90er Dodong-Dodong-Sound bei Sash und Dj Quicksilver u.a.

F

frankyboi

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Moin Leute,

der Franky mal wieder. Jeder kennt Faithless mit seinem gezupften Synthsound in Insomnia. Laut Internet kommt der wohl aus einem der Roland J...Romplayer. Jetzt meine Frage man hörte ja Mitte/Ende der 90er Jahre bei Eurodance sehr oft dann so einen Sound. Vor allem Dj Quicksilver und Sash haben diesen Sound verwendet. Jetzt meine Frage glaubt ihr das der Pizzacatosound auch aus diesen Romplayern kommt oder könnte es sein das der gesamplet wurde. Anbei habe ich euch die beiden Lieder mal angefügt. Man hört den Sound sehr gut. Er wurde aber auch in zahlreichen anderen Eurodance Hits verwendet. Später kam bei Sash, Quicksilver und den anderen ja der Supersaw aus einem Roland JD8000.

Vielen Dank schon mal.



 
Ist wichtig welches Gerät genau oder geht es um das Nachbauen vom Sound? Reicht es, wenn der Sound ähnlich ist bzw. so klingt für eigene Zwecke?
 
Krass wie einfach gestrickt die Tracks damals waren (Arrangement, Riser, Breaks, Komplexität), wenn man heutige Maßstäbe ansetzt.
Selbst die Filterfahrten klingen gewissermaßen "billig" nach heutigen Standards.
Aber sie hatten trotzdem einfach eine Seele. Heute klingt mir das alles zu steril und gleich. Die Songs gehen ja heut teilweise gerade mal 2 Minuten. Nee also ich bin weiterhin voll auf der 90er Schiene unterwegs. Denn eines müssen wir ja feststellen. Die ganzen Sachen wurden ja mit Hardware produziert und das finde ich einfach viel spannender, für mich als Musik Konsumenten dann heraus zu finden woher die ganzen berühmten Soundz stammen. Und immer wieder fallen die gleichen Namen nämlich Roland JD und JV. Die wurden wohl wirklich inflationär verwendet damals vor allem beim Eurodance und Eurotrance.
 
Bei Quicksilver war der Supersaw Sound nie vom JP-8000. Das weiß ich zufällig sehr genau. 🙃
Ach so, alles klar. Woher könnte der dann stammen, hast du da eine Idee? Könnte das ein Access Virus Synth gewesen sein? Der wurde damals ja auch oft verwendet. Ob ihn Quicksilver verwendet hat weiss ich aber leider nicht. Z.B. finde ich Ameno auch total klasse, da hört man auch diesen arpeggierten (sagt man das so?) Supersaw Sound.
 
Die beiden Songs hier erzählen praktisch eine Story und die Sounds sind nicht so sauber EQed, wie man das heute machen würde (dynamischer EQ). Hall würde heute auch anders klingen und anders reingemixt werden etc., der Hall ist denke ich nicht unwichtig für die Sounds, insbesondere die im "Vordergrund" (eigentlich ein Widerspruch), auch bei dem Pizzicato-Sound.
Ich frage mich ob die Story offensichtlicher wird, weil das Arrangement einfacher ist oder ob man heute eher so arrangiert "das es gut klingt" und gar nicht mehr so die Story verfolgt?
 
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Ist wichtig welches Gerät genau oder geht es um das Nachbauen vom Sound? Reicht es, wenn der Sound ähnlich ist bzw. so klingt für eigene Zwecke?
Nö du mir geht es nur um die damaligen Geräte. Nachbauen tue ich nichts da ich aktiv keine Musik mache. Ist mehr oder weniger reines Technik Interesse. Vielleicht kaufe ich mir aus nostalgischen Gründen mal eine Roland JV Synthesizer weil da ja so viele meiner geliebten Eurodance Sound herkommen. Aber explizites Nachbauen hab ich kein Interesse.
 
War sogar damals eine eigene Richtung... Pizzicato House... Und wie immer kam der titelgebende Sound aus der Roland Rompler Serie...
Btw... Das ist kein Synth Sound, sondern tatsächlich ein gesampledes Instrument...

Die Legende besagt, dass es 2 Instrumente sind; Strimg und Harp in Sample Form, welche zu den "legendären" Sound führten...

Auch gab es sozusagen schon einen Verläufer und zwar das Preset Pizzagogo vom D50, was uns immer in Erinnerung bleiben wird wegen Enya
 
Woher könnte der dann stammen, hast du da eine Idee?
Bei Ameno? Da war es ein selbstgemachter Leadsound aus dem JV-1080 + Nord Modular. Ansonsten recht unterschiedlich, oft waren es auch Layers aus dem 1080 mit dem Nord Lead, später auch oft der Virus Indigo TDM als Plugin in Pro Tools. Wenn der JP-8000 hier benutzt wurde, dann oft für den Bass oder Pads, selten bis gar nicht als Leadsound.
 
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ob man heute eher so arrangiert "das es gut klingt" und gar nicht mehr so die Story verfolgt?
Heute muss der Hook zuerst kommen und praktisch alles wichtige ist dann nach spätestens 1:00 minute gelaufen. Und alles muss klar und LAUT sein. Streaming sei Dank.
Damals haben wir die Sachen mit einem Homerecording Pult gemischt und die Stereosumme aufgenommen. Von dynamischen EQs hatten wir nie was gehört. Arrangiert wurde zuerst die lange Version mit langen Mixparts vorne und hinten, damit man die Vinyl gut mixen konnte.
:cool:
 
So sehe ich das auch. Bei den neuen Produktionen leidet dann der Eindruck eine Story zu hören. Es ist mehr Hangeln von einem Event zum nächsten, weniger Storytelling durch Sound. Es wird mehr um Aufmerksamkeit gehascht.
Vermutlich ein Grund, warum diese Stücke so andersartig wirken.
Reverb müsste heute auch anders gemischt werden, sonst würde es wohl alles zumatschen beim mastern, genauso wie auch die einzelnen sounds, die sich frequenzmäßig recht stark überlagern, was zum sound hier denke ich eher positiv beiträgt. Wenn man das alles modern freischneiden würde, würden die Tracks so wahrscheinlich gar nicht mehr funktionieren.
 
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War sogar damals eine eigene Richtung... Pizzicato House... Und wie immer kam der titelgebende Sound aus der Roland Rompler Serie...
Btw... Das ist kein Synth Sound, sondern tatsächlich ein gesampledes Instrument...

Die Legende besagt, dass es 2 Instrumente sind; Strimg und Harp in Sample Form, welche zu den "legendären" Sound führten...

Auch gab es sozusagen schon einen Verläufer und zwar das Preset Pizzagogo vom D50, was uns immer in Erinnerung bleiben wird wegen Enya

Ach alle alles klaro. Aber wenn es Strings und Harps sind, ist es dann kein gesampleter Pizzicatto?
Ja das Lied von Enya wer kennt es nicht. Umso interessanter zu erfahren das dieser Sound auch aus einem Rolandgerät stammt. Aber der D50 ist kein Rompler oder? Der Kam ja in den 80ern heraus. Ich meine mal gelesen zu haben, das er die Sägezähne selbständig generiert. Dann wäre er ja eigentlich ein richtiger Syntheszier oder?
 
Bei Ameno? Da war es ein selbstgemachter Leadsound aus dem JV-1080 + Nord Modular. Ansonsten recht unterschiedlich, oft waren es auch Layers aus dem 1080 mit dem Nord Lead, später auch oft der Virus Indigo TDM als Plugin in Pro Tools. Wenn der JP-8000 hier benutzt wurde, dann oft für den Bass oder Pads, selten bis gar nicht als Leadsound.
Ach ok, klasse das du dich da so auskennst. Da wäre ich damals auch gerne dabei gewesen in den Eurodance Studios he he. Vielen Dank für die Erläuterungen und auch hier wieder ein Roland JV im Spiel gewesen. Wahnsinn wie oft diese Geräte damals verwendet wurden. Vielleicht kaufe ich mir eines Tages wirklich einen aus nostalgischen Gründen.
 
So sehe ich das auch. Bei den neuen Produktionen leidet dann der Eindruck eine Story zu hören. Es ist mehr Hangeln von einem Event zum nächsten, weniger Storytelling durch Sound. Es wird mehr um Aufmerksamkeit gehascht.
Vermutlich ein Grund, warum diese Stücke so andersartig wirken.
Reverb müsste heute auch anders gemischt werden, sonst würde es wohl alles zumatschen beim mastern, genauso wie auch die einzelnen sounds, die sich frequenzmäßig recht stark überlagern, was zum sound hier denke ich eher positiv beiträgt. Wenn man das alles modern freischneiden würde, würden die Tracks so wahrscheinlich gar nicht mehr funktionieren.
Mir fehlt heute eindeutig die Seele in diesen Songs. Klar es gibt gerade so im Trancebereich schon noch tolle Veröffentlichungen die dann auch mal länger als 5 Minuten sind wo man sich schön drinne verlieren kann, oder auch sehr viel im Technobereich. Aber die Sachen die in den Charts höher sind da ist meist alles unter 2:50 Minuten und gleich druff auf die 12. Keinerlei Aufbau mehr und alles klingt so gepresst und ohne Dynamik. Teilweise mit sehr vielen hohen Frequenzen, also wie wenn man den Equlaizer an der Anlage hochdreht. Teils ist das echt unangehm und strengt beim hören an.
 
Ja, wie ich schon schrieb... zufällig! Ich habe die Sachen damals in meinem Studio produziert. :D
Wirklich!? Deshalb kennst du dich auch so gut aus, von welchen Geräten die Sounds stammen. Da bin ich echt platt jetzt. Wie gerne wäre ich mal bei so einer 90er Eurodance Produktion damals dabei gewesen he he. Solltes du dann auch Ameno und andere Sachen gemacht haben, stehen deine Produkte in CD Form bei mir auf jeden Fall im Schrank. Da hab ihr echt goiles Zeug gemacht damals. Jetzt bin ich tatsächlich ein bisschen verlegen he he.
 
Wir dachten, das wäre Trance *lol :D
Das stimmt wohl. Ich persönlich nenne die 90ies Sachen meist Eurodance aber sowas wie Ameno usw. ist dann schon eher Trance in meinen Augen. Damals gabs ja auch dann noch diese ganzen anderen Sachen wie Starsplash, Rocco, Cascada usw. das war ja dann eher Handzup wurde von vielen aber auch als Trance genannt. Heute wird ja noch mehr unterschieden da gibt es progressiv Trance, uplift Trance, orchestral Trance. Ich höre diese Styles immer noch sehr gerne.
 
JD-990 & externes Reverb
Ich denke das Reverb spielt hier eine wichtige/tragende Rolle? Die damals eingebauten FX waren für den Einsatz so weit vorn wohl eher nicht gut geeignet.

Das Reverb z.B. im deutlich neueren/modernerem XV5080 ist da schon ganz OK, jedoch würde ich auch das nicht so laut reinmischen, ausser wenn der Charakter zufällig super passt, also für solche Lead Sounds eher nicht.
 
Unter Eurodance würde ich die Tracks von euch damals auch nicht einordnen wollen - dafür seid ihr auf 90s90s nicht in der Heavy Rotation ;-)
Für mich als Musik Konsument ist der Übergang da fließend. Also die von mir oben angehängten Beispiele sehe ich als so einen Übergang von Eurodance zu Eurotrance. Auch ein gutes Beispiel ist der Robert Miles damals, das war auch so eine Mischung finde ich. Eindeutiger Eurodance wäre z.B. das für mich:

 


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