Dass die 5k besser als die Kleineren klingen soll, habe ich bei MPC-Forums gelesen. Testen konnte ich das bisher nicht. Aufgefallen war mir im 1:1-Vergleich 4K vs. 5K, dass die 4K bei gleichen Samples z. T. besser klingt. Teilweise war das sogar richtig krass und ich dachte, ich hätte unterschiedliche Samples verwendet. Dafür ist der Kopfhörerverstärker der 5k lauter
Der VA-Synth der 5k ist meiner Ansicht nach ein ION-Ableger, allerdings ohne Modulationsmatrix und so. Ganz simple, aber sehr effektiv. Quasi ein Minimoog-Verschnitt. Wenn du den Grundsound des Ion magst, dann passt der 5K-Synth. Der ist dermaßen hands on, das macht richtig Spaß, zumal die Display-Anzeige der Parameter mit dem 5K-QLink-Layout übereinstimmt. Schade ist allerdings, dass nur weniger Parameter per QLink im Sequencer aufgenommen werden können. Das ist an der Stelle nicht zu Ende gedacht. Sehr schön ist auch der kleine Arp, den die 4K auch nicht hat. Der Synth hat übrigens laut Spezi 20 Stimmen. Allerdings war mir aufgefallen, dass seit dem 2.0 Update diese Angabe bei Akai verschwunden ist. Seitdem sind nur noch 64 Stimmen angegeben. Ich hab's nie richtig getestet, aber hatte nie das Gefühl, dass der Synth irgendwann nicht mehr kann. Allerdings mache ich auch keine Flächen oder so damit, Drumsounds hingegen schon.
Anonsten: Der Sampler in der 4K ist vollwertig ausgestattet, für den Fall, dass du Wochenlang Multisamples basteln möchtest. Die Akai Sys-Software unterstützt die Programmierung und vieles mehr, läuft aber nicht wirklich stabil, sodass da immer wieder Abstürze an der Tagesordnung stehen. Erfreulicherweise hat Akai bei der 5K das Thema gleich gelassen: Wer nicht mal ein MPC-OS gebacken bekommt, braucht gar nicht erst mit Computer-Software anzufangen
Die Hardware der 4K ist insgesamt solider. Dafür ist die 4K noch größer und schwerer. Die braucht einen ordentlichen Platz im Studio, sonst wird das nix. Midi-mäßig ist sie zudem weitaus besser steuerbar, als das bei der 5K der Fall ist. Die 4K macht einen ausgereifteren Eindruck, wenngleich das Teil aber auch deutlich älter wird. Alleine das Display lässt schon Atari-ST-Flair aufkommen, was sicher nichts Schlechtes sein muss.
Ach ja, die Pads der 4K sind deutlich besser als die der 5K. Und wenn du die weiße Version bekommst, dann dürfte das noch ein Modell aus der Produktion von Akai Japan vor der Übernahme des Unternehmens durch Numark/inMusic sein. Die blaue Version stammt aus der Akai US Produktion. Angeblich leidet dieses Modell unter Problemen mit irgendeinem Chip, der wohl über kurz oder lang den Geist aufgibt. Wenn stimmt, was so kolportiert wird, ist das Zeugs seit der Akai US Produktion qualitativ schlechter geworden, weshalb manche nach wie vor die älteren MPC's bevorzugen.
Es gab aber wohl auch Zeiten, zu denen die Beat-Producer die 4K nicht mal mit dem A. angesehen haben: Da war der 24-Bit-Sound einfach zu clean. Kommt wohl drauf an, was du machen möchtest. Um einfach ein bisschen auf dem Wohnzimmertisch herumzuspielen, würde ich persönlich eine 1K nehmen. Als Studiozentrale bei ganz viel Outboard ist die 4K eine gute Wahl und ein Computer-Ersatz (Wenn man wie in den 90er produzieren möchte). Wenn man sich auf ein Gerät – quasi als Workstation – beschränken möchte, würde ich persönlich die 5K bevorzugen. Ich finde, trotzt aller technischen Vorteile der 4K, ist die immer noch nah genug am MPC-Konzept der Reduktion dran und kann dennoch erstaunlich viel. Allerdings kommt man schnell an Grenzen und muss dann entweder kreative Lösungen entwickeln und Kompromisse eingehen oder sich von ihr trennen. Ich hab' die 5K trotzdem lieb
Und hier noch zum Timing-Vergleich von 4K und 5K:
Hoffe, habe den Versuch richtig gestaltet:
- 1 Sequencer mit 4 Tracks
- Jeder Track mit dem selben HH-Sample auf 16tel
- Zunächst läuft nur Track 1, dann 1 + 2, dann 1 + 2 +3 und dann 1+ 2 + 3 + 4
- Bei Sample-Genauigkeit sollte sich z. B. bei 1 + 2 nur die Lautstärke verdoppeln.
- Ein Flanging tritt dann auf, wenn Timing-Schwankungen entstehen.
PS: Wenn o. g. Versuch Müll ist, bitte ich um Hinweis. Danke.