in den Sound selbst"

genau das ist es doch, was als klarer Vorteil der analogen gilt, direkter Zugriff etc.
 
analogfriedhof schrieb:
... - Den Neuron kann man so füttern, dass er wirklich astreine analoge Sounds hervorbringt, die den Analogen Synths in nichts nachstehen (abgesehen von den direkten Eingriffsmöglichkeiten in den Sound selbst) - Meiner Ansicht nach ist es deshalb nicht ganz nachvollziehbar, daß man sich für viel Geld dann einen monophonen Synth kauft der nun wirklich ziemlich begrenzte Möglichkeiten bietet

...also digitaler als der neuron kann ein synth kaum klingen...

... analog alike?... ...wärme?.... :dunno:
 
Zu behaupten "Die Zeit der "Analogen" ist gezählt" ist relativ unueberlegt.
Sagen wir mal, ein Sampler kann auch (zumindest für ungeübte Ohren) ganz gut ein Klavier nachahmen, aber wer würde denn deswegen auf die Idee kommen, zu behaupten: "Die Zeit der "Akkustischen" ist gezählt". Ich hoffe doch niemand. Orchester? Gitarren? Gesang? Ist auch alles alt und kann man auch durch "Physical Modelling", "Sprachsynthese" etc. nachahmen. Aber ist das ein Grund das Original abzuschaffen? Wird kaum jemand auf die Idee kommen.

Will sagen: Jeder hat seine persönlichen Präferenzen in der Auswahl seines Instrumentes, aber so ne pauschalisierende Aussage ist einfach sinnlos.
 
Ich sehe in dieser Diskussion ein Problem, da hier zwei völlig verschiedene Themen so besprochen werden, als hingen sie irgendwo zusammen. Ob analoge Synthesizer aussterben oder nicht hat doch rein gar nichts mit dem Neuron zu tun. Nur weil ich ein bekennender Neuron-Verachter bin, heißt das ja noch nicht, dass ich ich monophone Analoge Synthesizer gut finde. Ich kann beides nicht gebrauchen, aber dennoch ist das eine kein Indikator für das andere.
Das sollte beachtet werden, bevor sich das hier seitenlang verzettelt, obwohl wir uns um Dinge streiten, die gar keinen Zusammenhang haben.
 
*SEUFZ* Wird das hier ein Troll-Thread a la Heise? Sorry, aber das Thema ist doch nur auf Kontroverse ausgelegt. *wieder ausklink*
 
sorry, da habe ich mich verkehrt ausgedrückt. Sollte heissen:
mal ganz abgesehen von den direkten Eingriffsmöglichkeiten ....

und die hat der Neuron ja bekanntlich genügend und sehr wirkungsvoll

Nein, ich will keine Werbung machen für den Neuron - Es gibt ihn ja leider nicht mehr offiziell zu kaufen. In der Schweiz wird er noch von einem Händler für über 2500 Euro bzw. von einem anderen für 3500 Euro angeboten. Und sicherlich ist es eine Geschmacksfrage was den Sound und die Geraete angeht.

Ich wollte und will auch hier keinen "bekehren" oder so :?

Es soll einfach nur eine interessante Diskussion werden...
 
Wenn man betrachtet wie viele neue analoge Geräte in den letzten Jahren auf den Markt gekommen sind, könnte man meinen das viele wieder analoges Equipment haben wollen. Ob die größe des heutigen Marktes vergleichbar ist zu dem in den frühen 80ern, kann ich nicht beurteilen. Aber mit A6, Voyager, Acidlab, vielen Analog-Effekten (vor allem Filter), einigen DIY-Projekten, den Produkten von Jomox, Doepfer, Anyware und Co, gibts doch einiges an Neuerscheinungen.
Ende der 90er hätte ich dir mehr recht gegeben als heute. Aus meiner subjektiven Warte ist analog heute wieder "in".
 
Ja, analog ist nach wie vor "inn" und ich will auch, das es so bleibt!
Aber, die "analogen", die es heute gibt, müssten so klingen und sich so bedienen lassen, wie die damaligen grosssen Synths - eben nur mit der modernsten Technik. Ich hatte zum Vergleich mal den JD-800, Oberheim OB-12, JP-8000 und keiner konnte mich wirklich zum "Soundtüfteln" anregen.
 
analogfriedhof schrieb:
Es soll einfach nur eine interessante Diskussion werden...
Das wird aber nicht stattfinden, da das Thema völliger Unsinn ist. Möchtest Du nun über den Neuron sprechen oder über die Daseinsberechtigung analoger Synthesizer? Das sind zwei völlig verschiedene Themen, die hier zusammengeworfen werden! Außerdem wurden beide schon sehr häufig totdiskutiert - ohne eine abschließende Meinung hervorzubringen.
 
Ich finde einen Golf besser als einen Audi. Und ausserdem hab ich grüne T-Shirts lieber als blaue.

(Stimmt beides nicht ... ist aber genauso Geschmackssache wie d.o.a. Thema)


Btw. JA DIE ZEIT DER ANALOGEN IST GEZÄHLT!!!!

Gegen einen kleinen Verwertungsbetrag übernehme ich euren alten Schrott und entsorge ihn!
 
analogfriedhof schrieb:
moogulator hat geschrieben:
DAS glaube ich wirklich nicht.. (Das mit dem Klang)

Doch, es ist so! Ich werde heute mal ein paar Demos vorbereiten, die stelle ich dann hier mal zur Verfügung.

habe den Neuron gehört, mit "analog" ist natürlich dazu noch zu erklären, wie "analog" generell klingt, ms20? Moog Kaskade? DIY Synth? Es ist wie Diesel ist so gut wie Dampf, sicher..

Imo sollte man dem Neuron einen Klang a la Moog nicht unbedingt abringen wollen in einigen Eigenschaften, die durch die analoge Technik begünstigt zu sein scheinen (nur um damit irgendwie zu helfen,..)

Nunja, dann schick mal hoch, die Audios..
digital oder analog ist ansich etwas ,was man nicht wirklich als Klang-Argument nutzen kann, und das ein Neuron wie ein beliebiger Analoger klingen kann wäre dann so:
Moog Modular bis SH5, sie alle steckt der Neuron klanglich weg und reproduziert sie oder besser.. Das ist eine STARKE These.. ;-)

Meinungen: Ist für mich ok, wenn du den NEuron besser findest oder sowas, aber man müsste mal checken, was genau du machen willst und ob ein Xpander Pad vom Neuron 100% gleich klingt, ebenso ein MS20 oder sonstwas.. Wobei ich mich dann wundern würde, wieso Hartmann den Neuron dann nicht als DEN Ersatz für Jupiter 8 und Co beworben hätten..

Dann mal Beweise raus und was ist für dich "analog"?.. denn ich wette mit dir, das es schwer sein wird, Leute zu überzeugen, wie klingt denn "analog"?..
 
Moogulator schrieb:

Das hab ich mir schon so gedacht, nur haben die Analogen halt doch noch ein bischen mehr als nur den Klang (der bisher schwer zu simulieren ist, einige zeigen aber das man schon sehr nahe kommt - Creamware ASB,...)

Nur wie wir doch alle wissen haben Analoge:

Den Klang
Die Bedienung
Die Haptik
Die Nostalgie
Den Fame
...
...
Die altersbedingten Probleme bei den Vintage Geräten ;-)

Und das alles Zusammen fällt für mich unter Geschmack ;-)
 
analogfriedhof schrieb:
Ja, analog ist nach wie vor "inn" und ich will auch, das es so bleibt!
Aber, die "analogen", die es heute gibt, müssten so klingen und sich so bedienen lassen, wie die damaligen grosssen Synths - eben nur mit der modernsten Technik. Ich hatte zum Vergleich mal den JD-800, Oberheim OB-12, JP-8000 und keiner konnte mich wirklich zum "Soundtüfteln" anregen.

Das waren ja auch keine Analogen...

Sorry, der Thread klingt mir doch sehr TROLLig
 


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