ARP 2800 Odyssey reparieren

A

Arpi

.
Hallo

Mein erster Beitrag hier im Forum. Ich hoffe ich bin richtig bei "Analog".

Ich habe einen ARP 2800 White Face gebraucht gekauft, leider funzt er nicht ganz wie er sollte.

Er erzeugt einen Dauerton auf E, dass zweite E auf der Tastatur. Die Kontakte sind alle frei.

Je nach Filterfrequenz höre ich die hohen Töne fast gar nicht - sehr leise. Nu sehr tiege Töne.

Was ich gemacht habe: Kontakt WL (Wäsche) und anschließend Kontakt 701 (Vaseline) für alle Slider und Schalter. Da dies nicht wirklich half, komplett alle Platinen mit Entfetter, Bürste und heißem Wasser gereinigt.

Seit dem habe ich überhaupt Töne - zumindest im Bassbereich.

Die Vorgeschichte war wohl eine lange Zeit in einem feuchtem Keller, mit vielen Korrossionen.

Schaltpläne gibt es, kann da jemand helfen.

Wäre echt super.

Stephan
 
Es hat Dir wohl die Tastaturkontakte zerlegt.

Google mal nach "Pratt Read Keyboard" da gibt es diverse Reparaturanleitungen....

gruss Mink
 
spielt der arp denn über externe cv/gate steuerung sauber oder zickt er da auch schon rum?

das ing.büro fischbach bei düsseldorf ist für arp-rep. empfehlenswert oder eric van baaren in doordrecht/nl, eric flickt seit 30 jahren die arp teile.
 
Arpi schrieb:
[...]
Er erzeugt einen Dauerton auf E, dass zweite E auf der Tastatur. Die Kontakte sind alle frei.

Je nach Filterfrequenz höre ich die hohen Töne fast gar nicht - sehr leise. Nu sehr tiege Töne.

Was ich gemacht habe: Kontakt WL (Wäsche) und anschließend Kontakt 701 (Vaseline) für alle Slider und Schalter. Da dies nicht wirklich half, komplett alle Platinen mit Entfetter, Bürste und heißem Wasser gereinigt.

[...]

Kontakt-Chemie ist das Übelste, was man benutzen kann -- zumindest nach meiner Erfahrung (die Meinungen gehen da weit auseinander). Das Zeug läßt Grünspan ausfällen, und ich habe mir bei meinem Odyssey seinerzeit mehr als einen Slider damit beschädigt (hat mein Techniker wieder hinbekommen, aber nur unter Schimpfen und Verwünschungen meiner Person). Wenn Reinigung, dann Teslanol Oszillin.

Wenn das Ding lange Zeit feucht gestanden hat, dann ist höchstwahrscheinlich der eine oder andere Kontakt korrodiert. Wenn Du nur sehr schwach Töne hörst, würde ich mal davon ausgehen, daß irgendwo ein Opamp geschossen ist, wahrscheinlich im Filter. Der Odyssey steckt voll mit 741er Opamps, die z. T. mittlerweile 40 Jahre alt sein dürften; die gehen dann gerne mal himmelwärts. Auch die Spannungsversorgung sollte dringend gecheckt werden, ob a) noch alle Betriebsspannungen anliegen und b) ob alle Kondensatoren noch tun, was sie tun sollen. Vor allem Tantals neigen dazu, ohne Ankündigung nach Hause zu gehen -- mein Omni war dadurch beinahe nie spielbar.

Das Beste, was Du tun kannst, ist, den Odyssey an Eric van Baaren in den Niederlanden zu schicken. Eric ist der ausgewiesene ARP-Spezialist, der die Slider wieder rettet, Wracks spielbar macht und sich wie kaum ein anderer hier in Europa mit den Tücken von ARP auskennt. Diese Arbeit hat natürlich ihren Preis, aber nach dem, was ich so gehört habe, ist sie es mehr als wert. Google mal nach "Saint Eric".

Stephen
 
ich schick dir meine ganzen rompler ... und du schickst mir deinen Arp ...
ich schicke ihn dann in die Niederlander ... und gönne mir eine Sommerpause ;P
 
Hallo

Erst mal Danke für all die Beiträge.

Leider bin ich nicht so der ausgewiesene Elektronik-Spezi. Ich weiß zwar grundsätzlich, was die Bauteile machen, aber so eine Schaltung komplett zu blicken, ist dann doch bissi viel für mich.

Ich habe leider keine Möglichkeit den Arp über CV/Gate anzusteuern, ist zur Zeit mein Einziger Synth.

War früher mal anders, aber heut hab ich da nichts mehr. Da waren es aber auch eher Midi-Geschichten.

Den Arp hab ich durch Zufall in nem Secondhandladen gefunden und konnte nicht widerstehen.

Für eine Reparatur in einer Werkstatt fehlt mir leider das Kleingeld : (

Die Tastaturkontakte hab ich schon überprüft, die sind alle frei. Sollte also an der Steuerung liegen.

Von Kontaktchemie verwende ich auch nur die Kontaktwäsche und das Vaseline-Spray, damit habe ich bei Hifi-Geräten - krachende Potis - gute Erfahrungen gemacht. Hab aber auch gemerkt, dass das für die Slider nix ist. Darum war ich einem Rat gefolgt, den ich von einem YouTube-Mitglied bekommen hab, der mir empfahl, die Platinen komplett mit heißem Wasser und Entfetter zu reinigen und dann gut zu trocknen. Hat ja auch einiges gebracht.

Um Bauteile tauschen zu können, müsste ich natürlich erst einmal rausfinden, welche defekt sind.

Kann mir jemand den ein oder anderen Rat zum Einkreisen der Problemzonen geben, ich weiß, dass ist sehr komplex.

Schaltpläne habe ich in PDF-Format vorliegen.

Viele Grüße

Stephan
 
Arpi schrieb:
Hallo

Erst mal Danke für all die Beiträge.

Leider bin ich nicht so der ausgewiesene Elektronik-Spezi. Ich weiß zwar grundsätzlich, was die Bauteile machen, aber so eine Schaltung komplett zu blicken, ist dann doch bissi viel für mich.

Ich habe leider keine Möglichkeit den Arp über CV/Gate anzusteuern, ist zur Zeit mein Einziger Synth.

War früher mal anders, aber heut hab ich da nichts mehr. Da waren es aber auch eher Midi-Geschichten.

Den Arp hab ich durch Zufall in nem Secondhandladen gefunden und konnte nicht widerstehen.

Für eine Reparatur in einer Werkstatt fehlt mir leider das Kleingeld : (

Die Tastaturkontakte hab ich schon überprüft, die sind alle frei. Sollte also an der Steuerung liegen.

Von Kontaktchemie verwende ich auch nur die Kontaktwäsche und das Vaseline-Spray, damit habe ich bei Hifi-Geräten - krachende Potis - gute Erfahrungen gemacht. Hab aber auch gemerkt, dass das für die Slider nix ist. Darum war ich einem Rat gefolgt, den ich von einem YouTube-Mitglied bekommen hab, der mir empfahl, die Platinen komplett mit heißem Wasser und Entfetter zu reinigen und dann gut zu trocknen. Hat ja auch einiges gebracht.

Um Bauteile tauschen zu können, müsste ich natürlich erst einmal rausfinden, welche defekt sind.

Kann mir jemand den ein oder anderen Rat zum Einkreisen der Problemzonen geben, ich weiß, dass ist sehr komplex.

Schaltpläne habe ich in PDF-Format vorliegen.

Viele Grüße

Stephan

Wenn ich für jeden Blödsinn, den irgendwer im Netz verzapft, einen Euro bekäme -- ich müßte nicht mehr arbeiten :).

Klar kann man Platinen waschen: Das sollte aber nur jemand machen, der weiß, was er tut. Ist ja kein Teller oder eine Tasse. Und was für Stereoanlagen gut ist (i. d. R. Drehpotis), ist für Slider u. U. verheerend -- gerade bei ARP, wo Slider die Schwachstelle sind und Ersatz nahezu unmöglich zu finden ist. Für Deinen ersten Analogen hast Du Dir genau die richtige Baustelle ausgesucht (darf ich mal ganz unverschämt fragen, was Du für den Odyssey auf den Tisch gelegt hast?). Wenn Dein EK niedrig war, solltest Du nicht am falschen Ende knausern, sondern jemand dranlassen, der sich damit auskennt, ganz im Ernst. Weiße Odysseys werden nicht mehr.

Ich bin auch kein Techniker, würde aber bei der üblichen Schwachstelle -- dem Netzteil -- anfangen und sämtliche Tantals in der Spannungsversorgung prüfen, ob da nicht einer geschossen ist und das ganze Gerät lahmlegt. Sollte da nichts sein, würde ich mir das VCF-Modul mal näher ansehen (ich hoffe, es ist nicht vergossen, was bei den frühen ARPs wahrscheinlich ist: Viel Spaß!). Bei meinem Mk. 3, den ich vor 20 Jahren mal hatte, war nur ein Opamp im Filter platt; ausgetauscht, und er lief wieder. Sollte da nichts defekt sein, kommt als nächstes der VCA dran.

Ich nehme an, der Odyssey hat keine Interface-Buchsen für CV/Gate nachgerüstet bekommen, sodaß er nicht extern anzusteuern ist? Falls doch, solltest Du mal schauen, ob da nicht ein Fehler in der Modifikation liegt -- eine defekte Schaltbuchse, und das ganze Gerät wird unspielbar (typische Krankheit beim 2600).

Ansonsten: Saint Eric. Wer A sagt, muß auch B sagen.

Stephen
 
Was mir gerade noch einfällt: Bist Du auch sicher, daß Du die Hüllkurven auf die richtigen Adressen (VCF/VCA) geroutet hast, daß die Hüllkurven nicht auf Autotrigger stehen (und der LFO möglicherweise platt ist)? Bekommst Du einen stehenden Ton, wenn Du VCA-Gain ganz aufziehst? Hast Du die VCO-Slider in der VCF-Mixersektion aufgezogen?

Ist ´ne Reihe ziemlich blöder Fragen, aber der Odyssey ist etwas verwirrend, was die Möglichkeiten angeht, da übersieht man schnell mal was.

Stephen
 
Hallo

Nein, bin mir da noch gar nicht so sicher beim ARP. Er ist für mich in der Tat noch ziemlich verwirrend.

Ist irgendwie so ganz anders aufgebaut, wie die Sythies, die ich früher hatte.

Was die Reparatur betrifft und die Kosten: Es hat nichts damit zu tun, dass ich zu geizig bin, sondern ich hab das Geld einfach nicht. Lebe von ner kleinen Rente (Harz IV mäßig).

Das mit der Platinenwäsche wurde mir von jebeq2007 aus YouTube empfohlen, er schrieb mir, er habe so schon mehrere Geräte repariert. War also nicht einach so aufs gerade wohl, wie Teller waschen ; )

Ich werde, wie von Dir geschrieben, vorgehen. Werde heute mal n paar Teile besorgen und dann ne Lötsession einlegen.

Stephan
 
hast du niemanden bei Dir in der nähe der sich das mal angucken kann????

bei sonem alten schätzchen ist ja schnell mal was verschlimmbessert....wäre doch schade drum
 
Wenn du dein Profil noch um den Ort/Location ergänzt, könnte dir der ein oder andere eine Hilfe in der Nähe ggf. zustecken.
Inzwischen gibt es auch Tech's die relativ verborgen arbeiten und gut sind, meist haben die auch genug Arbeit aber…
 
Hallo

Nee, so wüsste ich niemanden. Löten kann ich aber durchaus und wenn ich nur ein paar Caps und OPAs 1:1 tausche, wird wohl nicht viel verschlimmbessert. Im Signalweg möchte ich lieber nicht arbeiten, da dann wohl der Charakter leiden würde.

Sollte ich da falsch liegen - belehrt mich bitte eines Besseren.

Dauert so oder so etwas länger, da Conrad die Teile nicht liefert, die ich bräuchte.

Wenn Quellen bekannt sind, wäre ich auch dankbar, so zum Beispiel die Tantal-Caps 47uf 35V ... und andere.

Stephan
 
...auch einige von den genannten Technikern sind bestimmt gerne bereit mit Dir in Kontakt zu treten und zu berücksichtigen das Du kein Geld hast, da sie selbst oft "adiccted" zu dem bestimmten Gerät sind, bitte einfach mal probieren!
 
zum Beispiel die Tantal-Caps 47uf 35V

Wenn diese im Netzteil sitzen, ist es problemlos möglich, diese gegen Elkos mit gleicher Kapazität (oder gerne auch höherer, bei reinen Spannungs-Siebelkos) und gleicher oder höherer Spannung auszutaushen.

Viele Grüße,
Rallef
 
und bitte, lieber Stephan, löte nicht auf gut Glück an dem Teil rum. Es sollte erstmal sichergestellt sein, das das Problem nicht vor dem Gerät sitzt und ein Multimeter und ein Oszilloscop sind die Mindestausstattung für eine Fehlersuche bei einem Analogsynth.

Gruß
Andreas
 
OT
Arpi schrieb:
Im Signalweg möchte ich lieber nicht arbeiten, da dann wohl der Charakter leiden würde.

Sollte ich da falsch liegen - belehrt mich bitte eines Besseren.

Da habe ich aber eine andere Erfahrung gemacht. Die im Synth verbauten Teile sind mittlerweile Jahrzehnte alt, was u.a. bedeutet, dass sie
einfach durch Alterung nicht mehr so klingen wie im Baujahr des Gerätes. Ich habe kürzlich meinen Roland JX8P überholen lassen, Kondensatoren
wurden getauscht - und er klingt wie neu. Da kommt kein "Vintage"-Charakter abhanden, er klingt nun, als hätte man eine dicke Staubschicht
vom Grundsound gewischt. Anders kann ich das nicht beschreiben. Der Synth klingt einfach offener, frischer, lebendiger...und wem es zuviele
Höhen sind, die kriegt man immer noch einfach mit einem EQ weg. Andersrum siehts schon schwieriger aus ;-)

Gruß
 


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