Shiny Toys – Festival für zeitbasierte Experimentalkultur 2017
Shiny Toys ist ein sehr spannendes Festival, bei dem einen vieles erwartet – Musik, Sichtbares, Dinge zum anschauen, Performancekunst, Klänge, Filme, Experiment, nerdiges Zeug, Workshops – das alles nicht nur heute, es gibt noch weitere Termine in verschiedenen Orten, meist in Mülheim (a.d.Ruhr) und die große Veranstaltung war dieses Mal „nur“ einen Tag lang, dafür gab es aber schon eine Eröffnung mit Asmus Tietchens und es gibt noch mehr.
bitte nicht den Ton einschalten, der ist schlimm und automatisch generiert.
Zunächst eine Licht-Installation, es gibt auch Geräusche von überall her, die Mariska de Groot & Dieter Vandoren aufgebaut haben – nicht nur dieses mal und jedes Mal ist es ganz anders – aber jedes Mal beendruckend. Das ist nicht immer leicht in Bilder zu bringen, ich versuch es dennoch, da es sehr dunkel war und nicht alle Eindrücke per Bild übertragbar sind..
Die Filme von Werner Nekes sind meist Loops mit entsprechender Musik, sie arbeiten mit viel Zeit und Manipulation durch eine Art von Variation und Schärfe, die langsam und gleitend eine Veränderung zeigen. Das ist fast unmöglich dies per Foto zu illustieren, daher mal dies..
Diese Projektion ist eigentlich „nur“ eine Scheibe mit Mustern, durch flacherndes Licht bekommt sie eine neue Form oder Bewegung, das Prinzip kennt vermutlich jeder, aber das hier ist sehr effektiv, in dem Gerät ist ein „LFO“ für das Flashlicht und die Drehgeschwindigkeit, sowas kann man sogar selbst bauen. Sieht schön aus. Man kann diese am 9.12. selbst bauen.
Da hängt Johannes Bergmark in der Luft, Ground Control to Major Tom.. er bespielt die Saiten an denen erhängt mit Bögen und anderem, teilweise sehr fetter Bass bebt… und schwebt.
Es folgt eine Performance von Pierre Bastien, der eine kleine Kiste mit drehenden Teilen mitbringt, die Rhythmen mechanisch erzeugen, dazu werden immer Dinge hinzugestellt, zB ein Lüfter mit Papierfingern die Saiten bespielen und damit eine schönes Harfen-Hintergrund-Drone erzeugt oder eine Trompete mit Wasser oder einige „Orgelpfeifen“ aus Holz, die unterschiedlich lang sind und dadurch verschiedene Töne erzeugen und durch das Wechseln sich auch Variieren und und und – beeindruckend die mit Bogen gespielten Nägel, das klang einfach sehr schön. Musik und Nerd in einem.
In kleinerer Form liefen die Krachkisten – Leute herum und zeigten schonmal ihre Instrumente aus ihrer Performance, die etwas später als Bildsammlung hier auch zu sehen sind – natürlich ginge es noch kleiner, Workshop machen ginge vielleicht auch…
Charlemagne Palestine
Nicht aus Frankreich sondern aus den USA, dieser ungewöhnliche Herr, das war eine sehr spezielle und sehr minimale Darbietung auf dem Klavier, die durchaus fasziniert und hierzulande sich ggf. keiner traut, aus nur wenigen Tönen und Dynamik und etwas Timing eine Menge zu machen, dazu Obertongesang, singendes Glas und ein Abschluss mit 2 Bärchen. Das ist nicht akademisch, aber wäre das nicht, würde es das sein können mit dem richtigen Äußeren.. vielllleiiiicht..
WIDT arbeiten mit 2 Videomaschinen aus alter Zeit, komplett analog und der Klang-Teil von Antonina Nowacka ist faktisch Stimme und eine kleine einfache Loopmachine/Bodentreter mit wirklich großem Effekt, wenn man es kann! Und die beiden können!
und die Klangkisten rund um Tintin Patrone werden wie ein Orchester instruiert, ein bisschen Chaos und beginnen live mit internem Speaker und später mit Stagebox und direkt, was bei Drones durchaus Wirkung zeigt, einige dieser Maschinen haben Drums (nur sehr wenige), andere machen Noise und die meisten sind tonal und haben nur wenige Knöpfe für Lautstärke und Frequenz..
Per Schild wird mitgeteilt ob und was sie tun sollen inkl den Biersong singen oder Pause machen.
Ohne die helfenden Hände ging es nicht – einer der Veranstalter dieses großartigen Festes, und ein kleines Bild von draußen, weil es einfach da war.
und ein letztes Abschlusskonzert, konventionell.. „International Music“ – lustige Texte.