Anyware Semtex XL Analog Modular Synthesizer.
english - review | deutsch - german |
Anyware-Instruments SEMtex Plastic dynamite? C4? Crash - boom! Can that be a synthesizer? Yes, some of you have certainly heard the rumours. The SEMTEX came on to the market a bit ago. What's the story behind this instrument? Pre-history new: the 19" Semtex XL
this review done for bluesynths.com one of the most wonderful site I know.. |
Anyware Semtex XL Analog Synthesizer. Plastiksprengstoff? C4? Bumm? Aber nen Synthesizer? Ja, einige haben es sicher schon rumoren gehört. Der Semtex ist nun schon eine Weile fertig. Wie ist eigentlich die Story von diesem Teil? RACKVERSION SEMTEX: Vorgeschichte Der Semtex war eigentlich eine eher lockere Idee. Nach dem Simplesizer und dem Forumodular als erste Idee kam im Forum der Funke auf: Modular ist prima, vielleicht sollte es auch etwas neues sein? Wir besprachen dies dann zunächst im Forum und später war es klar: Es sollte ja insgesamt gut klingen und modularisierbar sein. Das Oberheim SEM Modul ist faktisch schon in diesem Sinne konstruiert, da es ursrprünglich einmal ein Minimoog-Expander Modul war, daher versteht es alles. Anyware-Thomas hat zuvor meinen alten SEM als modular-Modul mit einem Netzteil und Buchsen versehen. Damit war klar: Das geht besser. Bevor dann das Synthesizerforum.de den Namen wählen durfte, war die Zündrakete in einem Thread über gutklingende SEM-Alternativen schon bald durch Thomas geboren. Hier standen die ersten festen Ideen erstmals schwarz auf weiss: Im November 2004. Einige Monate gingen dennoch ins Land für neue Entwicklungen, denn zwar gab es schon den LFO (unter dem Namen HölLFO wurde ein Proto gebaut uns ist noch im Einsatz). Er hatte bereits die Symmetriesteuerung und das Shaping der Dreieckswelle sowie den Sample & Hold). Kurzerhand beschloss man den HölLFO zu halbieren und ihn so als sehr schnellen LFO einzubauen. Das Urmodell sollte keine Hüllkurven haben, auch keine LFOs. Es kam schließlich jedoch anders: Das modulare Modell S wich dem jetzt Materie gewordenem Semtex XL, er bekam sogar drei Hüllkurven und einige kleine Extras. Nachdem die Namensgebung im Forum erfolgreich war, kam er dann als Prototyp, später dann einem robusten Gehäuse auf den Tisch. Wir bestaunten ihn bei der Releaseparty auf Burg Reifferscheid. Was wir alle danach wussten: Gehäuse sind noch aufwendiger, wenn sie bezahlbar sind und auch noch gut aussehen sollen. Semtex wird von uns intern "felix" genannt.. Das Technische Nach diesem eher unkonventionellem Intro nun erstmal die Eckdaten: Semtex XL ist das finale Produkt, welches für 1600€ das Licht der Welt erblickte. Es ist aus sehr robustem Metall und hat Holzseitenteile, die recht wuchtig daherkommen. Sie sind sogar wirklich schön. Da man sich mit üblen Kratzpotentiometern nicht abfinden wollte, nahm man einfach das beste, was man kannte: Switchcraft Buchsen für die Patchcords, denn Semtex ist vollmodular. Für besagte Potis wurden es dann ebenfalls die teuersten Modelle. Man kann sich glücklich schätzen mit diesen, wenn man alle 2 Jahre die Buchsen eines sündhaft teuren SND SAM16 nachbiegen muss! Sie fühlen sich sehr ölig an und alle gleich schwer zu drehen. Der Semtex ist am Oberheim SEM angelehnt, jedoch ist es kein Clone: Er bietet zwei VCOs mit jeweils einem Suboszillator. Wie im SEM gibt es harten Sync für die böse Soundfräse im DAF oder Prodigy Stil. Die Oszillatoren bieten einen groben Frequenzregler ohne Rastung, sowie Feinregler für die Präzisionsarbeit. Das hat einen Vorteil, wenn die FM ins Spiel kommt. Beide VCOs können per Patchfeld mit dem jeweils anderen VCO oder dessen Suboszillator moduliert werden. Da er als Basissystem konzipiert wurde, geht hier auch jeder andere Krachmacher als Quellentier. Die Oszillatoren bieten Sägezahn und Puls mit variabler Pulsbreite an. Der Semtex hat eine Vorverdrahtung, die den LFO1 als Pulsbreitenmodulator nutzen. Natürlich kann diese übergangen werden, da die Trennklinken sich durch einstecken überbrücken lassen. Weiterhin bietet er noch weisses Rauschen als Quelle und einen Ringmodulator an (SEM-Kenner werden sich natürlich an einen solchen nicht erinnern, denn das Original hat weder Suboszillatoren, noch FM noch Ringmodulation). Der Ringmodulator ist auf die beiden Hauptoszillatoren vorgepatcht, kann aber frei verpatcht werden. Der Autor empfielt zart, einen der Ringmodulationsversuche nach dem Filter abzugreifen und den anderen am VCO1 zu belassen. Der Klang ist breit und wunderschön. Wer einmal testen will, ob ein virtueller oder Software so klingen kann, findet hier einen echten Gegner. Die Hauptattraktion ist aber nicht der VCO-Teil, sondern die Filtersektion. Hier gibt es, was so in einem anderen Synthesizer eher selten oder gar nicht auftaucht: Mrophing von Lowpass über Notch bis Highpass-Filterung. Zu allem Überfluss lässt sich das auch noch spannungssteuern. Das Filter selber ist eben jenes Oberheim 12 dB/Okt.-Filter, welches im SEM zu finden ist, jedoch bietet es neben der Automatisierbarkeit des Filtertyps noch die Reglung vom Ergebnis zum noch fehlenden Typ: Dem Bandpass. Dieser ist nicht mit einer Spannung steuerbar, jedoch klingt das Filter ebenfalls stets warm und voll und breit. Auch bei extremen Resonanzwerten! Auch bis zur Selbstresonanz lässt sich der Semtex treiben. Wer Filter-FM mag, sollte sie hier einmal anwenden, sie klingt hervorragend warm und freundlich. Wer seinen Synthesizer mal Jörg oder Yeaaahh sagen lassen will, kann hier seinen Wunsch erfüllen! Nebenbei sind alle Filtertypen am Patchfeld immer gleichzeitig abgreifbar, so kann selbst extern ein weiterer Mix gemacht werden. Dies alles nur mit einem Filtersystem! Knallbonbon Wie im Vorwort schon im Hirn des Lesers befindlich: Der Semtex bietet 2 LFOs und 3 Hüllkurven an. Die Hüllkurven sind in der üblichen ADSR-Struktur aufgebaut, bis auf einen: Er bietet eine einfachere AD-Form. Die beiden komplexen Formen bieten zusätzlich eine Art Gangschaltung an: Low, Mid, Hi! Der Leser ahnt was? Richtig: Sauschnell oder schweinelangsam! Die Hüllkurven packen extrem schnell zu, beim Test war sogar der erste 1/4tel-Bereich so schnell ,das man im schnell-Bereich selbst einen Jupiter 4 noch Beine machen kann, zumindest ernsthafte Konkurrenz in Sachen Bumm und Tschakk! Die niedrige Stellung ist für die Ambient-Ecke, die Vangelisten und EM-Freeunde genau das Richtige: Langsamer als Rüdiger Hoffmann sprechen kann! Ein inverser Dieter Thomas Heck! Wieso haben nicht alle Synthesizer diese Range an Geschwindikeiten? Und die LFOs? Besagter HölLFO stand Pate und bieten ebenfalls diese Geschwindigkeits-Gangschaltung an. Die LFOs reichen in den Kilohertzbereich, was sie als Hilfsoszillatoren nützlich macht oder für einfach schnelle Modulationen. Radiosounds, Experimente und das muss das Boot abkönnen-Schreie entfahren dem Nutzer. Besonders gefallen hat auch die im Gegensatz zu des Testers HölLFO, in zweifarb-LEDs ausgeführte Tempoanzeige im Semtex: Jede Halbwelle hat eine LED, die entsprechend Hell signalisiert, an welcher Position sich der LFO gerade befindet. Die Trägheit des Auges wird erst bei hohen Geschwindigkeiten dann einfach nur mit zwei Leutblink-LEDs bestätigt: Jo, das Ding ist jetzt halt schnell. Sehr gut, auch hier ein Detail, was sich andere mal abschauen könnten? Die Wellenformen in beiden LFOs sind Puls und Dreiecke aller Art. Der Grund für diese Ausdrucksweise ist: Man kann sie alle gleichzeitig abgreifen und wie bei einem Yamaha CS40M mit gleichem Tempo nutzen, jedoch bei unterschiedlichen Wellenformen abgreifen. Andere benennen so was mit Groove. Dazu ist die Symmetrie des Dreiecks im LFO2 von Dreieck bis Sägezahn stufenlos regelbar (steigend und fallend). Das gilt natürlich auch für den Puls, womit kurze knackende Modulationen möglich sind. Zusätzlich bietet LFO1 fertige Sample & Hold Zufallsspannung an, während LFO2 den Sinus liefert, ebenfalls in ihrer Symmetrie entsprechend bearbeitet wie Dreieck/Säge bzw. Rechteck/Puls. Die LFOs können synchronisiert werden. Wem das immer noch nicht reicht, kann den LFO1 im Tempo extern steuern: Er hat einen CV Eingang! Am Ende sollte noch der zweite VCA zur Sprache kommen, er kann frei verwendet ewrden. Mir fallen spontan FM-Modulationen ein, Stereo-Effekte und Panning oder ein Mixing zwischen den beiden VCOs via Hüllkurven oder LFOs. Steuererhöhungen Wie steuere ich eine Schachtel Sprengstoff? Der komplett analoge Semtex bietet natürlich spannungssteuerung an, er hat aber auch ein Midi-Interface eingebaut. Kenner der DIY-Szene kennen vielleicht die Papareil-Site von Marc Barreille. Er ist Vater des Midi-Interfaces. Neben der Midi-In-Buchse hat er eine Reihe Klinkenbuchsen für Triggerspannungen und eine weitere Sechser-Reihe für Spannungen. Die Keyboard-Spannung (CV) und die Anschlagdynamik ist zunächst für die ersten beiden CV-Outs vorgesehen, der Rest (vier Cvs, 6 Gates) kann mittels einer PC-Software frei verteilt werden, dabei ist es dem Interface egal, ob die Cvs einfach einen Schwellwert haben sollen und bei einer bestimmten Note einen Trigger ausgeben sollen (für einen Drumsynth, die Hüllkurven oder externe Module (ja, das ist ein Modularsystem!!)). Als Grundlage dienen natürlich alle Controller und Aftertouch. Dazu kommt sogar noch die Midi-Clock als Basis mit ins Spiel! Auch Pitchbend kann umgesetzt werden. Wenn man bedenkt, aus welcher Ecke (Ein-Mann Firma, DIY und Co) das Gerät kommt, ist die Midi-Sektion sehr befriedigend ausgefallen und kann evtl. noch andere Systeme mitversorgen. Die großen haben heute auch nicht mehr zu bieten. Die einzige Sache, die meine iLaune etwas verkleinerte, war: Man braucht für das Einstellen der Controller eben einen PC oder wenigstens irgendeinen Emulator. Allerdings kann man dem System auch mit Sys-Ex Nachrichten die entsprechenden Informationen eintrichtern. Es ist also eher eine Frage der Zeit, bis ein entsprechendes Tool, vielleicht als Sounddiver (Schröder hab ihn selig) Adaption vorhanden sein wird. Software und Screenshots gibt es aktuell auf der Site: http://m.bareille.free.fr/ SEM? Oder 4-Voice? Als ein weiteres Feature der Midi-Implementation können bis zu vier Semtexe zusammengeschaltet werden und als ein polyphoner Synthesizer arbeiten. Damit kann man TVS1 oder Four-Voice noch übertreffen. Der Konkurrent Semblance kann DAS zwar auch, bietet aber beim Thema Midi weniger an, er bietet überhaupt weniger an: Kein modulares Patchfeld und vieles andere nicht. Als Alternative in dieser Klangklasse sieht sich allenfalls das Original und die X-Voice Modelle von Oberheim, nur mit noch weniger Features und auch ohne Modularität. Es gibt aber von Kevin Synthfool Lightner eine Modularfassung in Mod-Arbeit dreier SEM-Module. Nur: Wer wohnt schon in der Nähe dort und ob Kevin heute noch Lust dazu hätte? Eher auf der Höhe ist ein Vermona Per4mer, aber auch er bietet ein letzlich anderes Konzept an und nicht so offen und modular. Wir sind Klangmaschinen! Ihr müsst uns bedienen! Zeit, in die Fazitrunde zu gehen. Das Patchfeld bietet alle Module als Abgriff an, ausser der S/H-Schaltung selber kann jeder VCO oder Filter oder auch die VCAs auch anders verwendet werden, das System ist daher als Einsteig für Modular-Neulinge sicher eine Alternative. Wirklich? Ein Synthesizers.com dotcom-Sytem würde in der Ausstattung einen Rahmen, eine Menge Module und Versand bedeuten (grob kostet der Zoll und die Mehrwertsteuer etwa 23% Aufpreis für Deutsche, Österreicher oder Schweizer, wobei letztere weniger MWst zahlen müssen). Klanglich kommt für meine Ohren ein 3-5mm-Klinken System klanglich eher nicht heran, wobei ich da an Analogue Systems oder Doepfer denken würde, obwohl natürlich diese auch gute Module anbieten aber nicht wirklich mit diesem Klang. Wer breite Klänge mag, ist der Richtige für den Semtex, wer es etwas einfacher will, kann sich auch ein altes SEM oder den Semblance holen, denn diese sind schon auch günstiger, dafür nicht modular und bieten viele der Feinheiten nicht an, speziell keine Filtermorphings. Was kann ein Semtex besonders? Perkussives, Heftiges, Breites! Von Flächigem (einfach schööööönem) bis zu ZAP-Sounds. Natürlich ist ein 12dB-Filter immer noch ein 12 dB/Okt Filter! Wer also dann Lunte gerochen hat, weiss womit er seinen ersten Modular-Anbau ausstatten kann. Was er aber sicher nicht mehr braucht, sind gute und schnelle LFOs oder Hüllkurven und auch kein weiteres Midi-Interface! Mein Vergleich mit Moog-Hüllkurven lief übrigens so aus, dass er sich nicht schlechter mit den Originalen anhört, er greift wirklich ordentlich zu! Man ist also letzenendes froh, wenn man einen kompletten Semtex kauft im Vergleich zu einer hüllkurvenlosen Version, die auch in der Planungsphase aufgebaut wurde. WebSite Anyware: www.anyware-instruments.de Hertzlichst - Der Moogulator Man munkelt zzt über einen Sequencer im ARP 1601 Stil, kommt mitte 2006. siehe Forum dazu.. die 19" Rackversion gibt es bereits und sieht so aus: this review done for bluesynths.com one of the most wonderful site I know.. |
kleines synthpop demo mit dem XL: little "Synthpop oldschool" Demo 1 - Semtex only Demo2 ein paar rechtecksounds und FM.. |
der filtermoprh ist hier: here is a morphing by CV (LPF to HPF by ENV3) semtomorphing.mp3 could be useful for nice modulation leads? (SEMTEX S, Proto) Erste "Audiofiles" aus dem SEMtex Aquarium mit nur einem VCO plus Sub.. Just one VCO demo...(proto) SEMtex_demogeblubber.mp3 jetzt mit Sync (nicht gleich am Anfang) und mit 1-4 VCOs im Wechsel und etwas filterbewegung now with sync and some changes (1-4 vcos) --> : SEMtex_neu.mp3 nicely "un-musical" but listen yourself.. a quick demo with PWM and sync.. more: Hier etwas PWM Modulation und Sync, richtig unmusikalisch ;) , aber gut fürs Sound-anhören.. usm2_neu.mp3 |
---|
back to semtex main page - zurück zur semtex seite..
Hertzlichst - Der Moogulator