CE 20 - Entstörkondensator defekt (aufgeplatzt)

J

johnny_begood

.
Hallo,


als ich gestern meinen Yamaha CE-20 geöffnet habe ist mir ein kleines Teilchen entgegengefallen.
Nach einer kleinen Suche konnte ich das dazugehörige Teil ausfindig machen. Es handelt sich dabei um den
Entstörkondensator des integrierten Netzteils.

250 V ~ MP
fo ≈ 7,0 MHz
0,047 µF @X

Rifa
GPF
40 / 085 / 56

PME 271 M 547

Soweit ich gelesen habe ist dessen Funktion das Filtern von Spannungsspitzen aus dem Netzstrom, ist das soweit korrekt?
Da das Instrument seit ich es habe einen "verbrannten" Geruch aufweist denke ich dass der Kondensator schon seitdem defekt war.

Meine Frage:
Ist es schlimm weiterhin das Gerät zu betreiben?
Bisher war das Spielen darauf kein Problem, aber ich habe doch so meine Bedenken, dass empfindliche Bauteile evlt. einen
Schaden erleiden könnten.
Der Kondensator wird auf jeden Fall demnächst ausgetauscht. Wo bezieht ihr Ersatzteile dieser Art? Könnt ihr jemanden empfehlen?

Bin froh über jede Antwort :D

Danke
 
Ein Entstörkondensator übernimmt eine gewisse Schutzfunktion (eben vor den Spannungsspitzen), daher sollte er ersetzt werden. Man baut sie schließlich nicht umsonst ein.

Ein defekter Kondensator, der immer noch angeschlossen ist, kann unter Umständen einen direkten Kurzschluss und einen Brand erzeugen. Vor allem ein Entstörkondensator, da er direkt am 240 Volt Netz angeschlossen ist.

Der Ersatz eines Entstörkondensators ist aber recht einfach, da man da nicht unbedingt einen identischen braucht. Ich würde zu einem Kondensator mit einer etwas höheren Spannungsfestigkeit raten, zumal man Netzspannung über die Jahre immer weiter erhöht hat.
 
Du meintest, man bräuchte nicht exakt den gleichen Kondensator. Welche Angaben dürfen denn abweichen, welche müssen stimmen?

Wenn ich die Angaben recht verstehe, ist er doch eh schon für 250 V ausgelegt. In Deutschland sind es doch nur 230V. In wiefern würde es denn sinn machen das höher auszulegen? Würde nicht dann der Rest der "innereien" in Rauch aufgehen nur er bleibt heil wenn zuviel Spannung anliegt?
 
Je näher die Netzspannung an der Nennspannung des Kondensators ist, umso empfindlicher wird der Kondensator gegen die Transienten, vor denen er das Gerät schützen soll. Transienten sind Spannungsspitzen, die über die normale Netzspannung liegen. Zudem gebe ich zu bedenken, dass Wärme und Alter die Widerstandsfähigkeit von Kondensatoren negativ beeinflussen können. Davon abgesehen kost der Entstörkondensator erheblich weniger als der Ersatz für die meisten anderen Teile oder der Einbau eines neuen Entstörkondensators. Daher sollte man sichs zwei mal überlegen, ob man an diesem wirklich drei Cent und nen Millimeter ungenutzten Platz sparen möchte.

Der Entstörkondensator kann ruhig eine etwas höhere Kapazität haben, darf aber keine niedrigere Kapazität haben! Es sollte aber unbedingt ein vom Hersteller als Entstörkondensator vorgesehener Kondensator sein!
 
vielen Dank für eure Antworten!
Ich verstehe, ich dachte mir auch schon, dass es nicht allzu schwer sein wird das Teil aufzutreiben.

Nur warum ist die Frequenz vernachlässigbar?
Steht die Frequenz für die Peak Rate des Netzstroms oder wie ist das?
 
Leider kam ich bis jetzt noch nicht dazu das besagte Teil auszutauschen. Heute würde ich die Bestellung aufgeben.
Da verschiedene Werte scheinbar zu vernachlässigen sind und das Bauteil nicht zu spezifisch ist bin ich am Überlegen
ob ich folgende Artikel verwenden kann:

http://www.conrad.de/ce/de/product/...ima-MP3X2-0047F-250V-15-1-St?ref=searchDetail

http://www.conrad.de/ce/de/product/...met-PMR209MB5470M100R30-1-St?ref=searchDetail

Könnte mir vielleicht nocheinmal jemand "grünes Licht" geben?
Welcher der beiden Artikel wäre der bessere? (Vorrausgesetzt sie passen übehaupt)


Für einen Rat wäre ich sehr dankbar! :D

viele Grüße!
 
Das hier ist leider kein rechtssicherer Raum, daher kann und sollte Dir niemand etwas verbindliches sagen. (Stichwort Haftung)
wenn Du dir nicht sicher bist, geh bitte zum Elektrikermeister etc. und bitte ihm um "Freigabe" und abschliessender Überprüfung mit Fehlerstrommessung.

meiner Meinung nach ist das Teil richtig.
 
Das hier ist leider kein rechtssicherer Raum, daher kann und sollte Dir niemand etwas verbindliches sagen. (Stichwort Haftung)

Ja das ist klar. Ich wollte nur nochmal eine weitere Meinung dazu einholen. Wenn das Instrument in Rauch aufgeht,
bin ich natürlich selbst Schuld; von euch hats schließlich keiner eingebaut. ;-)

Da es "nur" ein Bauelement zum Entstören ist hab ich auch nicht allzu große bedenken.
Und da das Netz (neben diesem Forum) auch einiges an Infos liefert bin ich mir auch ziemlich sicher dass das passt.

Einzigste Abweichungen - wenn ich das richtig sehe - müssten in der gennanten Impulsspitzenspannung sein.

Entstörkondensator der Klasse X, Unterklasse X2 (anstatt X1?)
Also nur ≤ 2,5 kV (X2) anstelle von bis zu 4 kV (X1). D.h. das Teil sichert nicht ganz so hoch, bzw. geht dann kaputt denk ich.

Kapazität und Spannung stimmen überein, eine andere Abweichung sehe ich sonst nur noch in der Bezeichnung (MP3X2 bzw. PMR)


Zwei abschliesende Fragen hätte ich da noch (vielleicht kann sie jemand klären?).

Da der alte Kondensator vor dem Netzteil in der Nähe der Sicherungen sitzt gehe ich davon aus, dass es sich um ein AC Bauteil handelt.
Somit würden beide passen. Muss man die Polarität beim Einbau beachten (woran erkennt man diese am K.?), oder gilt das nur für
Elkos und ähnliches?

Würdet ihr eher den Entstörkondensator von WIMA oder den von KEMET verwenden?
(Ich habe diesbezüglich keine Erfahrung, gibt es einen Hersteller den ihr pers. bevorzugt)

vielen Dank und Grüße,
Johnny :P
 
Entstörkondensatoren sind ungepolt, kannst du einlöten wie du willst!
Der Kemet C hat lange Anschluss Drähte , den kannst du wahrscheinlich besser einlöten als den WIMA mit Rastermaß 15mm.
Wobei ich nicht weiss welches RM der orginal C hatte ; evtl. passt es ja sogar.)
Elektrisch sind die beiden Konds. gleich gut zu gebrauchen.
Nur als kleine Anmerkung : Die einzigen Entstörkondensatoren mit einem defekt die ich kenne , sind diese schei.. RIFA Kondensatoren aus Skandinavien.
Die sitzen auch in allen möglichen 70/80er Hifi-Audiogeräten und fallen laufend mit mehr oder weniger Qualmerei aus .
Nach Tausch des Konds. gegen ein aktuelles Teil hab ich bis jetzt noch nie wieder das Teil tauschen müssen.
Also keine Panik wegen deinen mehr oder weniger kV max.
 


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