Doepfer A-196 Phased Locked Looper - Anwendungen

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Giftnudel

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Gegenwärtig faszinieren mich die Anwendungen des A-196 PLL, eine Art Nachlaufsynchronisationsmodul.

Folgende Anwendungen haben sich damit bisher offenbart:

-Sync für 2 VCOs, die dann bei gewissen PLL-Einstellungen sehr urig klingen: von Herumkratzend bis lieblich herumeiernd ist da ein weites Spektrum verfügbar (den Tinysizer kann man damit wunderbar alt klingen lassen)

-Sync von VCLFOs mit diversen (Puls)wellen (Clock, Gates, LFOs, Audiospuren wenn von einem Audiogate die Gateline genutzt wird)

-elektrisierendes Brutzeln bis Donnern wenn man das ungefilterte Nachlaufsignal direkt auf ein resonantes Filter legt

Hat jemand noch weitere Vorschläge was man mit dem PLL so aufführen kann?
Auf der Doepfer Homepage steht etwas von einem Switched Capacitor Filter den man mittels PLL realisieren kann. Kennt sich jemand damit aus?
 
Also die ersten Tage mit dem PLL waren frustrierend - ist auch schon bald ein Jahr her... Da hab' ich noch überhaupt nicht kapiert worum es geht und die seltsamsten Schaltungen durchgeführt. Das erste Aha-Erlebnis war dann wie ich ein VCLFO an ein normales LFO synchronisiert habe. Darauffolgend habe ich Versuche im Niederfrequenzbereich gemacht und festgestellt dass man damit solide Kickbreaks hinbekommt, wenn man die gerade Kickspur über ein gesynctes VCLFO steuert und dann mittels Steuerspannung die VCLFO Frequenz zum Synchronisationssignal zumoduliert. Damit bekommt man ganz atypische Breaks hin bei Einsatz des Komparators der auf die Harmonischen einrastet. Nachteil ist ein Phasenverzug um bis zu 1/3 Phase womit die Kickline nicht mehr straff ist. Nach diesen ersten Versuchen war mal Pause.

Heute habe ich mich dann endlich aufgerafft die Audiooszillatoren mittels PLL zu syncen. Ein Oszilloskop vereinfacht da einiges. :)
Da sieht man dann deutlich wie der synchronisierte Oszillator immer wieder ausreißt und sich auch der verwendete Sägezahn verbiegt. Die letzten Versuche waren die Oszillatoren mittels Pulswelle zu syncen, jedoch im Audiopfad die zugehörigen Sägezähne zu benutzen und dann aber die Pulsweiten für den Komparator im PLL zu modulieren. Wenn die Pulswelle bei etwa 20:80 bzw 80:20 bekommt die Synchronisation "Probleme". Wenn nun diese Pulswellen ihrerseits mittels eines LFOs moduliert werden, kann man damit soquasi Synchronisationgenauigkeut gegen Frequenzjitter arbeiten lassen.

Auf jeden Fall spüre ich, dass mittels PLL Schaltungen soundmäßig noch einiges geht...
 
sehr interresant was du uns hier so erzählst, würden ähnlich sachen nicht auch mit dem digtalen noise modul funktionieren also dem A-117 ?
 
Also was bei einer Verknüpfung vom PLL mit Digital Noise rauskommt, kann ich mir überhaupt nicht vorstellen. Aber man könnte durchaus die Impulsrate des Rauschgenerators an Oszillatoren mittels PLL koppeln. Doch ob das irgendeinen Sinn ergibt.... das bezweifle ich.

Eine weitere Schaltung muss noch erwähnt werden:
Mithilfe eines Maximum/Minimum Selektors kann man ebenso einen Phasenkomparator aufbauen. Dabei wird mal ein VCO und die Quelle an die man synchronisieren will im Selektor verknüpft, dann wird vom Maximalausgangswert der Minimalausgangswert abgezogen, dieses Signal sollte dann durch einen Lagprozessor wieder retour auf den VCO.CV.IN Eingang gelegt werden. Zumindestens war es mir ebenso möglich ein VCLFO an ein normales LFO zu koppeln, jedoch nur in sehr geringen Frequenzumfang (<2 Oktaven)
 
Mithilfe des Phasenkomparator 3 lassen sich vorzüglich trompetenartige Klänge erzeugen, wenn man ein Filter mit einer kurzen Hüllkurve in der Jitterphase des Sync-Osz aufreißt und gleichzeitig Arpegios oder Notenrepeats mit Tonhöhenänderungen durchführt. Die Oszillatoren sollten dafür mittels Pulswelle über das PLL synchronisiert werden. Der Sync-Oszillator wird nur vom PLL moduliert.
 
Die nächsten PLL Schaltungen, die ich nun angehe, sind Demodulationen von FM-Signalen mit dem Ziel die typischen Demodulationsartefakte zu erzeugen und zur Klangerzeugung zu nutzen. Geplant ist ein Audiosignal mittels LIN FM auf einen VCO zu modulieren, dessen Pulswelle und eine zweite Demodulationspulswelle im Phasenkomparator zu schicken und dann müsste bei richtigen VCO- und Modulationshubeeinstellungen am Lowpass Out des PLL das Muttersignal mehr oder weniger wieder erscheinen. Soweit der Plan.

Die Adaptionsmöglichkeiten sind immens:
-Variationen der Frequenzen
-Sync der Oszillatoren
-Zumischen vom Demodulationssignal zum Demodulationsoszillator
-Variation der Signalamplituden
-unterschiedliche PLL-Typen

Hat schon mal jemand derartige Versuche unternommen?
 
Also dieser "FM-Radio Demodulationspatch" hat prinzipiell funktioniert auch wenn die Übertragungsbandbreite sehr beschränkt ist. Liegt halt an den Oszillatoren, die ich nur auf ca. 20 kHz gefahren habe. Die radiotypischen Artefakte sind wie erwartet aufgetreten. Die übertragene Stimme war mehr oder minder bis zur Unkenntlichkeit verzerrt und zumeist reduziert auf die urigsten Murmelmuster.

Klangbeispiel folgt aber die Soundcloud finalisiert mir grad die Uploads nicht....
 
So, die Soundcloud hats heut' endlich geschafft den PLL-Demod Track zu finalisieren:

src: http://soundcloud.com/giftnudel/verschandelung

Lohnt sich auf jeden Fall mal eine derartige Schaltung zu begreifen. Bin mir halt noch nicht so sicher wie weit sich die Demodulation von direkter LIN FM unterscheidet.
 
:supi:

Falls du einen Sampler hast (oder einen Gitarristen), würde ich ein paar Katzendarmloops durchjagen. Damit lassen sich brauchbare Ergebnisse erzeugen. Soundbeispiele folgen.
 
Werde mal mein bestes versuchen:

Zutaten im Beispiel:

2x VCO, syncbar, LIN FM befähigt
1x LFP eher flacher
1x Inverter
1x Env Follow Amp
1x PLL

Zubereitung:

Die Oszillatoren werden auf sehr hohe Frequenzen (10kHz und mehr) gesetzt; der synchronisierte Oszillator sollte noch mal um 2-3 Oktaven höher schwingen. Nun wird z.B. ein verstärktes Mic Signal auf die LIN FM des synchronisierten VCO geschalten.
Die Signale der Oszillatoren kommen in den Phasenkomparator(IN1 und IN2;PLL Typ:1) und davon wird der PLL-OUT als auch der untere Oszillator gemischt und durch ein LPF (im Beispiel ein Tiny 12db/Okt Filter) geschickt. Das PLL Signal wurde invertiert.
Obendrein sind noch ein paar Schnörksel dazugekommen. Audiogate mit Hüllkurve. Optional kann man das letzte VCA auch mittels eines Envelope Follows steuern um eine Art Dynamik zu erzeugen. Bei Einsatz des Envelope Follows auf die Eckfrequenz vom resonanten Filter sind übrigens sehr lustige Rückkopplungen zustandegekommen. :)
Durch diese Schaltung kam dann die Predigt.

Sonstiges:

Ab etwa 15kHz der Übertragungsoszillatoren ist dann die Übertragung niederfrequenter Stimmanteile möglich. In der Funktechnik muss diese Frequenz mindestens 180kHz betragen um das Frequenzband der Stimme authentisch zu übertragen und Artefakte aus dem hörbaren Bereich zu verbannen (laut Rechergen). Das mit der Amplitudendynamik innerhalb der "Übertragung" ist mir noch unklar.
 
Wellenformen habe ich Pulswellen benutzt, da mir keine LIN FM Sinus Oszillatoren zur Verfügung stehen. Der untere Oszillator war in dem Klangbeispiel bei 3:7 und der obere bei 6,5:3,5.
 
Giftnudel schrieb:
Eine weitere Schaltung muss noch erwähnt werden:
Mithilfe eines Maximum/Minimum Selektors kann man ebenso einen Phasenkomparator aufbauen. Dabei wird mal ein VCO und die Quelle an die man synchronisieren will im Selektor verknüpft, dann wird vom Maximalausgangswert der Minimalausgangswert abgezogen, dieses Signal sollte dann durch einen Lagprozessor wieder retour auf den VCO.CV.IN Eingang gelegt werden. Zumindestens war es mir ebenso möglich ein VCLFO an ein normales LFO zu koppeln, jedoch nur in sehr geringen Frequenzumfang (<2 Oktaven)

Danke, Giftnudel! Dein Patch funktioniert sehr gut:

http://navsmodularlab.blogspot.com/2012 ... esque.html

:D
 
Das mit dem A-172 würde mich auch mal interessieren, weil ich heute einen bekommen habe:

Subtrahieren heißt doch Minimum zuerst in einen Inverter und dann mit dem Maximum bei Unity-Gain mischen, oder?
 
Das mit der Subtraktion geht über einen Inverter und dann normal addieren.

Was man noch probieren könnte, ist das Nachlaufsignal statt durch einen Lagprozessor durch einen anderen Filtertyp zu schicken wenn man im Audiobereich Nachlaufsynchronisation der VCOs betreibt. Hab diese Möglichkeit bisher noch ganz verschlafen.

Hier noch ein älteres Beispiel wie man mittels PLL-Jitter die Oszillatoren so richtig kreischen lassen kann. Die metallischen Anteile wurden mittels FM des Master Osz erzeugt.

src: http://soundcloud.com/giftnudel/pll-kreischer
 
Zum Synchronisieren in diversen Frequenzbereichen sind PLLs geeignet. Im Klangbeispiel PLL Arabesque und PLL-Kreischer sind ein paar Facetten illustriert, wie sich Oszillatoren auf Audioniveau entfalten können wenn sie per PLL synchronisiert werden. Der PLL-Sync (Nachlaufsynchronisation) unterscheidet sich von klassischen VCO-Synctechniken durch musikalisch charakteristische Frequenzjitterphänomene beim Übergang von unterschiedlichen Frequenzen.

Das mit dem A-172 ist nur eine weitere Möglichkeit einen Phasenkomparator funktionell zu erschaffen.
 
Giftnudel schrieb:
So, die Soundcloud hats heut' endlich geschafft den PLL-Demod Track zu finalisieren:

[ http://soundcloud.com/giftnudel/verschandelung (•Soundcloud AUDIOLINK) ]

Lohnt sich auf jeden Fall mal eine derartige Schaltung zu begreifen. Bin mir halt noch nicht so sicher wie weit sich die Demodulation von direkter LIN FM unterscheidet.

sorry, aber das hört sich doch etwas pubsig an....??? mit dem pll geht auch anderes.
 
Abgesehen davon, daß ich das Teil bald gegen die Wand werfe -> Cooler Track!

Giftnudel schrieb:
Das mit der Subtraktion geht über einen Inverter und dann normal addieren.

Was man noch probieren könnte, ist das Nachlaufsignal statt durch einen Lagprozessor durch einen anderen Filtertyp zu schicken wenn man im Audiobereich Nachlaufsynchronisation der VCOs betreibt. Hab diese Möglichkeit bisher noch ganz verschlafen.

Hier noch ein älteres Beispiel wie man mittels PLL-Jitter die Oszillatoren so richtig kreischen lassen kann. Die metallischen Anteile wurden mittels FM des Master Osz erzeugt.

[ http://soundcloud.com/giftnudel/pll-kreischer (•Soundcloud AUDIOLINK) ]
 
@Klirrfaktor:
Kleiner Tip am Rande: Der Frequenzregler rechts unten am A-196 sollte möglichst zu sein. Ansonsten kann es passieren, dass die VCOs nie synchronisiert werden und im endlosen Jitter hängen bleiben.
Warum willst das Modul an die Wand werfen? Klappt's nicht so wie gewünscht?
 
Giftnudel schrieb:
Das ist auch einfach was ganz seltsames. Schlechter als Radio.

:lol:

bei mir läuft das pll als vco gesyncter drone/rausch/krachzusatz, ist ja als experimental modul gedacht. finde das teil super u ist fester

bestandteil meines sets.
 
Giftnudel schrieb:
@Klirrfaktor:
Kleiner Tip am Rande: Der Frequenzregler rechts unten am A-196 sollte möglichst zu sein. Ansonsten kann es passieren, dass die VCOs nie synchronisiert werden und im endlosen Jitter hängen bleiben.
Warum willst das Modul an die Wand werfen? Klappt's nicht so wie gewünscht?

hehe - es kommen schon meistens recht lustige Sachen raus - aber eher selten, was ich erwarte (hab aber auch grad wenig Zeit) ;-)
 
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