S
serenadi
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Da das Edirol PCR-M80 (oder 30, 50) wohl einige Liebhaber aufgrund der guten Tastatur gefunden hat, dachte ich, mal einen Servicehinweis zu posten, da mein Keyboard schon öfter Kontaktprobleme hatte.
Die Hinweise dürften vermutlich für alle PCR - Keyboards von Edirol gelten.
Mittlererweile war es bei mir die vierte Taste, welche nicht mehr richtig funktionierte. Die ersten beiden habe ich noch einzeln repariert, diesmal habe ich beschlossen, das komplette Keyboard zu überarbeiten.
Diese Arbeit kann jeder durchführen, es ist kein Löten oder Kleben notwendig, lediglich ein wenig Sorgfalt und Zeit.
Benötigt werden
- ein Kreuzschlitzschraubendreher,
- eine Pinzette
- Alkohol (ich benutze VIDEO90-Spray von Kontaktchemie)
- ein Reinigungsstäbchen (oder Wattestäbchen)
- ein kleiner Pinsel
und das Wichtigste:
- Graphitspray (GRAPHIT33 von Kontaktchemie, erhältlich im Elektronikladen)
(Großformatiges Bild hier : http://www.serenadi.de/Edirol/PCR-M80-Offen.jpg )
Das obere Bild zeigt das geöffnete Gehäuse, die Tasten sind entfernt und die Kontaktgummis auch (teilweise).
Also losgehts.
Zuerst wird der obere Teil des Gehäuses abgeschraubt.
Dazu das Keyboard mit den Tasten nach unten auf eine weiche Unterlage legen und dann werden an der Unterseite die außen umlaufenden Schrauben (und NUR die - 18 Stück) rausgeschraubt.
Das Keyboard wieder komplett mit Oberteil (welches jetzt locker ist) umdrehen.
Dann kann das Oberteil mit Elektronik und Bedienelementen nach hinten geklappt werden, die Stecker der Elektronik braucht man dazu nicht lösen.
Den ganzen Vorgang hat auch Guido schon HIER mit Bildern beschrieben.
Als nächstes werden die Federn an der Rückseite der Tasten mit einer Pinzette oder kleinen Zange von den Tasten gelöst, erst oben an den Tasten, dann unten am Rahmen.
Schwarze und weiße Tasten haben unterschiedliche Federn. Das Ganze ist ziemlich easy.
Dann können die Tasten herausgenommen werden, die Weißen zuerst, sonst bekommt man die Schwarzen nicht heraus.
Die Tasten sollte man in der richtigen Reihenfolge irgendwohin legen, damit man sie nicht verwechselt.
Jetzt sieht man die hellgrauen Kontaktgummis.
(Großformatiges Bild hier : http://www.serenadi.de/Edirol/PCR-M80-Detail.jpg )
Vorerst: die Plastiknasen (siehe Bild "C") auf denen die Tasten sitzen, sind schön eingefettet.
Sollte man ein wenig drauf achten bei der nachfolgenden Aktion, daß man da nicht ständig mit der Hand draufkommt und alles weitere in Folge verschmiert.
Die Kontaktgummis werden nun entfernt. Mit der Pinzette am Rand leicht hochziehen - dann merkt man schon, daß die Gummis mit Nippeln in der Platine stecken. Sie sind (bei mir) nicht angeklebt, obwohl es so aussieht. Aufpassen, daß man das Gummi nicht zerreist, es ist nicht gerade sehr dick.
Man *muß* auch nicht unbedingt mit den Fingern auf die Kontaktflächen der Gummis faßen!
Diese Gummis (es sind pro Oktave eines) mit der Oberseite auf den Tisch legen, so daß die kleinen schwarzen Kontaktflächen (siehe Bild "A") nach oben zeigen, also zugänglich sind.
Grund für die Kontaktprobleme sind wohl Abnutzungen an den diesen Kontakten, weshalb man jetzt diese kleinen schwarzen Flächen mit Graphit einstreicht.
Das Spray kann man natürlich nicht direkt benutzen, dann wäre alles schwarz.
In ein kleines Plastikschälchen (diese Frischkäsebehälter eigenen sich übrigens hervorragend als Sammelbehälter für alles Mögliche in der Werkstatt, siehe erstes Bild) wird also ein wenig Graphit gesprüht, welches dann mit einem kleinen Pinsel auf die schwarzen Kontaktflächen aufgetragen wird. Es trocknet recht schnell, aber nicht zu schnell, als daß man sich damit sehr beeilen müsste.
[Der große Nachteil diese Aktion ist, daß man nur sehr wenig aus der Spraydose für die komplette Tastatur brauchen wird. Also sollte man die Spraydose wie üblich, nach Gebrauch auf den Kopf drehen und die Düse frei sprühen, damit auch die nachfolgenden Generationen noch was davon haben und die Düse nicht verstopft.]
Die runden Kontaktflächen auf den Tastaturplatinen (siehe Bild "B") kann man dann mit dem Wattestäbchen und Alkohol (oder eben Video90) säubern - obwohl die kaum verdreckt sein dürften. Aber wer weiß, vieleicht ist man ja doch mit der Hand an das Fett gekommen und dann an die Platinen, also schaden kann es nicht.
Tja, das war's eigentlich.
Jetzt wieder alles rückwärts.
Kontaktgummis werden vorsichtig auf die Platinen gesetzt, dabei bitte auf die Richtung achten, aber vertuen kann man sich eigentlich nicht, da diese Gumminippel, die in die Platine gesteckt werden, in zwei Größen da sind - und entsprechend auch die Löcher in den Platinen.
Man wird bemekt haben, daß eines von den Gummis etwas länger ist, einen Kontakt mehr hat - das ist das ganz rechte, mit der zusätzlichen C-Taste.
Beim Eindrücken der Gummis sollte man darauf achten, auch wirklich die Löcher für die Nippel zu treffen, eventuell mit der Pinzette ein wenig nachhelfen.
Am Ende müssen die Gummis komplett flach auf den Platinen aufliegen.
Jetzt sollten die Plastikteile mit dem Fett überprüft werden, daß auch überall Fett drauf ist - dann klappert die Tastatur später auch nicht.
Wenn etwas weggewischt wurde, dann mit Maschinenfett oder Vaseline ein wenig nachhelfen. (Keine Butter nehmen, die wird ranzig und stinkt dann so ekelig.)
Wenn wir schon die Tasten alle heraus haben, dann wäre es nicht das Übelste, mit einem Lappen und etwas Glasreiniger, diese auch mal zu säubern, bevor sie wieder eingesetzt werden, diesmal umgekehrt natürlich - die schwarzen zuerst, dann die Weißen.
Dann werden die Federn wieder eingehängt - erst unten im Rahmen, dann über die Haken an den Tasten - die silbernen Federn für die weißen Tasten, die Messingfarbenen für die Schwarzen.
Jetzt am besten mal lose den Deckel drauf und die Tastatur anschließen, um vor dem Zusammenschrauben zu prüfen, ob alle Tasten funktionieren - obwohl es mich wundern würde, wenn etwas dabei schiefgehen sollte.
Aber vielleicht hat man ja etwas unachtsam am Deckel gezogen und dabei einen Stecker gelockert.
Am Ende die Schrauben wieder rein - fertig.
Die Tasten sind übrigens seit der Behandlung nicht mehr ausgefallen (ist jetzt bei der ersten Taste über ein Jahr her). Scheint dauerhaft zu sein. Imho lohnt sich eine Komplettbehandlung, bevor man - wie ich - das Gehäuse dreimal auf- und zuschraubt.
Die Hinweise dürften vermutlich für alle PCR - Keyboards von Edirol gelten.
Mittlererweile war es bei mir die vierte Taste, welche nicht mehr richtig funktionierte. Die ersten beiden habe ich noch einzeln repariert, diesmal habe ich beschlossen, das komplette Keyboard zu überarbeiten.
Diese Arbeit kann jeder durchführen, es ist kein Löten oder Kleben notwendig, lediglich ein wenig Sorgfalt und Zeit.
Benötigt werden
- ein Kreuzschlitzschraubendreher,
- eine Pinzette
- Alkohol (ich benutze VIDEO90-Spray von Kontaktchemie)
- ein Reinigungsstäbchen (oder Wattestäbchen)
- ein kleiner Pinsel
und das Wichtigste:
- Graphitspray (GRAPHIT33 von Kontaktchemie, erhältlich im Elektronikladen)
(Großformatiges Bild hier : http://www.serenadi.de/Edirol/PCR-M80-Offen.jpg )
Das obere Bild zeigt das geöffnete Gehäuse, die Tasten sind entfernt und die Kontaktgummis auch (teilweise).
Also losgehts.
Zuerst wird der obere Teil des Gehäuses abgeschraubt.
Dazu das Keyboard mit den Tasten nach unten auf eine weiche Unterlage legen und dann werden an der Unterseite die außen umlaufenden Schrauben (und NUR die - 18 Stück) rausgeschraubt.
Das Keyboard wieder komplett mit Oberteil (welches jetzt locker ist) umdrehen.
Dann kann das Oberteil mit Elektronik und Bedienelementen nach hinten geklappt werden, die Stecker der Elektronik braucht man dazu nicht lösen.
Den ganzen Vorgang hat auch Guido schon HIER mit Bildern beschrieben.
Als nächstes werden die Federn an der Rückseite der Tasten mit einer Pinzette oder kleinen Zange von den Tasten gelöst, erst oben an den Tasten, dann unten am Rahmen.
Schwarze und weiße Tasten haben unterschiedliche Federn. Das Ganze ist ziemlich easy.
Dann können die Tasten herausgenommen werden, die Weißen zuerst, sonst bekommt man die Schwarzen nicht heraus.
Die Tasten sollte man in der richtigen Reihenfolge irgendwohin legen, damit man sie nicht verwechselt.
Jetzt sieht man die hellgrauen Kontaktgummis.
(Großformatiges Bild hier : http://www.serenadi.de/Edirol/PCR-M80-Detail.jpg )
Vorerst: die Plastiknasen (siehe Bild "C") auf denen die Tasten sitzen, sind schön eingefettet.
Sollte man ein wenig drauf achten bei der nachfolgenden Aktion, daß man da nicht ständig mit der Hand draufkommt und alles weitere in Folge verschmiert.
Die Kontaktgummis werden nun entfernt. Mit der Pinzette am Rand leicht hochziehen - dann merkt man schon, daß die Gummis mit Nippeln in der Platine stecken. Sie sind (bei mir) nicht angeklebt, obwohl es so aussieht. Aufpassen, daß man das Gummi nicht zerreist, es ist nicht gerade sehr dick.
Man *muß* auch nicht unbedingt mit den Fingern auf die Kontaktflächen der Gummis faßen!
Diese Gummis (es sind pro Oktave eines) mit der Oberseite auf den Tisch legen, so daß die kleinen schwarzen Kontaktflächen (siehe Bild "A") nach oben zeigen, also zugänglich sind.
Grund für die Kontaktprobleme sind wohl Abnutzungen an den diesen Kontakten, weshalb man jetzt diese kleinen schwarzen Flächen mit Graphit einstreicht.
Das Spray kann man natürlich nicht direkt benutzen, dann wäre alles schwarz.
In ein kleines Plastikschälchen (diese Frischkäsebehälter eigenen sich übrigens hervorragend als Sammelbehälter für alles Mögliche in der Werkstatt, siehe erstes Bild) wird also ein wenig Graphit gesprüht, welches dann mit einem kleinen Pinsel auf die schwarzen Kontaktflächen aufgetragen wird. Es trocknet recht schnell, aber nicht zu schnell, als daß man sich damit sehr beeilen müsste.
[Der große Nachteil diese Aktion ist, daß man nur sehr wenig aus der Spraydose für die komplette Tastatur brauchen wird. Also sollte man die Spraydose wie üblich, nach Gebrauch auf den Kopf drehen und die Düse frei sprühen, damit auch die nachfolgenden Generationen noch was davon haben und die Düse nicht verstopft.]
Die runden Kontaktflächen auf den Tastaturplatinen (siehe Bild "B") kann man dann mit dem Wattestäbchen und Alkohol (oder eben Video90) säubern - obwohl die kaum verdreckt sein dürften. Aber wer weiß, vieleicht ist man ja doch mit der Hand an das Fett gekommen und dann an die Platinen, also schaden kann es nicht.
Tja, das war's eigentlich.
Jetzt wieder alles rückwärts.
Kontaktgummis werden vorsichtig auf die Platinen gesetzt, dabei bitte auf die Richtung achten, aber vertuen kann man sich eigentlich nicht, da diese Gumminippel, die in die Platine gesteckt werden, in zwei Größen da sind - und entsprechend auch die Löcher in den Platinen.
Man wird bemekt haben, daß eines von den Gummis etwas länger ist, einen Kontakt mehr hat - das ist das ganz rechte, mit der zusätzlichen C-Taste.
Beim Eindrücken der Gummis sollte man darauf achten, auch wirklich die Löcher für die Nippel zu treffen, eventuell mit der Pinzette ein wenig nachhelfen.
Am Ende müssen die Gummis komplett flach auf den Platinen aufliegen.
Jetzt sollten die Plastikteile mit dem Fett überprüft werden, daß auch überall Fett drauf ist - dann klappert die Tastatur später auch nicht.
Wenn etwas weggewischt wurde, dann mit Maschinenfett oder Vaseline ein wenig nachhelfen. (Keine Butter nehmen, die wird ranzig und stinkt dann so ekelig.)
Wenn wir schon die Tasten alle heraus haben, dann wäre es nicht das Übelste, mit einem Lappen und etwas Glasreiniger, diese auch mal zu säubern, bevor sie wieder eingesetzt werden, diesmal umgekehrt natürlich - die schwarzen zuerst, dann die Weißen.
Dann werden die Federn wieder eingehängt - erst unten im Rahmen, dann über die Haken an den Tasten - die silbernen Federn für die weißen Tasten, die Messingfarbenen für die Schwarzen.
Jetzt am besten mal lose den Deckel drauf und die Tastatur anschließen, um vor dem Zusammenschrauben zu prüfen, ob alle Tasten funktionieren - obwohl es mich wundern würde, wenn etwas dabei schiefgehen sollte.
Aber vielleicht hat man ja etwas unachtsam am Deckel gezogen und dabei einen Stecker gelockert.
Am Ende die Schrauben wieder rein - fertig.
Die Tasten sind übrigens seit der Behandlung nicht mehr ausgefallen (ist jetzt bei der ersten Taste über ein Jahr her). Scheint dauerhaft zu sein. Imho lohnt sich eine Komplettbehandlung, bevor man - wie ich - das Gehäuse dreimal auf- und zuschraubt.