Bester aktueller, monophoner Analogsynth mit Tasten?

Horn

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Das Angebot monophoner Analogsynths mit Tastatur hat sich ja durch diese NAMM noch einmal erweitert. Wenn man bedenkt, dass vor ein paar Jahren der Moog Voyager fast der einzige Synth in diesem Bereich war, dann finde ich das schon sehr erstaunlich. Ich denke, es ist mal Zeit zu rekapitulieren, was es derzeit neu am Markt gibt. Und mich würde sehr Eure Meinung zu den verschiedenen Synths interessieren. Welchen davon findet Ihr am besten und warum?

Wenn ich es richtig sehe, gibt es derzeit:

Analogue Solutions - Leipzig SK
Analogue Solutions - Telemark K
Arturia - Minibrute
Dave Smith Instruments - Mopho Keyboard
Korg - MS20 mini
Moog - Little Phatty
Moog - Sub Phatty
Moog - Voyager

Habe ich was vergessen?

Evtl. gehört noch der Analogue Systems Sorcerer in die Reihe, aber der ist ja ein Modularsystem mit Keyboard. Und wird er wirklich noch gebaut?
 
Warum muss es ein Mono sein? Prophet 08 kann ja auch Mono.
Und warum muss die Tastatur dabei sein?

Aber gut. Meine Aktuelle Wahl wäre (Preis ca. 1550,- Euro): Ein in System eingebundener Minibrute, der ein Theis-Basissystem via C/V ansteuert. Von brutal-fett bis sähmig-sanft ist da alles drin. Dazu kommt eine klangliche Flexibilität bis zum Abwinken.

Die Frage ist nur: Was ist für dich bei einem Mono "gut" - worauf genau kommt es dir an?
 
Preis / Leistung : MiniBrute

Wer sich nicht sicher ist: Youtube Videos schaun - da kann man sich gut ein Bild machen und Vergleichen was einem gefällt.
 
pulsn schrieb:
Definiere Bester bitte präziser.
Ich war eigentlich nur neugierig, was Euch am besten gefällt.

Mir selbst gefällt vorläufig, solange ich alles nur aus dem Netz kenne, glaube ich der Telemark am besten, weil er offenbar sehr gut klingt, weil er klasse aussieht und viele Patch-Möglichkeiten bietet. Aber auch der Minibrute hat seinen Reiz, vor allem bzgl. des Preis-/Leistungsverhältnisses, der Ausstattung mit CV-Ein- und Ausgängen, des eigenständigen Klangs, der Kompaktheit und des sehr schönen Interfaces mit den Fadern. Da er aber nur einen OSC hat, muss man vielleicht noch etwas Modulares dahinter hängen, um wirklich spannende Sounds herauszuholen.

Toll jedenfalls, dass es in dem Bereich so viel gibt im Moment.
 
Soviele monophone aktuell auf dem Markt, was mir aber noch fehlt ist einer mit zackicken Hüllkurven ala Pro-One.
 
Hmm, wie soll man das beurteilen? 2 dieser Synths hat noch kaum jemand in Natura gehört :opa:
 
-[TROjAX]- schrieb:
Soviele monophone aktuell auf dem Markt, was mir aber noch fehlt ist einer mit zackicken Hüllkurven ala Pro-One.
Ich fänd schön, wenn es eine vernünftige Lösung für ein Modular-Synth-Keyboard gäbe. Gut, man kann alle diese Synths, sofern sie CV-Ein- und Ausgänge haben, an Modularsysteme anbinden, aber ein wirklich ergonomisches Modularsynth-Keyboard-Ding gibt es bisher m. E. noch nicht.
 
SynthUser0815 schrieb:
-[TROjAX]- schrieb:
Soviele monophone aktuell auf dem Markt, was mir aber noch fehlt ist einer mit zackicken Hüllkurven ala Pro-One.
Ich fänd schön, wenn es eine vernünftige Lösung für ein Modular-Synth-Keyboard gäbe. Gut, man kann alle diese Synths, sofern sie CV-Ein- und Ausgänge haben, an Modularsysteme anbinden, aber ein wirklich ergonomisches Modularsynth-Keyboard-Ding gibt es bisher m. E. noch nicht.

Was würde denn ergonomisch an einem wirklich ergonomischem Modularsynth-Keyboard-Ding sein? Und was bringt dir das für deine Musik?
 
Der Voyager schaut am geilsten aus. Wenn ichs richtig seh, is der Mopho der flexibelste (4 LFO, 3 EG)
 
pulsn schrieb:
Was würde denn ergonomisch an einem wirklich ergonomischem Modularsynth-Keyboard-Ding sein? Und was bringt dir das für deine Musik?
Mich stört an den meisten Modularsystemen der vertikale Rack-Aufbau. Dazu hat man dann meist ein Keyboard, das vom Design her nicht wirklich dazu passt, davor stehen (falls man überhaupt mit Tasten arbeitet.) Ich fände es schön, wenn es da eine stimmige Gehäuse-Lösung gäbe, die die Module schräg z. B. im 60-Grad-Winkel oberhalb der Tasten anordnet. Der Analogue Systems Sorcerer geht in die Richtung, ist aber sehr klobig und mehr in die Breite gebaut als in die Höhe - außerdem teuer und aktuell nirgendwo mehr verfügbar.

Für meine Musik würde das nicht viel bringen, was ich nicht bisher auch schon machen kann, aber ich hätte einfach Freude daran, mit so einem Synthesizer herumzuspielen.

Das ist ja ein grundsätzliches Problem heutzutage: an sich geht ja mit einem durchschnittlichen Controller-Keyboard und durchschnittlichen Software-Synths alles, was man musikalisch wirklich "braucht" - der Rest ist mehr oder weniger immer Liebhaberei - aber das macht doch nichts, oder?
 
psicolor schrieb:
Der Voyager schaut am geilsten aus. Wenn ichs richtig seh, is der Mopho der flexibelste (4 LFO, 3 EG)
Gemessen am Filterklang und am Klang seiner Oscillatoren, könnte man diese Aussage auch gut bestreiten. Aber fürs Geld: Ist der Mopho schon sehr okay, jedenfalls, wenn man seinen etwas statischen, technoiden Grundklang mag. 4 Stepsequencer sind ja auch nicht gerade übel.

Am Ende des Tages kann es gut sein, dass man mit einem Eowave Domino musikalisch deutlich besser hinkommt als mit einem Mopho. Flexibilität ist insofern nur ein Argument unter vielen...
 
Da ist was dran. Der Mopho Keys gefiel mir zwar, war mir dann aber zu flexibel bzw zuviel dran. Dann lieber so wie beim Little/Slim Phatty erst Parameter wählen und dann drehen. Direktzugriff wie bei einem Pro One oder den alten Moogs wäre schöner, da landet man dann wieder bei MFB, wenn auch ohne Tastatur, oder auch bei Eowave.

@kl~ak: wie, abgefackelt? Nix mehr zu retten?
 
Lothar Lammfromm schrieb:
psicolor schrieb:
Der Voyager schaut am geilsten aus. Wenn ichs richtig seh, is der Mopho der flexibelste (4 LFO, 3 EG)
Gemessen am Filterklang und am Klang seiner Oscillatoren, könnte man diese Aussage auch gut bestreiten. Aber fürs Geld: Ist der Mopho schon sehr okay, jedenfalls, wenn man seinen etwas statischen, technoiden Grundklang mag. 4 Stepsequencer sind ja auch nicht gerade übel.

Am Ende des Tages kann es gut sein, dass man mit einem Eowave Domino musikalisch deutlich besser hinkommt als mit einem Mopho. Flexibilität ist insofern nur ein Argument unter vielen...
Modulationsmöglichkeiten hat der Mopho viel, viel mehr als der Voyager. Der Voyager hat dafür 3 Oszillatoren. Aber die beiden überhaupt zu vergleichen ist in diesem Forum streng verboten. Da kommt gleich die Gedanken-Polizei. Ich habe hier einmal viel Prügel kassiert, weil ich mich erdreistet habe, den Little Phatty und den Mopho zu vergleichen und den Mopho besser zu finden. Das ist nicht erlaubt. Little Phatty und Voyager kommen von Moog. Moog ist heilig. Moog hat VCOs und diskreten Aufbau (manchmal), DSI "nur" DCOs und herkömmliche Leiterplatten.
 
SynthUser0815 schrieb:
Mich stört an den meisten Modularsystemen der vertikale Rack-Aufbau. Dazu hat man dann meist ein Keyboard, das vom Design her nicht wirklich dazu passt, davor stehen (falls man überhaupt mit Tasten arbeitet.) Ich fände es schön, wenn es da eine stimmige Gehäuse-Lösung gäbe, die die Module schräg z. B. im 60-Grad-Winkel oberhalb der Tasten anordnet.
studio44s.jpg
 
Tim Kleinert schrieb:
http://www.synthesizers.com
Hm, danke. Aber in kompakterer Größe mit Eurorack-Modulen gibt es so etwas nicht, oder? Und es gibt das auch nicht vereint in einem Gehäuse statt in der Kombination Modularsystem plus Keyboard, oder?
 
microbug schrieb:

nein nichts zu retten - ist schon lange her (12 jahre) und hat am netzteil angefangen. ich habe den rest einem freund gegeben, der alles rausgebaut hat, was noch io war um vielleicht seinen mal damit reparieren zu können. finanziell war das nicht so schlimm - ich hatte den günstig bekommen - aber es war mein erster richtiger synth. (wenn man mal vom crumar performar absehen möchte) und ich habe den in sehr guter erinnerung. als austausch gegen meinen proone schrott habe ich n ms20 und n juno60 über 5 jahre als dauerleihgabe bekommen -> hatte sich dann mit dem umzug erledigt ... hatte vor ein paar monaten mal wieder einen unter den fingern um fand den auch gleich sehr schick wieder. hauptsächlich das schnelle sounderstellen und die einfache aber sehr funktionelle "modmatrix". soundtechnisch kann man heute mit dem modular auch dahin kommen und aus diesem grund gibt es keine überlegung die aktuellen preise zu zahlen.

die performance am proone ist aber fast unschlagbar ...


selbst durch YT kommt der noch ganz gut weg




ich hoffe mal alle kaufen fleißig den miniMS20 und dave baut nächtes jahr zur namm den proone+ mit miniklinkenpatchfeld, 2.lfo, 2.filter und midi für 760€ :mrgreen:
 
SynthUser0815 schrieb:
Tim Kleinert schrieb:
http://www.synthesizers.com
Hm, danke. Aber in kompakterer Größe mit Eurorack-Modulen gibt es so etwas nicht, oder? Und es gibt das auch nicht vereint in einem Gehäuse statt in der Kombination Modularsystem plus Keyboard, oder?
Im Eurorack-Format kenne nur das bereits von Dir genannte Sorcerer-Keyboard vom ASys. Habe aber auch schon mal irgendwo ein Monsterkoffer-Base von Doepfer mit eingebauter kleiner Tastatur gesehen. Aber das geht dann schon in Richtung DIY, wo dann aber natürlich eh alles möglich ist. Tastatur mit Modularkram direkt darüber ist aber ohnehin mit Vorsicht zu geniessen, die Strippen kommen gerne in den Weg beim Spielen. Etwas "Sicherheitsabstand" ist daher aus Erfahrung eigentlich immer empfehlenswert, und eine autarke Klaviatur somit schon sinnvoll. Von demher finde ich's bei DotCom mit der optionalen "Keyboard-Garage" unter der Konsole eigentlich recht hübsch gelöst.
 
SynthUser0815 schrieb:
Ich habe hier einmal viel Prügel kassiert, weil ich mich erdreistet habe, den Little Phatty und den Mopho zu vergleichen und den Mopho besser zu finden.
:toktok: ;-)

Es gibt ja nun wirklich mehr als nur eine Klangästhetik. Der Mopho füllt eben sein eigenes Klangreich. Und was den Sub Phatty betrifft, der bringt auch wieder eine neue Note ins Spiel. Insofern ist der Begriff "Bester" neuanaloger Monosynth ohnehin etwas fragwürdig. Für manche Leute wäre z.B. eine Xoxbox mit Tasten das Nonplusultra.

Es lebe die Vielfalt!

Im Übrigen kann mit Postproduction und guter FX so manches klangliche Manko ganz wunderbar ausgeglichen werden. Der etwas nasal und dünn klingende Mopho kann ganz wundervoll superbreit und "ultraanalog" klingen, wenn ein passender Chorus und ein netter Röhrenvorverstärker für ihn ins Spiel kommen.

Ähem: Und ist der Musiker weitgehend untalentiert, hilft ihm nicht einmal das ultimative Alleskönnergerät... :floet:
 
Tim Kleinert schrieb:
Etwas "Sicherheitsabstand" ist daher aus Erfahrung eigentlich immer empfehlenswert, und eine autarke Klaviatur somit schon sinnvoll. Von demher finde ich's bei DotCom mit der optionalen "Keyboard-Garage" unter der Konsole eigentlich recht hübsch gelöst.
Das ist auf jeden Fall eine Überlegung wert. Danke! Zumal das Dotcom-System offenbar wirklich sehr gut klingt. Da gibt es einige sehr, sehr schöne Klangbeispiele im Netz.
 
Ich würde den Mopho persönlich allen anderen hier genannten Monosynths vorziehen, aus einem Grund: digitale Modmatrix, und somit die Möglichkeit, Velocity und andere expressive Performance-Parameter mehrfach und flexibel routen zu können. Der Klang "lebt" ja viel mehr von der musikalischen Performance als von seinen grundsätzlichen Eigenschaften -so sollte es meiner Meinung nach zumindest sein.

SynthUser0815 schrieb:
Das ist auf jeden Fall eine Überlegung wert. Danke! Zumal das Dotcom-System offenbar wirklich sehr gut klingt. Da gibt es einige sehr, sehr schöne Klangbeispiele im Netz.
Ich hab' mir ein 44-er Dotcom gekauft -eben aus diesen Gründen. Es gab keinen analogen Monosynth, der Performance-Parameter für meine Bedürfnisse ausreichend verarbeiten konnte. Ich hab' 3 MoonModular VC-ENVs drin, und kann mit Velocity herrlich Hüllkurvenzeiten und -amounts steuern so wie ich's mag. Mein System ist noch in 2 Portable-Cabinets drin, aber ich würde gerne auf oben gezeigtes "Möbel" wechseln. Für mich ist mein System quasi mein "kompromissloser Monosynth" der genau das kann was ich brauche, und dank Modularität auch wandelbar ist.
 
Auf das Ausgangsposting bezogen, kann man eigentlich nur mit

Jedem Tierchen sein Pläsierchen.

antworten.

Klang, Form, Farbe, Design und Bedienung empfindet jeder individuell.

Ich bin dankbar, daß wir jetzt soviel Auswahl haben.


p.s. Ich mag meine Synths sehr gern. Wegen genau der obigen Kriterien.
 


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