MFB Synth (der „alte“)
MFB Synth – MFB Synth 1 – MFB Synth I
Der „GROSSE“ von Fricke ist auch der Grosse (und schwarze) Bruder des MFB Synth Lite.
Aber der MFB Synth ist nebenbei auch ein Sequenzer..
Wie klingt nun der „Big Brother“ im Fair-Gleich?
MFB Synth overview / überblick..
Riesenzwergomoog
Audiophiles.. riesenfrickeBEATs.mp3 riesenfricke.mp3 mfbsy_fett_und_fm.mp3
Vielleicht mach ich auch einmal eine Verweisorgie. Fragt sich der Leser vielleicht, woher diese Überschrift kommt? Das wird er bald erfahren. Man schaue auch unter „MFB Synth Lite“.
Außenministerium
Doppelt. Das beschreibt es ungefähr,wenn man den MFB Synth Lite daneben stellt. Rein Gehäusemässig gesehen. Er ist sehr kompakt, immer noch. Sehr livetauglich, wie schon der MFB Synth-Lite, nur hat man hier den Fingern mehr Raum gelassen und auch Platz für eine „Tastatur“ dazu später mehr unter „Seh-Quenzer“.
Es gibt Midi in und Midi out. Der Lite hat keine Midi out Buchse. Ansonsten findet man noch einen Schalter und Netzteilanschluss.
Laut Info gibt es einen externen Eingang, dieser ist aber bei bisherigen Geräten nicht vorhanden, auch nicht bei meinem Testgerät aber beim „Synth Lite“ gibt es ihn sehr wohl. Dort kann man dem Filter Audiomaterial einflößen. Das Geheimnis ist: Er ist im Ausland teurer, daher bekommt er den Noise und ext. Eingang.
Interessanter ist aber,was oben drauf zu finden ist:
Klang-Forschungsministerium
Knopjes, Knopjes, Knopjes! Frau Antje hat ordentlich was mitgebracht:
Auch wenn nicht aus Holland, sondern aus Berlin. Der mit denen vom NordLead und NordModular bekannten Knöpfen bestückte dunkelbunte Synthesizer hat 3 VCOs. Wie der Minimoog. Der zweite und dritte VCO sind identisch aufgebaut. Nämlich mit Oktavschaltern, Tuneregler und den Wellenformwählern für Dreieck,Sägezahn oder Rechteck.
Die Reichweite der VCOs sind 2’ bis 32’. Es gibt nur drei Stellungen (4/8/16’) für den Fußlagenschalter. Aufmerksame Leser wissen: Der Tuneregler hat einen Umfang von 1 Oktave.
Interessant ist ein kleiner Hinweis auf dem Beipackzettel:
Hier spricht man von einem Exportmodell, welches bei VCO 2 einen Noisegenerator haben soll. Leider scheint mein Modell keine Export-Variante zu sein, denn sonst würde ich anstatt des Dreiecks besagte Noisemaschine als Wellenform wählen können. Schade. Dabei heisst es doch: Jeder Mensch ist Ausländer,fast überall.
Dreieck ist übrigens eine recht obertonarme Wellenform, daher vorallem zum Subbass andicken zu verwenden. Nicht dumm, aber gerne hätt ich den Noisomaten dort gesehn. Also nach Export fragen.
Was macht denn der VCO1? Eigentlich dasselbe, hier fehlt lediglich der Tuneregler. Anstelle dessen, hat der böse Reglerdieb aber einen Schalter gesetzt.
Watt macht er? Eine Geschlechtsumwandlung!
Ja, denn VCO3 wird zum LFO umfunktioniert, indem er seine Frequenz dementsprechend absenkt.
Die Reichweite scheint etwas begrenzter als beim MFB Synth-Lite zu sein. So kommt man vor allem nicht ganz so weit runter. Lange gemütliche Sweeps sind da nicht möglich. Dafür kann man den „LFO“ auch hören, denn es gibt ja eine Mischsektion.
Die Modulationsstärke kann man, mittels eines Modulation getaufen Potentiometers, auf die Tonhöhe wirken lassen.
Für den VCF gilt dies ebenfalls. Es gibt einen Extraschalter dafür. Ist einer der beiden Schalter eingeschaltet, ist der VCO3 ein LFO, streng nach „ODER“ Logik.
Jeder der 3 Schwingungsmeister hat einen Regler in der Mischsektion. Anders als der MFB Synth–Lite gibt es auch ein Master-Lautstärken-Schraubwerk. Also einen Regler für Gesamtlautstärke.
Habe ich das erwähnt? Das gibt ordentlich Druck.
Wir brauchen BASS, Bass, wir brauchen Bass können wir nun klar mit: Jouuu! Ham wir! beantworten! Da gibt es schon noch ein bisschen mehr Fett, wenn der Synthesizer keine Lite-Margarine, sondern „gute Butter“ zu sich nimmt. Dies heisst nicht, der MFB Synth-Lite ist schlapp und dünn. Es heisst: Der Riesenfricke ist nun doch ein bisschen fetter.
Alle Oszillatoren zusammen kann man übrigens mit einem Tune-Regler einstellen. Auch ein Unterschied zum Lite.
Der Temporegler dient als Glide-Steller, was übrigens beim MFB Synth – Lite mit 3 festen Einstellungen abgedeckt wird.
Amt für Obertonentfernung und Lackierung
Nun sind wir spätestens bei der Legitimation für die rechtens erworbene Bezeichnung Riesenzwergomoog. Es klingt wirklich mooguös. So warm, so fett, so weich. Die Filter haben die bekannten Parameter mit moog-konformer Bezeichnung „emphasis“ und „contour“.
Also klar: Gut! Sehr gut, für diesen kleinen schwarzen Synthesizer.
Mitnehmen mag man ihn dann doch gern, zB. als Basslinienfräser. Hochexperimentelle Klangversuche sind allerdings nicht das Zielgebiet.
Es gibt natürlich auch ein Filtertracking, welches ermöglicht oktavrein das Filter singen zu lassen: Resonanzmelodien wie die Urväter. Kein Problem. Macht Zap!
Die Hüllkurven sind ebenfalls mooglike. ADSR-Kurve-Classique-vulgaris, aber mit 3 Potis. Mit Wirkmöglichkeiten auf VCA und VCF.
Der Releaseschalter bringt beide Kurven dazu, den Decaywert auch für die Releasezeit zu verwenden. Wer den Releaseschalter abschaltet, bekommt einen festen Releasewert. Ok, bei Moog fehlt der Release in dieser Stellung, der Korrektheit wegen. Bei Fricke bekommt man einen relativ kurzen Release als „Preset“-Einstellung in dieser Stellung. Vielleicht passt das ja besser zum Kama-Sutra.
Die Hüllkurven selber sind schnell, wenn auch nicht die Oberklasse. Bei dem Preis des Gerätes und für eine Vielzahl von Klängen ist es aber okay. Auch für einige perkussive „Kräche“.
Keine Angst, werter Synthesizerkapitän mit Maxime „Blipsounds waren sein Leben, Vater Moog“: Es ist schon möglich eine gewisse Perkussivität hinzubekommen. Nur an Herrn Minimoog reicht es klar nicht.
Seh-Quenzer und Innere Angelegenheiten
In Form von runden schwarzen und weißen Tastern findet man nämlich 2 Oktaven Klaviaturumfang, sogar mit Beschriftung der Notenwerte C1-C3 (mittleres C = C3).
Es gibt 15 frei programmierbare 32-Step-Sequenzen. Dabei ist „Step“ wirklich ein „Schritt“. Pausen gibt es mit Play (die andere Taste!). Man spielt einfach die Noten auf dem kleinen Keyboard und signalisiert, wenn man kürzere Melodiesalven auf das Volk abfeuern möchte mit Tastendruck. Ganz im Sinne einiger Sequencer, welche man in Synthesizern der Altväter manchmal finden kann. Einfach.
Vorteil ist: Es geht schnell. Sehr schnell. Noten oder Pausen tippen. Stop. Fertig.
Diese Sequenzchen lassen sich intern synchronisiert abspielen.
Bei Einstellung extern geht der kleine MFB Synth auch mit (ihm völlig fremden) Sequenzern oder Drumcomputern mit und kann schnell für viel Spaß sorgen. Die Melodieschlacht ist auch transponierbar. Einfach über das „Keybördchen“. Einfach, aber funktioniert.
Der Sequencer kommt mit nur 2 Knöpfen aus. Über diese werden auch MIDI-Kanal und einige Softwarefunktionen gesteuert. Natürlich ist das auch schon das einzige, was an Software zum Einsatz kommt. Der Signalweg ist selbstvertürlich Analog. Nicht ein bisschen digital.
Anekdötchen gefällig? Der Gesamtlautstärkeregler hat noch ein bisschen Teutonisches mitbekommen. Volumen prangt es da in weis(s)em Aufdruck. Naja „Einschwingzeit“ oder „Abklingdauer“ hätte vielleicht auch nicht neben „Haltepegel“ gepasst, oder?
Mehrwert
Dreistimmige und reingestimmte Dreiklänge kann man mit diesem Riesenzwergomoog genauso gut machen, wie viele klassische Analogklänge der Fraktion Kraftwerk und Konsorten und Konsortinnen. Immer politisch korrekt.
Die Wirkung der Anschlagdynamik kann Mithilfe eines kleinen „Affengriffes“ (einschalten und bestimmte Tasten festhalten, bis eine „0“ im Display erscheint) auf den VCA und den Filter getrennt voneinander eingestellt werden. Genauer: Kann separat ein- und ausgeschaltet werden.
Die Wirkweise der Anschlagynamik ist die stärken Hüllkurven auf den Verstärker, bzw. Filter, was auch die musikalisch sinnbringendste Methode sein dürfte.
Andere Welten
Der Midi out ist also wirklich vor allem zum synchronisieren des Sequenzers da. Bitte also keine Controllersteuerung erwarten. Das ist was für die teuren Grossen, die spielen in grösseren und teureren Sandkästen. Pitchbend mit 2 Halbtönen Umfang sind aber möglich.
Ebenso kann das Modulationsrad verwendet werden, um einen weiteren LFO auf Filter, Verstärker oder Tonhöhe wirken zu lassen. Dies ist sogar ebenfalls getrennt für jedes dieser Ziele wählbar.
Das geheime Niederfrequenzamt
Ja, richtig lesen die Augen. Man kann ihn nicht sehen oder riechen – Aaaaber ein in seiner Geschwindigkeit regelbarer weiterer LFO erzeugt den gewünschten „Schwabbel“ für die drei Lieblingsziele im Routinghimmel. Mit den Klaviaturtasten wird so auch aus 7 Geschwindigkeiten gewählt. So kann man also auch dreioszillatorige Fettklänge bauen und diese noch mit dem „Tochter-LFO „ modulieren lassen. Modulationsrad hoch! Dann geht’s los.
Neben diesem Luxus bieten sich, ebenfalls über das Keyboards, für diesen LFO die Dreieckswellenform nebst Rechteck an.
Da braucht keiner aus Angst sich in die Fresslust zu flüchten. Es ist alles in Ordnung, Wolldecke aus dem Mund und schön in die Papiertüte atmen. Langsam. Es gibt einen wundervollen zweiten LFO. Und unser Gott heisst Manfred.
Herr Fricke, wir danken ihnen für diesen wundervollen Klangerzeuger. Hallelujah!
Preise? Und Kartellamt
Der Riesenfricke kostet 345 Euro.
Zum Vergleich: Der Synth-Lite kostet 195 Euro. Diese hat allerdings noch Ringmodulation und Oszillatorsynchronisation sowie Pulsbreitenmodulation im Programm. Der MFB Synth klingt allerdings so „phat“,wo man sich auch Fragen kann, ob es zum andicken auch nötig ist oder ob man hier nur die „Nadelpulse“ des Lite vermissen muss..
Der MFB Synth-Lite hat einen LFO und 2 VCOs, der Synth,Marke „Riesenzwerg“ bietet derer doppelt so viel.
Neulich beim Fischhändler:
Fischverleihnix, ehm Automatix:
Kommt bei die Oszillatoren noch watt bei?
Der Herr König (ein Kunde):
Ja, noch einen davon und legen ’se doch bitte noch einen LFO dazu, jaaa?
Ok, dann noch einen Sequencer mit dadabei, nöch?
Fischverleihnix, ehm Automatix:
Darf es noch einen Gesamtregler für Lautes und Tonhöhen sein? Vielleicht noch einen Glideregler?
Der Herr König (ein Kunde):
JA! Super, dann packen’se doch mal alles ein. Endlich eine Verwendung für die Bildzeitung
Fischverleihnix, ehm Automatix:
Metaanweisung der Regie: Der Händler ist glücklich.
MFB Synth – Lite und Synth haben noch einen Unterschied: Die Größe des Gehäuses mag für einige sehr wichtig sein. Da kommen diese Beiden wirklich extrem praktisch daher. Sowas passt in jedes Studio oder auf jede Bühne und keine mosert bei der Anfrage „muss aber auch auf eine Briefmarke passen“. Mein Vorschlag: Wer einen Moog sucht, sich selbigen nicht leisten kann oder will und auch noch unverschämt wenig dafür ausgeben will und eigentlich keinen Platz, bekommt nun nicht mehr den Vogel gezeigt, sondern die Site von .de (der Vertrieb) oder http://www.mfberlin.de – (dies ist die Site des Gottvaters und Schöpfers der Schwarzlinge).
Wer nun wirklich KEINEN Platz hat für einen dritten Oszillator geht sich den MFB Synth – Lite kaufen und bekommt den Vorteil des Ringmodulators, OSC-Sync und Rechtecksymmetrieverschiebers „PWM“. Alle anderen suchen MOHR BASS (weil er ja schwarz ist) oder kann gehen! Aber mit dem grossen MFB-Synth.
Neben dieser virtuellen Schriftrolle darf der MoogulA(u)tor noch ausrufen: „es gibt Klangbeispiele diverser Art“. Man bedenke aber stets: mp3 ist für Moogsounds aus analogen Synthesizern überfordert. Übrigens hatte der Andromeda mit dem MFB Synth durchaus seine Mühe, ohne Tricks denselben fettgrad hinzubiegen. Ein Suboszillator musste dann schon herhalten..
Und dieser liegt bekanntlich zwangsläufig immer eine Oktave unter dem Hauptoszillator. Also der reingestimmte Dreiklang bleibt dem Fricke vorbehalten. Nur PWM (=immernoch Pulsbreitenmodulation), mehrere Wellenformen oder Modulationstricks oder gar das unfaire Unisonoschalten mehrerer Stimmen bringen dem Andromeda dann wieder dazu, dem kleinen noch mit hängender Zunge nachzukommen. Warum Andomeda? Weil auch dieser Moogfilter besitzt (Filter 2 im A6 hat 24dB/Oktave Tiefpass – wie der, der Fricke Synthesizer und bekannt als Modell 904A im Moog Modular, der allerdings durchaus noch einen Schuss mehr bringt als Andromedanebel und Riesenzwergomoogs). Aber irgendwo wäre DAS ja dann auch nicht mehr fair, oder?
Übrigens waren im MFB-Synth Lite–Vergleich ohne Tricks, also mit denselben Möglichkeiten wie beim Lite ebenfalls sehr gute Ergebnisse zu erzielen, nur die Hüllkurven sind schneller im Andromeda. Und der spielt in einer ganz anderen Liga, nicht? Die Hüllkurven sind im grossen MFB ebenfalls so dimensioniert.
Fricke: Eine AnDromeda(r)stimme bitte, aaaber bitte nur ein Sechzehntel davon zum hier-essen?
Naja, so ganz nicht, denn der gute Andromeda (wenn der Vergleich auch nur wegen „neue Analoge“ herangezogen wurde) hat ja noch einen weiteren Filterbaustein, Suboszillatoren und „einiges“ mehr.. Das habe ich hier nicht verwendet, wegen der Fairness.
Infos über Moogs und mehr auch hier www.moogulator.com , bzw. www.sequencer.de
Übrigens munkelt man von Poly und Lite II Varianten, aber eher gerüchteweise. Ein Synth II ist aber in Planung in selber Größe. Zur Messe könnte es evtl. schon erstes Säuglingsgeschrei aus dem Fricke-Kreissaal geben.
Dennoch lohnt es sich sehr,den aktuellen anzusehen. Er KLINGT nämlich einfach gut. Teufel nochmal.
+++ Sound und Authentizität
++ Sequencer synchronisiert zu und auf Midi.
– Rauschgenereator oder „Dreckmacher“ wäre gut
Hugh!
Dein dich liebender, ewiger Bruder Moog
Audiophiles.. riesenfrickeBEATs.mp3 riesenfricke.mp3 mfbsy_fett_und_fm.mp3
übrigens: die oszillatoren sind digital, dennoch hält sich die maschine klanglich in einem hohen feld auf.. dennoch hat ein minimoog sicher mehr obertöne direkt aus den oszillatoren kommen bei offenem filter, dennoch ist dies auch bei einigen analogen so und soll nur des vergleiches dienen.. bei DIESEM preis und diesem klang ist der fricke klasse.. ganz egal, auch wenn man weiss: die VCOs sind eigentlich digital..