DiscoDSP VertigoDie Features sind:
Vertigo:
-Re-synthese und Analyse von Audio Files
-Zwei Multimode-Filter
-Additive Editierung der Obertöne
-Morphing zwischen den Ergebnissen zweier analysierter Files
Discovery:
-Emulation und Import des Clavia Nord Lead 2
-FM, Sync (inkl. „synched Noise“), Ringmodulation
-Zwei Oszillatoren
-Filter mit erweiterten Filtermodi
-Zwei ADSR- und AD-Hüllkurve
-Parameter-Morphing
-Effekte (Delay, Gate, Panorama-Modulation)
Phantom:
-FM-Synthese mit vier Operatoren,
wahlweise als PM (Phase Modulation) oder FM (Frequenz-Modulation)
-Effekte: Delay, Chrous, Reverb
-Jeder Oszillator, Pitch und Filter haben einen LFO und Hüllkurve (6x)
-Importiert Yamaha vier-OP-Synth-Sounds
Vertigo 2
Dieser Synthesizer ist auf Grund seiner Synthese klar das Top-Modell von DiscoDSP. Er ermöglicht nach Verfütterung eines leckeren Audiofiles dessen algorithmische Rekonstruktion. Man kann ein scheinbares „Sample“ spielen. Die additiven Grundbausteine und Werte, aus denen ein Klang zusammengesetzt ist, sind veränderbar , so wie auch die analysierten Samples. Dies ist Resynthese. Nun kann der Audioschlachter an dem Analyse-Ergebnis auch wieder Veränderungen machen. Es ist kein Sample-Editor, es ist eher wie ein additiver Synthesizer, der sich auch um den zeitlichen Verlauf der additiven Spektren kümmert.
Strukturen, Algorithmen und durchgemachte Nächte
Grundlage beim „Samplen“ ist eine Art von spektraler Hüllkurve, sowie Marker für Loops. Hat man Loop-Punkte gesetzt, kann auch (unter Anderem) ein Filterverlauf eingezeichnet werden. Mit dem Envelopes-Knopf erreicht man ein Bündel von Hüllkurven, sie steuern zwei Filter, Tonhöhe, Morphing, Amplitude und Stretch. Die Hüllkurven selber werden aus sechs frei verschiebbaren Punkten und den Wegen zwischen den Punkten definiert. Natürlich sind auch die Kurvenformen von Punkt zu Punkt definierbar.
Neben den analysierten „Samples“ gibt es auch die „altmodischen“ 256 Partialtöne, die additiv einzeichenbar sind. Damit ist Vertigo schon recht mächtig, dennoch haben aufmerksame Leser bemerkt, es gibt zwei Multimode-Filter mit Resonanz und ein Formant-Filter, dieser ist faktisch als Kurve einzeichenbar, sie kann also durch ihre Form ein Phaser, Tiefpass oder auch jede andere Forum ergeben. Da es keinen LFO gibt, muss man auch bei den Filtern mit den beiden Hüllkurven und deren Loop-Funktionalität arbeiten.
Zwischen den beiden Oszillatoren kann nicht einfach nur überblendet, sondern gemorpht werden, dazu gibt es eine Hüllkurve, das Modulationsrad oder die Anschlagsstärke um die beiden Spektren ineinander übergehen zu lassen. Dabei ist es egal, ob es ein analysiertes Samples ist oder ein additives Spektrum mit Formant-Filter Einsatz. Somit kann eine Katze fliessend in eine Trompete verwandelt werden. Das war bisher eher wesentlich teureren Systemen vorbehalten (Kyma und Konkurrent Cube). Klanglich sehr interessant ist der Stretch-Parameter, der ebenfalls eine Hüllkurve für sich hat. Damit wird die Durchfahrtsgeschwindigkeit durch das „Sample“ beliebig verlangsamt oder beschleunigt. Man hat damit ein Gefühl, wie bei flüssigem Audio, mal in Butter, mal in Wasser oder in dickem schwerem Öl.
Effekte erhaschen, Part II
Auch Vertigo hat eine reichhaltige Abteilung für Effekte. Diese sind alle alternativ zuschaltbar. Vom Delay über Hall zu Chorus, Kompressor, Verzerrer, Equalizer, Phaser und Flanger sind alle wichtigen Vertreter schon dabei. Die digitalen Klänge können hiermit noch angemessen gewürzt werden. Vertigo ist sicher der interessanteste Vertreter der drei Synthesizer von DiscoDSP, er muss sich inzwischen mit dem Virsyn Cube 2 oder dem Camel Audio CA5000 messen und schneidet hier nicht schlecht ab, insbesondere bei der Qualität der analysierten Klänge, was an der verwendeten Anzahl der additiven Obertöne liegt. Durch diese hohe Qualität ist Cube der gefährlichere Gegner. Preislich ist Vertigo allerdings ohne viel Konkurrenz. Die Mitbewerber nehmen alle etwas mehr, wobei Cube dafür vier Oszillatoren bietet. Wer mit Vertigo arbeitet spart allerdings mindestens 100 Euro. Man bekommt also sehr viel für seine (fast) 90 Euro.
Hersteller: DiscoDSP
Web:
www.discodsp.com
Preis pro Synthesizer: 86,17 Euro
System: PC, Windows (alle Versionen), VST
+ günstig
+ keine verspielte Oberfläche
+ Vertigo: hohe Qualität des Morphings
+ Phantom: LFO pro Oszillator und Pitch / Filter, guter Zugriff, interessante Klänge
+ Import von ähnlichen Synthesizern aus der Hardware-Welt
- Phantom: Nur vier Operatoren
- keine direkte Controllersteuerung
- Discovery: fehlender Drum Mode
- nicht so Bass-stark oder auch absolut nicht "fett".. punch könnte überall noch besser werden..
- keine Mac-Versionen
Konkurrenz Discovery
Synth1 (Freeware Download)
Web: http://
www.geocities.jp/daichi1969/softsynth/
Hardware: Clavia Nord Lead 2x
Web:
www.clavia.se
Konkurrenz Phantom
Ableton Operator (nur für Live 4.1 oder grösser)
www.ableton.de
(Fmheaven (Loftsoft), hat 6 OP
www.loftsoft.co.uk)
Konkurrenz Vertigo
Virsyn Cube 2
www.virsyn.de
Camel Audio CA5000
www.camelaudio.com