Bedeutung von iOS 8 und OS X 10.10 für Musiker
Gestern wurden neue Betriebssysteme auf der Entwicklerkonferenz WWDC von Apple vorgestellt. Beide werden im Herbst zu uns kommen und die Anforderungen für OS X Yosemite (Aussprache ist übrigens „Yo’Semmitti“) sind ähnlich der für Mavericks (2007er MacBooks und später sind drin und werden laufen) und bei iOS 8 ist es ebenso – alles ab iPad 2 ist dabei. So komme ich persönlich noch gerade um einen Neukauf herum. Aber – dies ist Apple – Musiker müssen aber zunehmend damit rechnen, dass Halleffekte oder ähnliches abgeschaltet werden müssen auf dem 2er bei aufwendigeren Synthesizern oder DAW-ähnlichen Applikationen oder man generell an Stimmen sparen muss, denn das iPad Air ist meilenweit überlegen in Sachen Geschwindigkeit. Wer mit Audiobus 2 mehrere Synths und Effekte verkoppeln will, sollte deshalb sich auf ein neueres iPad stürzen (Air oder iPad Mini 2 mit A7 Prozessor) – diese sind noch immer doppelt so schnell im Vergleich zu den Vorgängern iPad 3/4 und dem alten iPad Mini.
Die Software stand im Vordergrund.
Datenverschiebungen
Im direkten Vergleich wird bei den Macs mit Yosemite vorrangig optisches geändert und sich an iOS optisch etwas angepasst. Dies ist auch mit mehr Cloud-Verbindungen gemacht – aber auch mit direkten Verbindungen zweier Apple-Geräte zwecks Datentausch. Da wird der Musiker hellhörig. Datentausch von Audiofiles vom und zum Rechner oder iPad ist für Softsynths in beiden Geräten sehr essentiell und wie vorher angedeutet hat Apple besonders für iOS das Filesystem aufgeweicht. Das iPad hatte nämlich gar keins – jede App hatte bisher nur ein genau für diese App gemachtes Fleckchen, wo dessen Samples und Patches untergebracht werden (ich bleibe nun bei den Musikanwendungen) – Airdrop hat mit Mavericks nie richtig funktioniert – Apple sagt – jetzt aber – Das ist eine Technik, um Daten zwischen den Geräten ohne viel Konfiguration zu verschieben.
Apple nutzt erstmals zB für das Apple TV auch direkte Verbindungen, ohne das ein Router wie die Fritzbox laufen muss, dh – Auch ohne WLAN können Geräte im gleichen Raum innerhalb WLAN-Reichweite kommunizieren. Das so genannte Peer to Peer Prinzip ist auch dezentraler, denn rein theoretisch könnten auch ganze Rechnernachbarschaftsnetzwerke so aufgebaut werden, ohne die klassische Internet-Provider-Infrastruktur. Dies wäre freilich prima um von Logic mal eben ein paar Samples auf das iPad zu schieben und umgekehrt. Und für uns wichtig – Wir brauchten immer schon ein solches Netzwerk für iPad-Mac-Verbindungen (auch zum PC Windows übrigens), um MIDI und OSC Signale zeitnah genug zu verbinden, um Synthesizer im iPad von DAWs aus zu steuern. Dies geht von Haus aus mit jedem Mac und iPad – schon jetzt. Neu wäre die Idee, eine API (Schnittstelle) zu haben, mit der man auch Daten austauschen kann. Dies ist noch nicht so weit und wird sehr stark von den App und Software-Entwicklern abhängen, wie sie diese Funktionen am Ende umsetzen und freigeben lassen und das Handling ermöglichen.
Die zweite wichtige Sache ist das Sharing von Daten verschiedener Apps, diese ist weicher aber nicht fort. Man möchte das vorwiegend über die iCloud tun, so erhält die NSA deine Samples (die brauchen das!)
Es ist noch nicht ganz möglich zwischen den Apps Daten zu tauschen, oder doch? Ja, es gibt diese mit Einschränkung in iOS 8 das erste Mal auch. Auch hier wird es immens vom Support der Entwickler abhängen, direkt mit dem Update wird faktisch erst einmal nichts laufen mit Synths und Samplern – was anders ist. Daher muss man hier genau hin sehen und schauen, was kommt.
Auch der App-Kauf wird etwas anders und es wird Bundles geben, Korgs Synthsammlung zum Sonderpreis von… oder ähnliches kann ein Wochenende lang dann passieren. Schnäppchenjagd. Naja, dafür gibt es ja sogar einen Thread im Forum unter Alpartig… und ganz allgemein zur WWDC noch -> 2.6. Apple Keynote zur WWDC 2014 (im Forum)
Unter der Haube – passiert bei Apple auch etwas im Audio-Sektor. Und zwar auf beiden Plattformen – OS X und iOS.
Die meisten sind wegen der Menge nicht ganz so bekannt und werden langfristig auch deshalb ebenso nicht direkt bei Release im Herbst auftauchen, so die Entwickler die neuen APIs nicht nutzen.
Fest steht aber:
• Inter-App Audio – Signale können zwischen den Apps per OS geroutet werden. Das bringt modulareres Handling, ggf. auch ohne Audiobus und ähnliche Apps.
• MIDI über die Luft – nicht nur per WLAN sondern auch über Bluetooth 4.0 (neueres Macs und iOS Geräte)
• Audio und Datenpuffer können besser organisiert und weiter gegeben werden – das ist ebenfalls etwas, was das „Miteinander“ verbessern kann und DAWs und Synths helfen kann weniger Ressourcen zu verschlingen.
• Eine Reihe von Audiodatentypen werden vom System direkt unterstützt – Dateien, Formate und ähnliches können dazu führen, dass auch iPads mit mehr als 16Bit Audio umgehen können.
• Verbesserungen bei Audio Units Plugins
Sprich – die WWDC war eine wahre Entwicklerkonferenz – deshalb sind die Nerds eher begeistert und Spiegel, Tagesschau und andere Mainstreamer, die vorher nie über Apple berichtet hätten eher enttäuscht, weil sie nicht über neue Geräte berichten können.
Sehr spannend ist die Einrichtung von mehr Drittanbieter-Plugins namens Extensions und der generell neuen Philosophie der Übernahme von Daten wie in Apples Programmen wie etwa in Mail oder Office-Tools oder auch Safari eine Seite auf dem iPad anzuschauen und dann am Mac weiter zu lesen. Ob irgendwann alle Sounds vom Mac mit diversen Arturia und Korg Plugins dann ins iPad wandern können, nur weil man dort eine Taste drückt (übernehmen vom Mac) und umgekehrt ist damit möglich aber noch nicht sicher in der Tasche. Aber es wäre sicher eine sehr praktische Sache. Im Bett Klang gebaut, dann im Studio den Song gemacht und im Auto noch mal probehören während man zum Gig fährt und sicher sein kann – alle Sounds sind an Bord!
Stichworte dazu heißen Handoff, Instant Hotspot, Continuity (!!) iCloud Drive und Extensions.
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