DK Synergy und Crumar GDS sind recht komplexe Instrumente und eine umfassende Beschreibung ist nicht mal eben so zu machen.
Ich weiss aber, dass ein Artikel auf Amazona.de dazu in Planung ist und früher oder später kommt.
An dieser Stelle also nur eine Kurzübersicht:
Beide Instrumente basieren auf der experimentellen und recht leistungsfähigen "Alles Machine", die der Forscher Hal Alles in den 70ger Jahren an den Bel Labs entwickelte.
Damals absolute Spitzenforschung.
Der Crumar GDS (General Development System, ca. 1980) war das erste kommerziell verfügbare Produkt auf dieser Basis. Er besteht aus einem CPU Rack mit Terminalanschluss und Diskettenlaufwerk zur Klangverwaltung sowie einem Keyboardcontroller mit Echtzeitzugriff auf die Klangformungsparameter per Fader und zuweisbaren Potis.
Der DK Synergy (Ende 1981) wurde ursprünglich als Preset Version des GDS entwickelt. Hier ist die Elektronik komplett in das Keyboard integriert, es gibt eine ganz hervorragende anschlagdynamische Tastatur, einen Sequencer und ganze Reihe ziemlich ausgeklügelter Spielhilfen die das Anpassen und Morphen der Presets ermöglichen. Die internen Presets lassen sich von aussen über Steckkarten ergänzen. Die Idee war es, die Presets auf dem GDS zu programmieren und dann auf dem Synergy zur Verfügung zu haben. Die Klangerzeugung von GDS und Synergy ist identisch.
Später wurde der Synergy mit einem nachrüstbaren Midi/Dateninterface ausgerüstet (ab Werk dann "Synergy II" genannt), dass es ermöglichte die Programmierung der Presets über einen angeschlossenen Kaypro Computer auch ohne GDS zu erledigen. Originale Synergy lassen sich mittlerweile wieder mit neuen Karten zum Synergy II aufrüsten.
Die Klangerzeugung ist eine Mischung aus additiver Synthese und FM Synthese (hier vermutlich zwecks Umgehung der Yamaha/Chowning Lizenzen "Phase Modulation" genannt) mit einigen zusätzlichen Spezialitäten. Der GDS/Synergy hat 32 digitale Oszillatoren mit Sinus und Dreiecksgrundwellenformen, die sich frei und dynamisch der Polyphonie oder kombinierten Klangerzeugung zuordnen lassen. Ein typisches Preset nutzt etwa 2 bis 3 Oszillatoren pro Stimme. Darüber hinaus verfügt jeder Oszillator über 16 stufige Hüllkurven für Amplitude und Frequenz, die jeweils wiederum paarweise vorhanden sind und z.B. per Velocity gemorpht werden können. Im Gegensatz zu anderen frühen Digitalsystemen wird die Polyphonie komplett virtuell vor dem 16 Bit Stereo Ausgangswandler berechnet. Es ist unglaublich welche Dynamik damals damit erzielt wurde und wie elegant, effizient und echtzeitschnell die digitale Klangerzeugungshardware aufgebaut ist (da können sich etliche Plugins auch heute noch eine Scheibe von abschneiden). An der Umsetzung haben damals einige der weltweit klügsten Köpfe aus dem Bereich digitaler Signalverarbeitung gearbeitet. Heute im Synthesizerbau eigentlich undenkbar.
Ergänzung:
Hier ist eine sehr seltene Aufnahme des GDS. Am Ende des Clips kann man Wendy Carlos beim editieren ihres GDS zusehen.
https://www.youtube.com/watch?v=Z3cab5IcCy8&feature=youtu.be&fbclid=IwAR0weO1iEQs5KNG9u6wx_dVVGvwMGEFL6m-YoOVWrQgc31V1DPrtqzEkAuc