CEM 3340 testen

In eine nachweislich funktionierende Schaltung stecken.
Anders geht das mit realistischem Aufwand nicht. Synthies mit CEM3340 sind ja nicht so selten. (Ich würde meinen Deep Bass Nine nehmen ... )
 
Ambrosia800 schrieb:
Wie kann ich einen ausgebauten CEM 3340 auf korrekte Funktion testen??
Wie Fetz sagt, in einem anderen Synth testen.
Wenn Du nur einen Synth hast mit einem einzigen 3340: es ist extrem unwahrscheinlich, dass der 3340 nicht schwingt, wenn er saubere Versorgungsspannungen hat. Einzig eine negative Versorgungsspannung auf pin 6 und/oder pin 9 (Sync-Eingänge) könnte den Oszillator stoppen.

Ansonsten würde ich die Basisschaltung aus dem Datenblatt mit einer 16er Fassung aufbauen:
http://www.datasheetcatalog.net/de/data ... 3340.shtml bzw: http://www.datasheetcatalog.org/datashe ... 4049_1.pdf

Mit einem Steckboard sollte es schnell gemacht sein.

Florian
 
Na, dann poste ich einfach mal das gesamte Problem:
Hab einen Pro One bekommen, in etwas lädiertem Zustand. Steht jetzt schon länger bei mir rum, wollte mich aber jetzt mal dran machen, ob ich ihn wieder ans laufen bringe.

Erst spielte das Teil, dann plötzlich beim jammen, ich meine es war ein Sync-Sound, beim umschalten der Oktavlagen von Oszi1: nur noch brummen.
Gerät sofort aus, aufgeschraubt, nichts auffälliges, aber keine Spannung meßbar.
Kurzschluß irgendwo im Gerät?

-> Rauchentwicklung am Kondensator, der an Beinchen 16 (oben links) des CEM sitzt!!
Den C045 am CEM 3340 des Oszi 1 habe ich dann also erst mal ausgetauscht. Allerdings erst den Pro One mal nicht mehr eingeschaltet!

CEM3340 war gesockelt, also erst mal raus damit: Pro One eingeschaltet, Oszi 2 ist wieder da, incl. deutlichem Netzbrummen am Ausgang (DAS hatte er aber auch vorher schon...).

Bis hierhin bin ich.

Board-Closeup:
http://freenet-homepage.de/fileplace/sy ... loseup.jpg

CEM 3340 PDF:
http://freenet-homepage.de/fileplace/sy ... 340pdf.pdf

Schematics Pro One:
http://freenet-homepage.de/fileplace/sy ... matics.pdf

Jetzt möchte ich aber nicht so einfach nen CEM3340 für obskure Tests opfern. Was würdet ihr empfehlen? Der 2. CEM3340 des OSZI2 ist ebenfalls gesockelt. Ich könnte sie tauschen, aber bin mit nicht so sicher, ob ich das soll...

Vorgehensweise?
 
Ich würde mich eher fragen, warum der Kondensator durch ist. Was sagt denn die Betriebsspannung aus? Stimmen da alle Werte?
Evtl. funktioniert die PSU nicht mehr richtig.
 
Ambrosia800 schrieb:
-> Rauchentwicklung am Kondensator, der an Beinchen 16 (oben links) des CEM sitzt!!
pin 16 ist die positive Stromversorgung des 3340. Wenn der Kondensator einen kurzen gebaut hat, dann konnte nichts mehr gehen. Das Brummen ist der klassische Effekt, wenn eine Versorgungspannung wegbricht.
Ich glaube nicht, dass der 3340 kaputt gegangen ist. Ich würde ihn mal einfach in die Fassung des zweiten VCOs reinstecken.

Ich würde aber auf alle Fälle zuerst das Netzteil überprüfen (vorher mal sicherheitshalber alle gesockelten ICS ziehen), und wenn es im Prinzip noch gute Werte zeigt, dann die Elkos im Netzteil tauschen.
 
OK, soweit getestet:

Alle Versorgungsspannungen sind da. Nicht perfekt, aber ich denke, OK.
-14,68 V
-5,14 V
+5,00 V
+14,95 V

Am Beinchen 16 des CEM Nr.1 gemessen liegen auch die +14,95 V an.

CEM 3340 Oszi 2 mit dem CEM 3340 aus Oszi 1 getauscht: Ergebnis: der CEM aus Oszi 1 funktioniert! :supi:
Keyboard Tracking ist total daneben, fällt mir gerade auf.. Klingt fürchterlich. Egal welcher drin steckt...
Sowie ein leichtes Knacken beim Tastenanschlag. Tippe mal auf VCA Offset daneben. Aber das kommt später...

Kann im Bereich des Oszi 1 denn noch ein anderes Bauteil für den Schaden mitverantwortlich sein, oder sollte ich das Wagnis eingehen, den anderen CEM einfach in den Sockel von Oszi1 zu stecken, und sehen was passiert??

Mir stellt sich jetzt erst mal die Frage: Was kann ich noch durchmessen am Sockel des CEM für den Oszi 1, um sicherzustellen, das da alles korrekt ankommt?
 
Ambrosia800 schrieb:
Na kommt... Gebt mir Tipps... ;-)
Mir klingt das danach dass der Synth nach dem Kondensatortausch erstmal wieder FUnktioniert, aber eine Generalüberholung brauchen könnte: recapping (va. Netzteil), dann neu trimmen, ggf Trimmer auch tauschen,...
 
Wenn das geplatzte ein Tantalkondensator war: vor allem alle Tantals (die an den Versorgungsspannungen hängen) gegen normale Elkos tauschen.

Ansonsten kannst du eigentlich nur beide CEMs rausziehen und die Spannungen an den Sockeln vergleichen. Wenn die plausibel (un)gleich sind musst du wohl oder übel mit dem Chip testen.
(Solange die Versorgungspannungen alle richtig da sind, ist die Chance auf einen Chip-killenden Fehler recht klein. )
 
Weiter gehts! Übrigens schon mal vielen Dank für eure Hilfe soweit!

Habe beide CEM´s gezogen und die Sockel durchgemessen.
Ergebnis:

OSZI B (der gute):
Pin 1: -5,13 V
Pin 2: -5,14 V
Pin 3: -5,14 V
Pin 4: 0,00
Pin 5: 0,00 - 5,60 V je nach Pulsweite
Pin 6: 0,00
Pin 7: 0,00
Pin 8: 0,00
Pin 9: 0,00
Pin 10: 0,00
Pin 11: 0,00
Pin 12: 0,00
Pin 13: + 12,21 V
Pin 14: 0,00
Pin 15: 2,43 - 3,45 V je nach Oktavschalter (4 fach Switch)
Pin 16: + 14,95V

soweit so gut.

Sockel des OSZI A:
Alles sehr ähnliche Werte, bis auf einen:
Pin 4: -13,79 bzw. -14,64 V
Die gemessene Spannung ist abhängig davon, ob ich den Slide Switch der Rechteckwelle für Oszi 1 an oder aus mache.
aber egal wie er steht, die ca. -14 V

Pin 4 ist der für die Rechteckwelle. Der direkt davor geschaltete Widerstand R168 hat innerhalb der Schaltung (ohne anliegende Spannung gemessen) 10,3 KOhm (soll sein 10KOhm), der R177 hat 19KOhm (soll sein 20KOhm).

--------------------------------------

Weiterhin fällt mir auf:
am OSC A Frequenz Pot messe ich bei Mittelstellung:
links: 0,00 V, Mitte 7,82 V, rechts 14,95 V
am OSC B Frequenz Pot messe ich bei Mittelstellung:
links: 12,60 V, Mitte 12,64 V, rechts 14,94 V

Ach ja:
@Fetz: der mit der Rauchentwicklung (C104) war kein Tantal. Ich meine 100nF, ein Keramikkondensator. Siehe Bild, da ist er weiß eingerahmt...
 
Die -14V hören sich erstmal nicht so klasse an, da muss ich wohl doch mal in den Schaltplan gucken...

Und jo, Keramikkondensatoren können das mit der unspektakulären Pyroshow auch bringen. Kenne ich allerdings nur von 35V Typen an 30V.
 
Ambrosia800 schrieb:
OSZI B (der gute):...
Pin 4: 0,00
...

Sockel des OSZI A:
Alles sehr ähnliche Werte, bis auf einen:
Pin 4: -13,79 bzw. -14,64 V

Lt. Schaltplan liegt Pin 4 bei OSC-A über R168 und R177 an -15Volt
und bei OSC-B über R153 an Masse.



(Widerstandsnummern sind eher geraten, als aus dem Schaltplan gelesen. Der ist etwas unsauber..)
 
JuergenPB schrieb:
Lt. Schaltplan liegt Pin 4 bei OSC-A über R168 und R177 an -15Volt
und bei OSC-B über R153 an Masse.

Dann ist das voellig ok so und du kannst den Chip da wieder reinproeppeln.
 
Jow.. er liegt über die beiden Widerstände an -15V.

Noch eine andere Frage:
Wieso messe ich eigentlich am OSC A Frequenz Pot so eigenartige Werte gegenüber denen an OSC B?
 
Jow.... is klar... ;-)

Aber hat also keine Bedeutung.

CEM´s sind wieder drin, BEIDE! Ergebnis:

:nihao: :nihao: :nihao: :supi:

Er läuft erstmal. Aber Tracking etc. sind total daneben. Werde mich dann wohl mal ans justieren machen.
Danke erstmal! Hoffe, das war es....

Die neuen Seitenteile von Synthwood sind auch schon da! ;-)
 
So, neue Keyboard-Bushings sind drin, alles justiert, nun isser wieder Oktavrein. Nette Maschine... :)
Danke für eure Hilfe.

Aber eins wundert mich etwas. Das Teil hat so einen tiefen Bass, daß ich fast vermute, ich habe ihn ne Oktave zu tief gestimmt... !!! Abgrundtief! subsonic...
Und mir fällt auf, daß das Pitchbend-Rad keinen Anschlag hat. Ist das normal? Sieht mir so aus, als wenn die Anschlagpunkte abgenutzt oder abgefeilt wären. Ich kann nach unten so etwa ne Quinte und nach oben 2 Oktaven hochdrehen...

Klingt jedenfalls bombastisch fett! Meine Moogs haben sich schon gewerkschaftlich organisiert und dagegen protestiert, daß der Kollege ins Studio einzieht... :lol:
 


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