Synthesizer Database
SYNTH DB: Modular | Analog | Digital | SoftSynth | Drum Machine | Groovebox | Sampler
Hallo, du willst also ein Modularsystem zusammenstellen und hast vielleicht vom Clavia G2 oder Nord Modular den Geschmack gefunden und willst die Vorteile der Analogen nutzen?
Ok.. was gibt es für Hersteller? Liste der wichtigsten Modularen Synthesizer .
Digital Modular? Besser hier: Clavia G2 / Nord Modular / Micro Modular Serie
Software Modular? Siehe Softbereich..
Modular und Semimodular
Wer das Basiswissen schon durch hat (siehe oben unter Basics / Tutorials):
Die Modularen von heute sind in der Regel komplett modular. Nur wenige Hersteller haben Vorverdrahtungen eingebaut, die auch wirklich noch modular zu nennen sind. Das wären zB die modularen Roland Systeme 700 und 100m. Beide sind heute sehr teuer und lohnen nicht, danach zu suchen (Preis, Verfügbarkeit..) Sie hatten aber generell mehrere Inputs mit vorgerouteten Quellen wie LFO oder ENV etc. Der ENTSCHEIDENDE PUNKT bei echten Modularsystemen ist die Möglichkeit des AUFTRENNENs DES SIGNALWEGES. Beim Korg MS20 zB ist dies nicht möglich: VCO1 und 2 sind nicht vom Filter und Amp zu trennen oder in andere Reihenfolge bringbar.. Patchen kann man ja nur das ,was auch ein Oberheim Xpander anbietet, jedoch kann man auch externe Quellen nutzen. Daher: Vorsicht vor dem Begriff SEMIMODULAR.. Die komplett Modularen sind nicht vorverdrahtet, können es aber sein , wie man es am Roland System sehen kann oder an Einsteigersystemen wie dem AS Spawn oder auch dem Cwejman S1..
Ein solches System kann -vintage oder nicht- auch die Basis oder der Beginn in die Modularwelt sein! Die ältere Generation hat hier vielleicht einen ARP2600 oder soetwas verwendet. Geht auch! Solang der Signalweg auftrennbar ist, aber NUTZBAR ist natürlich auch ein Halbmodularer (das bedeutet SEMIMODULAR ja nunmal wörtlich!) Ein Korg MS20 ist ansich nicht modular im Signalweg, insofern kann man sich streiten,ob es sich um ÜBERHAUPT um ein Semimodulares System handelt, wird aber allgemein gern so gehandelt..
Was gibt es für aktuelle Systeme?
Es gibt aktuell 2 verschiedene Bauformen: Moog-orientierte Systeme bzw. Doepfer-orientierte. Sie arbeiten alle mit 1v/Okt. Steuerspannung und mit Gates, die V-Trigger sind (kein Kurzschlusstrigger)!
GENERELLES: Steuerung per Steuerspannung hier lang..
Die eigentliche Unterscheidung dieser beiden ist die Grösse der BUCHSEN (3.5mm Klinke oder 6.3mm) und Grösse der MODULE (Gross oder Klein = Moog oder Doepfer). Ansonsten gibt es BREITENEINHEITEN gemessen in UNITS.
Das wären dann diese:
Was ist denn nun besser?
Die mechanische Qualität ist deulich auf der Seite der Grossen. Die Module als solches sind nicht zwangsweise besser oder schlechter, rein mechanisch halten die guten 6er aber einfach länger und halten das gezerre auch besser aus..
1 Breiteneinheit (ca 5.5cm) bei Moog und Synthesizers.com ist "Referenz", Modcan / Cyndustries und MotM sind etwas kleiner (schmaler!) und müssen denn mit berücksichtigt werden beim austauschen von Modulen dieser Systeme. in ein Standard 19" (nicht üblich bei Moog-Size..) wären das 8 Module für Referenz, für die anderen sind das 10 Einheiten (Units). Buchla ist breiter: 4 passen dann rein, aber die sind eh seltenst!! Roland ist nicht ausserhalb der Roland Rahmen erhältlich, daher geb ich die mal nicht an (sind 4-6).
2 Philosophien
Fast alle modularen (insbesondere analoge) folgen ähnlichen Denkschulen und sind mehr oder weniger wie ein Moog Modular System aufgebaut..
Einige bezeichnen es als "East Coast" und "West Coast"-Denkschule, was aber doch eher im US-Raum so ist. Die West Ecke wäre die Moog und Co Ecke, in man mit einem Oszillator arbeitet, der klassisch div Grundwellenformen erzeugt und danach gefiltert werden,um dann in den VCA zu laufen.. Ja, natürlich kann man mit ihnen auch anders arbeiten, sie sind jedoch generell in der Lage so zu arbeiten und sind dazu "optimiert". Der bisherige "Syntheiszer und Tastatur"-Denker wird mit ihnen leicht zurecht kommen..
Die West Coast ist klein und wird vorallem durch Buchla, Wiard und Serge definiert, sie arbeiten mit wesentlich höherer Integration der Module, so hat ein solches Modul nicht selten Steuerelemente und anderes mit an Bord wie zB in Buchlas Source of Uncertainty Modul, was nicht einfach nur "farbig" rauscht, sondern auch zB Quantizer oder S/H Stufen enthalten kann. Bei Wiard findet man LFOs oder Hüllkurven in Modulen, die sonst nicht unbedingt damit zu tun haben.. Sie sind also relativ kompakt und legen eher wert darauf ihre Spektren mit den Oszillatoren zu erzeugen und Filter bestenfalls etwas nachformen.. Somit ist das Waveshaping, FM und andere Verformungen wichtiger und präziser in solchen Modularsystemen im Gegensatz zu den "normalen".. Der Denkansatz ist generell ein anderer. Weiter dazu in diesem Forumsbereich..
..Modulars sind generell offen..
Was ist zu Beachten?
alle Modularen brauchen Strom: Das ist weniger als man denkt, jedoch gibt es generell diese Spannungen:
+12-15V
-12-15V
0V
5V+
bei moog auchschonmal -6V statt der 5V.
-->12 oder 15Volt? imgrunde laufen sie alle mit allem dazwischen. Das halten die Hersteller unterschiedlich. Aber es ist austauschbar.
Strom: Imgrunde wird garnicht so viel gebraucht, für ein schon recht großes System braucht man nicht mehr als 500mA. Wer also vorsorgen will, nimmt 1A und ist auf der sicheren Seite.. Wer nur ein kleines System will, kommt auch mit kleinen Strommengen schon gut aus, sprich: selbst das gezeigte System unter Modular Module braucht nur 200mA! Ein eigenes Kraftwerk braucht man also nicht.
Was ist mit den Anschlüssen der Spannungen? Bussysteme?
Tja, hier fahren alle ihr Ding, richtig "kompatibel" sind sie oft nicht.. aber manche Systeme sind Buskompatibel, heisst: AS und Doepfer kann man Rahmentechnisch austauschen.
Ja, ein Modularsystem braucht erstmal einen Rahmen "Cabinet" und ein Netzteil und hat ein kleines Bussystem oder Anschlußsystem für die Spannungen. Da gibt es div. Stecker oder Busplatinen wie bei Moog (sieht ein bisschen wie ein Userport aus),hier hilft nur: Nachsehen und notfalls anlöten oder die Stecker besorgen.. Die Cabinets gibts in 3 Arten: Holzkiste a la Moog 55 oder Vinyl a la Moog 15 oder eben 19" Racks für die kleinen Systeme. Das ist bei denen das einzige, andere gibts kaum..
Wenn das geklärt ist (viele Hersteller haben auf ihrer Site eh Anschlußbelegungen und Co online..), die Frage: Was soll das System und was wäre ein Mindestsystem in Sachen
Modulauswahl und Menge.
Dazu brauchst du auch Multiples, das sind imgrunde kleine Patchkabelverängerungen (Brücken, Verbindungen). Sie dienen dazu verschiedene Signale "zusammenzuknoten". Ganz einfach also: Eine Möglichkeit zB eine Hüllkurve mehrere Ziele modulieren lassen zu können.
Und noch was: Ausrichtung des Systems: Ich gehe erstmal davon aus, du willst einen normalen Synthesizer, man kann ein System aber auch auf Signalbearbeitung auslegen oder in einen Koffer einbauen., dann würden sich andere Module daraus ergeben.. zB Envelope Follower und co sollte es dann mehrere geben, um Audiosignale als Modulationsquelle nutzen zu können..
DAS EINSTEIGER SYSTEM:
unabhängig vom System:
es gibt Systeme,die keine LFOs vorsehen, hier muss man dann einen VCO nehmen! hier reicht natürlich ein einfacher, der aber auf LO schaltbar ist, die meisten Systeme dieser Art (Moog, Synthesizers.com etc.) sind sehr sehr Modular gedacht und verzichten sogar auf den LFO, haben meiner Ansicht nach oft bei sehr langsamen Modulationen einen Nachteil (sind einfach zu schnell, manchmal), LFOs haben hingegen schonmal das problem zu langsam zu sein, hier ist also das entsprechende zu wählen.
mein Tipp lautet daher: Nimm mind einen Mod LFO, besser zwei..
* ist nicht essentiell, jedoch gut zu haben - sonst im zweiten Anlauf kaufen...
2-4 VCOs - Die machen den Krach und für FM Freaks bedenkt 2 VCOS mindestens! Weniger als 2 ist recht langweilig!
1-4 LFOs - wenn es keine LFOs gibt: VCOs nehmen.
1 Mischsektion für die OSC-Waves oder eigene Module (Synthesizers.com hat zB hier den OSC-Aid, der das Mischen der einzelnen Signale ermöglicht)
1 Mischsektion für alle OSC / Noise Ausgänge oder Matrixmischer (wie bei Moogs grossen Systemen, ist aber eher selten)
2 Multiples - siehe oben! Patchbay für Signale, unerlässlich! mindestens einen, besser 2 davon.
1 Filter - hier gibts es Multimode Filter mit 12dB oder auch "moog" Filter mit 24dB/okt (LPF only). Das ist Geschmackssache. Einer reicht erstmal für ein kleines System. Eine Abwechslung bringt ein zweiter der anderen Kategorie, aber das ist dann was für den nächsten Aufrüst-Vorgang ;) Vorschlag: Nimm ein 24dB/LPF Moog Transistor Ladder Filter, wenn es einen guten gibt von deinem Wunschhersteller (also Synthesizers.com problemlos, bei Doepfer würde ich vom Moog Filter abraten)
2 VCAs - Die brauchst du nicht nur für laut-leise, sondern auch um Dinge zu automatisieren wie zB FM Amount per ENV zu steuern! Sie sollten Exponentiell und Linear arbeiten können (Expo für Perkussives!)
2 ENVs (Hüllkurven) oder mehr..
1 Ringmodulator - damit es auch mal metallisch / dreckig geht
*1 Sample & Hold ("Zufalls"-Gewabbel oder richtiger: Rasterabfragen von Spannungen..)
*1 Slew Limiter
*1 Envelope Follower (je nach dem,wie wichtig dir DAS ist.. für reine Synthesizer nicht so wichtig, für Audiobearbeitung wichtig)
1 Noise Generator
1-2 Inverter und Buffer / Amp Interface (machen schon oben viel Sinn für inverse Hüllkurven und für die Überbrückung von Pegelschwankgungen oder vergleichbares Modul - Achtung: Die Bezeichnung ist hier bei den Herstellern recht unterschiedlich!)
1 Power Supply / Netzteil - je nach System auch extern..
Optional und nach Wunsch:
1 Fixed Filter Bank (klingt einfach interessant, für Noiselandschaften und co)
1 Midi Interface
1 Instrument Interface
1-2 Sequencer !!! Step/ Analog!!
1 CV Keyboard gibt es auch in Poly, aber selten neu!..
Hinweis: Steuern per Midi ist bei analogen Systemen eher unerotisch, aber das musst du selber mit dir ausmachen ;)
Bevorzugt ist also ein Sequencer zu nutzen.. aber das ist wirklich nur meine Ansicht ;)
Kosten: Na, wer es günstig will und mit unseren ForuModular Modulen / Synthesizers.com und co arbeitet, wird bei guten 2500€ landen.
Weniger ist eher Illusion..
Aufrüsten? Hässliche Blindplatten kann man später mit Oszillatoren und co auffüllen, fetter und mehr Modulationen..
Cabinet: sollte nicht zu klein gewählt werden, denn irgendwann wird man ja wohl aufrüsten bis zum geplanten "Endausbau" .. Achtung: Geldfalle! Man sollte auch wissen ,wo Schluß ist.
Imo ist man mit einem 9 OSC- System und 2-3 Filtern und 2 Sequenzern und 4 VCAs und 4 ENVs durchaus gut ausgestattet und sollte da nicht noch wesentlich aufsetzen..
Spezialmodule und co:
Sachen wie Subharmonische OSCs sind idR überbewertet, nimm lieber einen guten Oszillator, jedoch gibt es bei div. Firmen auch speziellere und interessante Module, bei Doepfer wäre das sicherlich das Zeug neueren Datums (Morphing Filter im Stile des Oberheim Xpander, Sheppard Generator, Wasp Filter) etc.
Bei MotM gibt es ein Yamaha CS Filter, Bei manchen gibts auch sehr unterschiedliche Qualitäten, auch hier wieder Doepfer: einie VCOs und Filter sind gut andere zum Fürchten (meine ansicht nach).. Daher: gut wählen! Dann bekommst du auch ein gutes System..
"ERLAUBTE HILFSMITTEL" wäre zB:
Der Modulrechner von Lunarplexus (aus dem Forum) für Größenberechnung mit EXCEL (xls Datei, 0.7MB)
zur Steuerung per Steuerspannung hier lang..
--> MODULAR SYNTHESIZER LIST / LISTE MODULARER SYSTEME
beside the hybrid synths - neben dem Clavia G2 / Nord Modular, die eigentlich hybrid sind..
+ Symbolic Sound Kyma..
-partly modular discontinued Ikarus from Switzerland
- Creamware Modular III
* Bidule (Mac,PC)
* ChucK (Linux / Mac OS) - allows "live" programming while running/ erlaubt das progammieren "live"..
* Csound (all)
* jMax
* MaxMSP (Mac/Windows)
* Moog Modular V by Arturia (mac, pc)
* PD = pure data (mac, pc, Linux)
* NI Reaktor (mac, pc)
* KarmaFX (pc)
* Sonicbirth (mac)
* SpiralSynthModular (linux)
* SuperCollider (mac, Linux)
* SynFactory (pc)
* SynthEdit (pc)
* Tassman from AAS = Applied Acoustics Systems (mac, pc)
* Vaz Modular (pc)
* Void Modular
* Alsamodularsynth (Linux)
* Om (Linux)
Linux / open source projects..
galan (Linux) http://galan.sourceforge.net/
beast (Linux) http://beast.gtk.org/
Cmix (Linux) http://www.music.princeton.edu/winham/Garton.html
Clm (Linux) http://ccrma.stanford.edu/software/clm/
buzz (windows) http://www.buzzmachines.com/
open sound world (Linux, Mac, Windows) http://osw.sourceforge.net/
rtSynth (Linux) http://linux-sound.org/rtsynth/
to some extend.. Tera 3 seems "modular"..
(* Jack-Audioconnection-Kit. for linuxers / Audio.. not really in this camp, not modular..)