Kopfhörer (Qual der Wahl)

Polarelch

Polarelch

...
Hi Gemeinde, ich war lange nicht mehr hier aktiv, aber jetzt möchte ich neue Energie in meine musikalischen Aktivitäten hauchen, und brauche dafür auch neue Kopfhörer im Wohnzimmerstudio.

Verwendungszweck vor allem: Synthies spielen und genießen, Komponieren, Sounddesign, tracken, und wenn's geht noch rudimentäres Mischen, wobei das dann im Endeffekt dann über meine Studiomonitore erfolgen würde.

Ich bin da etwas überfordert, es ist da ja alles mega individuell bei Kopfhörern.

Nach langen Recherchen und Rezensionen lesen stehen bei mir gerade folgende Teile zur Auswahl:

- AKG K-712 Pro
- Focal Listen Professional
- ATH M50x
- Beyerdynamic Custom One Pro Plus

Ja, das sind alles Äpfel und Birnen, weil ich mir noch nicht sicher bin, was ich dringender brauche: Geschlossen oder Offen. Geschlossen wäre gut bei dem Straßenlärm hier, aber ob ich da klanglich das finde, was mir vorschwebt... fraglich. Ich lege großen Wert auf (obere) Mitten, klare aber nicht scharfe Höhen, und deutlichen, aber nicht überbetonten Bassbereich.

Irgendwo ist neben dem Klang dann Tragekomfort (großer Kopf mit Brille) auch ein sehr wichtiger Faktor, der dann die Sache (mit) entscheiden kann - daher tauchen in der Liste oben offene und geschlossene auf. Ich habe bisher Offene in Verwendung, K701, mit denen ich aber nicht vollends zufrieden bin - irgendwie zu breit im Panorama, Sound gerade in den Mitten nicht "greifbar" genug. Alles irgendwie zu distanziert. Schwer zu beschreiben.

Die heute angetesten Beyerdynamic 770 Pro haben mir nicht wirklich zugesagt. In den Höhen waren z.B. die ATH M50x deutlich "feiner" und "sauberer", auch in den Mitten wirkten die Beyerdynamic irgendwie matschig bis blechern, was sich auch bei Snares zeigte. Streicher fand ich auf den Beyerdynamic 770 Pro viel zu dumpf und plump.

Stattdessen fand ich den Bassbereich überbetont. Das hat mir an den Custom One gut gefallen, dass man das am Kopfhörer selbst einstellen kann, wobei die bei mir ebenfalls weniger im Klang als vielmehr bei der Optik und bei der guten Abschirmung punkten.

Die oben genannten Focal und AKG waren nicht antestbar, aber diverse Rezensionen - gerade bei den AKG - haben sich so angehört, als wäre das was für mich. Beide gefallen mir auch optisch sehr gut - für mich ein nicht ganz unwichtiger Faktor.

So, viel Text, wenig Plan...

hat jemand einen der oben genannten im Betrieb und kann mir darüber seine individuelles Urteil geben?
Oder allgemein.. wie würdet Ihr da im Entscheidungsprozess vorgehen? Bauchgefühl, wenn auf dem Papier nichts klar heraussticht?
 
Und Anatomie, Bequemlichkeit, Haptik, Beschaffenheit, wenn man einen Kopfhörer möchte, der bequem sitzt, sich angenehm anfühlt usw. Ein bequemer sich gut anfühlender Kopfhörer, der nicht gut klingt, wäre aber auch fraglich. Insofern sucht man nach einem Kompromiss. Am besten ist ein Kopfhörer sowohl klanglich als auch ergonomisch, haptisch gut. Ja, findet einen passenden für sich selbst.

Mein erster Kopfhörer war optisch hässlich, klanglich schlecht, unbequem zu tragen, aber in jedem Fall besser als kein Kopfhörer. Mein zweiter Kopfhörer war im Prinzip auch so, weil ich noch jung unerfahren und "preisbewusst" war. :lol: Die beiden habe ich schon lange nicht mehr. Der zweite ging, glaube ich, auch von allein kaputt. Es gab noch einen dritten vom tragbaren Kassetten-Player. Der war auch nicht gut und ging kaputt.

Heute haben wir wahrlich die Qual der Wahl. Natürlich gibt es immer noch unterschiedliche Preiskategorien, wo bessere Kopfhörer oft bzw. meist auch teurer sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich nutze gerade viel den AKG 712-Pro und den Adam SP-5. Beide sind tolle Kopfhörer, allerdings in der Regel bevorzuge ich den Adam.
Klanglich ist er dem AKG um einiges überlegen, aber auch die geschlossene Bauweise, erlaubt es höhere Lautstärken einzustellen, ohne das ich meinem nähere Umfeld gleich auf die Nerven gehen, ein Faktor den man ggf. bei offenen Kopfhörern beachten muss.
Bei den aktuellen Temperaturen, haben die offenen aber auch den Vorteil des deutlich angenehmeren Klimas. Besonders der AKG glänzt mit hervorragenden Tragekomfort und einer angenehmen Temperatur.

Ich kann noch aus meiner Erinnerung noch rekonstruieren, dass ich den Focal klanglich nicht so pralle fand, besonders die Auflösung des Mix hat mich gestört und ich mein da war noch irgendwo eine komische Anhebung bei 3khz-5khz, die mich gestört hatte. ATH hatte mir da schon besser gefallen, aber die waren (wenn ich nichts durcheinander schmeiße) eher unangenehm zu tragen.
 
Und für mich sind z.B. ATH am besten zu tragen. Kommt wohl auf die Form und Größe des Kopfes an. Der 70er hat noch besser als der 50er gepasst, und so habe ich dann den 70er gekauft. Aber der Klang ist eher künstlich. Die Höhen zudem übertrieben.
 
sonar Works bietet kalibrierte Kopfhörer an, muss man allerdings die Software mitlaufen lassen, aber mach Sinn. Mein DT880 Pro hat 9,6 dB die Ausgeglichen werden müssen. Bei 120 Hz fällt er um 6dB ab , bei 15 Khz fängt der an 3 dB anzuheben...

Von daher...
 
Wenn es um das Angleichen des Frequenzgangs geht, so wäre im Prinzip auch eine Hardware-Lösung denkbar. Aber je nach Einsatzzweck kann trotzdem nicht praktikabel sein. Außer man schließt den Kopfhörer eben immer über so ein korrigierendes Tool. :agent:
 
Die Kunst ist ja, den Kopfhörer auszumessen.. Man kann auch Standard Sheets nehmen und mit irgendwas korrigieren, immerhin eine Annäherung an Flat. Im Endeffekt ist es egal mit was du korrigierst, nur wenn Du es nicht machen würdest, gibts eben auch keine Garantie über die Güte. Das ist wie mit einem Messgerät auch zb.. Kannst so messen oder Dir zertifizieren lassen. Beim einmessen von Kopfhörern passiert halt beides, eine Sicherheit für Dich , deinen Mix über einen Amtlichen Frequenzverlauf abgehört zu haben und eventuell den Kunden, der weiss dann , das Du wenisgtens die Möglichkeit hattest deinen Mix zu überprüfen

- Persönlich kann sich jetzt jeder was von den Worten mitnehmen in sein Ding.. und wenn es die eigene Entscheidung ist, so genau brauch ich es nicht, ich weiss das ich daneben liege, - das is auch OKay - schlecht ist nur zu glauben , ich bin durch meine 300 € Kopfhörer Investition der Held im Frequenzgang beurteilen, überspitzt formuliert
 
Es geht ja darum die möglichen Faktoren zu kontrollieren, wenn du einen Gehörfehler hast oder schlichtweg keine Erfahrung im hören, ist das pP
 
Das ist wie bei den Grafikern auch , da muss der Monitör eingemessen sein, sonst ist das Rot im Print auf einmal orange usw. , wenn du jetzt Farbenblind bist, ist der Beruf eventuell nicht ganz der richtige,... Und auch ein Druckmaschinen Template mit dem Farbraum, läuft auch nur dann , wenn der Monitor Flt ist-..

genauso ist das mit Audio , ganz einfach - es ist eigentlich nicht kompliziert. Man hat nutr immer wieder mit Hobbyisten zu tun welche aus irgendwelchen Gründen nicht auf Standards setzen, und jeder Profi fasst sich an den Kopf...
 
Erst mal danke für die Kommentare, gut zu lesen, dass zumindest der AKG K-712 hier positiv kommentiert wurde.
 
Ein Hinweis noch, wenn Du den ATH-M50X in betracht ziehst wäre der ATH-M60X eine schlanke, leichtere Alternative dazu. Ich benütze den M60X und kann Ihn sehr empfehlen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum abhören und Producing mit Kopfhörer zu zweit und Musik konsumieren -> Sennheiser HD600 (offene Bauform, ausgeglichener Klang und angenehm für dauerhaftes hören)
Zum auflegen und Musiker Monitoring -> Sennheiser HD25 (geschlossen sehr eng am Ohr anliegend, anstrengend bei dauerhaften hören, schirmt aber außengeschräusche top ab)
Zum Producing und Musiker Monitoring -> Beyerdynamic DT770 250 Ohm Version (geschlossen Ohr umschliessend, top Kopfhörer gutes Preis,Leistungsverhältnis beim dauerhaften hören kann er anstrengend werden)
Zum Producing bei ruhiger Umgebung -> Beyerdynamic DT880 250 Ohm Version (halb offen Studio Standard)

und ja ein guter Kopfhörervorverstärker zb. von SPL (sehr teuer leider) haut auch gut rein was Qualität angeht.

Als Kompromiss würd ich zum Beyerdynamic DT770 250 Ohm tendieren (wenn ich nur einen nehmen dürfte)
 
Zuletzt bearbeitet:
Es klingt bestimmt doof, aber ich habe mir 2 Superlux geholt, die zudem in ihrer günstigeren Variante gut waren. Die teureren hatten schlicht zu viel Bass, ich bin sonst sehr langjähriger User von AKG K240 - schon über 20 Jahre und die sind noch immer gut, aber die Superlux sind sehr gut für alles, wo man noch mehr als einen braucht oder für Podcasts und sowas und eben auch für Musik.

Also auch sowas hier https://www.thomann.de/de/superlux_hd681.htm?ref=search_prv_7
Ich habe kein Problem Geld auszugeben für Gutes, aber das hier ist eine denkbare Alternative. Geschlossen.

Ansonsten sind sie sehr nah an den AKGs und haben offenbar jetzt auch die gleiche Bezeichnung oder zumindest ähnlich. Man kann darüber aber denken wie man über Behringer und Synths denken kann und darf.

Ich würde sonst wohl wieder die K240 wählen.
Ggf. gibt es noch was, was heute viel besser ist. Bisher fand ich aber alles was ich hörte nicht so wirklich viel viel besser.

Die HD25 würde ich übrigens auch so bewerten wie mein Vorgänger, es kann sein, dass du mal live was brauchst, und da ist ein klappbares Teil gut, aber auch da sind nicht alle wirklich GUT.. Denn Live müssen sie auch einfach "laut" genug sein können und trotzdem gut, sodass man noch immer alles hört. Denke aber das das bereits eh klar ist.

Das als kleine Info, vielleicht ist das ja was.
Ich nutze Kopfhörer nur zur Kontrolle, und für Podcasts - nicht so richtig lang, sowas kann ggf. auch eine Rolle spielen. Den AKG kann man aber lange tragen, auch das ist ja wichtig. Den Superlux aber auch.

Ich gehe schwer von meinem Ohr aus, es kann sein, dass andere das anders sehen und muss sagen - auf jeden FALL musst du dir die alle anhören, das kannst du nicht per reiner Empfehlung machen. Ich habe das vor 2-3 Jahren zuletzt "richtig" gemacht und die teuren Sachen waren für mich alle nicht befriedigend. Die Superlux hatte nur zur viel Bassbetonung aber sonst gut, hab den mit den wenigsten Bassüberhöhungen 2x gekauft, für Gäste und Reisen, Tour.
Mein AKG bleibt Studiokopfhörer und ist immer da.

Ich bin ebenfalls offen für Tipps, hoffe aber ein bisschen zu helfen.
Die großen Beyer und AKG fand ich leider gar nicht so Spitze wie man glauben mag, das Bild war nicht so homogen, klang manchmal sogar etwas aggressiv oder ähnliches. Daher - ich musste jeden einzeln probieren und sie waren echt sehr unterschiedlich und sehr viele nur so halb gut.
 
Zuletzt bearbeitet:
Moogulator schrieb:
Es klingt bestimmt doof, aber ich habe mir 2 Superlux geholt, die zudem in ihrer günstigeren Variante gut waren. Die teureren hatten schlicht zu viel Bass, ich bin sonst sehr langjähriger User von AKG K240 - schon über 20 Jahre und die sind noch immer gut, aber die Superlux sind sehr gut für alles, wo man noch mehr als einen braucht oder für Podcasts und sowas und eben auch für Musik.

Also auch sowas hier https://www.thomann.de/de/superlux_hd681.htm?ref=search_prv_7
Ich habe kein Problem Geld auszugeben für Gutes, aber das hier ist eine denkbare Alternative. Geschlossen.
Zum Vergrößern anklicken....
Kling nicht doof, ich nutze den Superlux HD 681 B schon seit Jahren und bin zufrieden. Nur die Kunstlederpads habe ich gegen Velourspads von AKG ausgetauscht. Bei dem Preis tut es auch nicht weh, wenn er mir mal vom Synthi runterfällt und auf die Fliesen kracht. Das hat er bislang aber stets überlebt!

Edit: Tippfehler korrigiert
 
Ja, der ist noch einer der wirklich alten, die hatte ich schon vor mind 25 vielleicht 30 Jahren.. Sowas kauft man also nicht oft.
 
Audeze Lcd sind richtig gut aber auch teuer und müssen mit einem leistungsstarken Kopfhörerverstärker bespielt werden.
 
Polarelch schrieb:
In den Höhen waren z.B. die ATH M50x deutlich "feiner" und "sauberer"
Zum Vergrößern anklicken....

Zu den ATH M50X. Gute, treue Arbeitstiere mit ordentlicher Abbildung. Aber im Sommer kannste die Dinger kaum am Kopp haben. Werden schnell unerträglich. Kann man nur in den kühleren Monaten am Kopp haben. Als Alternative hab ich hier noch die Sennheiser HD 25. Nicht unbedingt die klassischen Studiokopfhörer, aber auch hiermit kriegt man gute Mixes hin. Vorteil: leicht und gut am Kopp zu tragen - über Stunden.
 
Moogulator schrieb:
Es klingt bestimmt doof, aber ich habe mir 2 Superlux geholt, die zudem in ihrer günstigeren Variante gut waren. Die teureren hatten schlicht zu viel Bass, ich bin sonst sehr langjähriger User von AKG K240 - schon über 20 Jahre und die sind noch immer gut, aber die Superlux sind sehr gut für alles, wo man noch mehr als einen braucht oder für Podcasts und sowas und eben auch für Musik.

Also auch sowas hier https://www.thomann.de/de/superlux_hd681.htm?ref=search_prv_7
Ich habe kein Problem Geld auszugeben für Gutes, aber das hier ist eine denkbare Alternative. Geschlossen.
Zum Vergrößern anklicken....
ja, superlux 681. Ich auch !
auch bei mir: davor AKG240, allerdings die DF .......die keinen Bass haben.
ich hab noch 29€ für die superklux bezahlt, heute sind se 19€ :lol:. Hab zwei stück seit Jahren.


........wollts dann aber wissen letztes Jahr, und mir was "richtiges" besorgen. Vor allem Fürs Piano spielen ( Pianoteq6)
Sennie HD650 und Beyer DT 1990 waren die hauptkandidaten.
wurde dann der DT1990. Bin viel rumgesurft deswegen. DAs Teil kommt überall top weg.

in kurz: eigentlich eigentlich, solange man nicht richtig produziert etc. unds nur um spass geht kann man sich das Geld sparen.
Der superlux 681 ist nämlich saugut. Und es tut nicht weh wenn man selber was versemmelt und den ersetzen muss.
Fürs Pinao mag ich btw. effektif den superlux 681 lieber.
Für modular bringt mir der DT1990 schon nen schönen gewinn ( läuft jetzt an nem little Dot mkIII tube pre, ......den man sich im grunde genommen auch sparen kann......),
aber es ist nicht so dass wenn ich zu testzwecken auf den 681er umsteige ich mit dem nicht auch spass hätte.
Der DT 1990 hat einfach einen sprutz mehr Bass und vor allem ne schöne spritzigkeit im Bass.
die nicht ganz perfekt getroffenen überhöhung der tiefmitten stört mich aber z.bsp. am Piano............



mein fazit: superlux 681 ist die nummer sicher nummer. und das in supergünstig.
alles darüber heisst ( für mich): man will sich mehrere geschosse holen, und guckt dann welches in welcher kurve am besten liegt ;-)
sprich welcher bei welcher nutzung/Sound am besten passt. ......Ein EQ könnte dasselbe btw............aber KH wechseln macht halt mehr spass ;-) :lol:
( bin btw. Radfahrer )
 
So, ich habe nun den AKG 712 erhalten und mit Focal Listen verglichen, der letztere wandert wieder zurück zum Händler, da er doch eher schraubstockmäßig quetscht. Den 712 behalte ich, gefällt mir vom Sound und vom Tragekomfort her gut.
Für Geschlossene schaue ich mich dann mal bei den Superlux um, vielen dank für den Vorschlag!
 
Welche Beyerdynamic DT Kopfhörer würdet ih empfehlen? Da gibt es ja mehrere Modelle und ich bin da etwas verwirrt worin da die Unterschiede der Modelle besteht.
 
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