Di für Synths im Studio

E

e-smile-z

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Hi ich überlege ob ich mir einen Di für meine Synths holen soll.
Der Einsatz wäre nur zu Hause.Dachte an einen Radial Engineering pro2 am Synth und von dort direkt ins Rme Multiface 2.

bringt das was ? lohnt sich das ? Oder spielt sich der Unterschied nur auf Mückenfurzebene ab?
Bin jetzt nicht unzufrieden mit meinen Klang eher neugierig.
 
1. galvanische Trennung
2. symmetrierung

Sollte aber im Studio bei Synths mit Line-Level und eher kurzen Kabeln nicht nötig sein. Denke auch nicht, dass man den Klang des "Eclipse Transformers" hören wird. Wozu auch den Synth-Klang verschlechtern?
e-smile-z schreibt ja nichts von Brumm-Problemen.
 
Ich hab bei mir im Studio selbst auf 10m langen Kabeln keinerlei Probleme mit Brummen oder Einstreuungen.

Manche benutzen D.I. Boxen (+ Preamp) um den Sound zu "färben" - insbesondere die passiven Boxen mit Spulen haben ja immer auch einen leichten Filter-Effekt.
 
10 m Kabel sind ja nicht lang. Man nutzt DI Boxen ja gerne im Live Bereich, so von der Bühne über ein langes Multicore zum FOH Pult. Dann hat man auch Ruhe vor den Störungen der Licht-Anlage. Im (Heim-)Studio ist sicher eine saubere Stromversorgung und die Vermeidung von Brummschleifen zielführend. Auch muss man ja die Signal-Leitungen nicht unbedingt parallel zum Power verlegen.

Das sind übrigens Übertrager (Transformatoren) und keine Spulen. Klang kommt dort über die Hysterese Effekte im Kern rein. Denke aber, dass das bei Synthsounds eher esotherischer Natur ist.
 
Genau da ist die Rede von Transformatoren die für einen warmen Sound sorgen...
Jut wieder uff marketingsgedöns reingefallen :selfhammer: :selfhammer:

Hätt's mir sonst mal bestellt zum ausprobieren...
 
Bringt nur was wenn man Brummprobleme hat,
gerade bei langen Kabelwegen zum Symmetrieren, sonst ist das eher schwachsinn...

Wenn ich sowas benutze dann eine von Palmer,
das Model das ich habe scheints nicht mehr zu geben, ungefähr sowas:
http://www.palmer-germany.com/pro/de/PA ... -PAN04.htm

Ich würde immer eine Passive DI-Box mit Groundlift schalter kaufen.
Damit bist du meist auf der sicheren Seite, vorallem passiv verändert ja den klang nicht ^^ (ich ahne das ich hierfür eine auf den Deckel kriege... :selfhammer: )

lg
Michael
 
Thx2 schrieb:
vor allem passiv verändert ja den klang nicht

Das ist ja gerade der Mythos, dass der Übertrager eben doch den Klang ändert. Der Kern aus Eisen oder sonstigen magnetischen Materialien hat nichtlineare Eigenschaften, siehe hier: http://elektroniktutor.oszkim.de/grundl ... kurve.html

Ob das nun im Kontext Synthesizer dann hörbar ist, sei mal dahingestellt. Es macht sich aber auf der Mojo-Skala sicher gut, wenn ein wenig Eisen im Signalpfad ist, vor allem, wenn dann noch Lundahl draufsteht.

Beim Lexicon 200 z.B. liegt Eisen im Signalweg. Das Lexicon 200 klingt super (meine Einschätzung). Liegt es nun an den Übertragern? Eher wohl an der blauen Farbe vom Gehäuse 8)
 
Der Effekt ist sehr subtil, aber - gerade bei passiven Boxen - immer da. Aktive klingen eher neutral für mein Empfinden.

Wär ja auch seltsam, wenn so ein Übertrager mit dem Klang nichts machen würde. Ob man das braucht oder nicht ist die andere Frage. Es gibt auch Leute, die experimentieren mit verschiedenen Wicklungstechniken für die Spulen, man kann das sicher übertreiben...
 
swissdoc schrieb:
Das sind übrigens Übertrager (Transformatoren) und keine Spulen. Klang kommt dort über die Hysterese Effekte im Kern rein. Denke aber, dass das bei Synthsounds eher esotherischer Natur ist.

Transformatoren sind Spulen mit einem gemeinsamen Kern der auch aus Eisen sein darf (auch aus Luft). Ob etwas als Transformator arbeitet hängt von der Art der Verwendung ab. Dann gibt es auch noch bei den "klassischen Trafos" mit Eisenkernen ganz viele verschiedene. Das alles sind Grundlagen Elektrotechnik/Bauteile. Jetzt aber zum Sound. Wenn man nicht weiß, warum z.B. Röhrenverstärker mit "Trafos" so warm und typisch klingen, kann man schon mal auf Werbesprüche reinfallen. Ein kleiner Übertrager irgendwo in einer DI-Box oder sonstwo, der von einigen Mikro- bis Milliampere durchströmt wird, verschlechtert den Klang etwas durch die "Eisenverluste" und ein wenig verschiebt sich auch die Phase. Aus dem Grund nimmt man für solche Zwecke, auch z.B. für Symmetrierübertrager hochwertige Bauteile mit ebenso hochwertigen Ferritkernen usw. Mit dem Sound eines Ausgangsübertragers in einem Verstärker der bei hoher Leistung in einen Zustand gerät in dem er die Umwandlung nicht mehr perfekt schafft, hat das überhaupt nichts zu tun. Dieser "Trafosound" kommt u.a. zustande wenn die magnetische Sättigung erreicht wird, dann können Spannungsspitzen nicht mehr übertragen werden und dadurch gibt es Veränderungen in der übertragenen Wellenform und das, wissen Synthesisten, heißt: Klangveränderung. Bei Röhrenverstärkern spielen noch andere Sachen eine Rolle, aber das ist jedenfalls der "Trafoeffekt" und der tritt bei maximaler Belastung der Ausgangstrafos auf. Will man diesen Sound haben: Synthy in einen geeigneten Verstärker und hinten eine fette Box ran (zur Not tut es auch ein spezieller Lastwiderstand (PowerSoak)
damit nicht die NAchbarn von "3 Straßen weiter" protestieren.... Und jetzt macht eine DI Sinn: Man nimmt den Sound de Synthys einerseits direkt ab (vor dem Verstärker, hat ihn dann "clean") und schaltet zwischen Verstärker und Box eine DI-Box (in die Lautsprecherleitung) und bekommt da den "rotzigen" Sound. Eine Dritte Soundvariante bekommt man mit einem Mikrofon vor der Box.
 
Ich hab mir mal einen Testaufbau gemacht mit verschiedensten Übertragern (1:1, 10:1, sym <-> unsym), die ich beliebig in Signalwege einschleifen könnte. Meine Erfahrung ist, dass der Sound vielleicht etwas bassiger wird (bessere Übertrgaer), oder mittiger (kleine billige).
Ich nehm an, dass man sich richtig kleine Leistungsverstärker bauen müsste, um die Übertrager "heiß" anzufahren und in die magnetische Sättigung zu kommen. Das klingt dann vermutlich ähnlich wie Bandsättigung.
 
Ich habe einfach mal zwei OB-8 Sounds von Synth Mania durch meine Reamping Box (aus S&R nachgebaut) gejagt und auch mit dem Right Mark Audio Analyzer vermessen. Die Box arbeitet mit einem Neutrik NTE10/2 1:10 Audio-Übertrager.

rauf: der 1:10 Übertrager transformiert nach oben
runter: der 1:10 Übertrager transformiert nach unten
direkt: Output ist direkt mit dem Input der Soundkarte verbunden (Tascam US-122 MK II)

Verschiedene Messwerte:
(nicht irritieren lassen, die direkte Messung kommt mit viel mehr Pegel daher, ich musste also Level und Gain am Interface stark herunterfahren, das hat wohl einige Effekte bei den Verzerrungen. Stereo crosstalk einfach ignorieren)
ergebnis.jpg


Frequenzgang:
frequenzgang.jpg


Audiofiles:
http://www.swissdoc.de/download/eisen/1.wav
http://www.swissdoc.de/download/eisen/2.wav
http://www.swissdoc.de/download/eisen/3.wav

Hört hier jemand einen Unterschied? Was ist was?
 
Ich nehm an, dass man sich richtig kleine Leistungsverstärker bauen müsste, um die Übertrager "heiß" anzufahren und in die magnetische Sättigung zu kommen. Das klingt dann vermutlich ähnlich wie Bandsättigung.

soetwas in der richtung?
http://www.diyrecordingequipment.com/co ... m79-colour

gibt es eventuell noch andere geräte die dieses konzept verfolgen? oder hilft auch hier der headphoneamp trick? einfach einen headphoneamp vor einer passiven di um diese heißer anzusteuern?

dass sättigung eine der ergiebigsten methoden im studio ist, dürfte ja bekannt sein, und es gibt echt tolle und teure geräte das zu erreichen.
deswegen interessiert es mich auch ob es sich lohnt mit günstigen gebrauchten passiven DIs zu experimentieren.
eventuell kann man ja so so manch unscheinbarem channelstrip oder compressor zu dem quäntchen mehr glanz verhelfen.

hier würde ich gern mal ne frage ansetzten. welche di boxen enthalten denn gute transformatoren? also mit gut meine ich, dass was schönes passiert wenn man sie überfährt.
 
Empfehlen kann ich die:
http://www.sowter.co.uk/
Hab mir mit einem passenden Übertrager von dort eine schöne passive DI-Box gebaut um mit meinem Bass direkt ins Pult (Mic-Eingang) zu gehen. Da wo es eine Rolle spielt, nämlich zwischen Bass und DI-Box, noch ein 3m Voodoo Monster Kabel. Klingt richtig gut für Summe < 100€.
 
swissdoc schrieb:
Ich habe einfach mal zwei OB-8 Sounds von Synth Mania durch meine Reamping Box (aus S&R nachgebaut) gejagt und auch mit dem Right Mark Audio Analyzer vermessen. Die Box arbeitet mit einem Neutrik NTE10/2 1:10 Audio-Übertrager.

rauf: der 1:10 Übertrager transformiert nach oben
runter: der 1:10 Übertrager transformiert nach unten
direkt: Output ist direkt mit dem Input der Soundkarte verbunden (Tascam US-122 MK II)

Verschiedene Messwerte:
(nicht irritieren lassen, die direkte Messung kommt mit viel mehr Pegel daher, ich musste also Level und Gain am Interface stark herunterfahren, das hat wohl einige Effekte bei den Verzerrungen. Stereo crosstalk einfach ignorieren)
[ http://www.swissdoc.de/download/eisen/ergebnis.jpg (•BILDLINK) ]

Frequenzgang:
[ http://www.swissdoc.de/download/eisen/frequenzgang.jpg (•BILDLINK) ]

Audiofiles:
http://www.swissdoc.de/download/eisen/1.wav
http://www.swissdoc.de/download/eisen/2.wav
http://www.swissdoc.de/download/eisen/3.wav

Hört hier jemand einen Unterschied? Was ist was?

Hi swissdoc,

die Messwerte sehen etwas komisch aus. Waren die Übertrager passend terminiert oder einfach zwischen Ein- und Ausgang deines Interfaces gehangen?

:nihao:
 
e-smile-z schrieb:
Hi ich überlege ob ich mir einen Di für meine Synths holen soll.
Der Einsatz wäre nur zu Hause.
Diese Investition fürs Homestudio ist völlig überflüssig und unsinnig, da die Längen der Kabel ja kaum mehr als 5 Meter betragen.
Anders wäre die Situation auf der Bühge, wenn dann 50 Meter Kabel bis zum Pult quer durch einen Saal gelegt werden.
Wenn du Brummprobleme hast, kann man die anders lösen, denn es ist besser, direkt die Ursache beseitigen.
 
Der Trafo löst das Problem.
Er löst es an der falschen Stelle, aber da die Hersteller von ("Prosumer") Audio-Interfaces durch die Bank zu dämlich zum Scheißen sind, hat man keine andere Wahl.
(Ein sinnvolles Audiointerface *muss* eine galvanische Trennung von Computermasse und Audiomasse haben. Alles andere ist *PFUSCH*, der zu stundenlangem Spielspaß führen *kann*. Nicht muss! )
 
Das ist ja ein alter Thread, aber auf die Messungen hatte swissdoc in einem anderen Thread verwiesen. Deshalb meine Frage, da z.B die erhöhte Bandbreite des Stepup Übertragers im Bassbereich gegenüber dem Closed Loop des Audiointerfaces eigentlich nicht sein darf. Das spricht für eine Resonanz aufgrund von Fehlanpassung (?).

Das sonst schon gesagte ist natürlich richtig.
 
ich finde es macht sinn, wenn man preamps mit einer wirklich besonderen färbung nutzen will. zum beispiel alte dynacords röhrenechos oder so.
da passiert schon ein bisschen was mit dem signal, wenn man es erst abschwächt und dann wieder mit nem preamp nach oben holt.
 
Max schrieb:
Ich hab bei mir im Studio selbst auf 10m langen Kabeln keinerlei Probleme mit Brummen oder Einstreuungen.

Hallo Max aus der Vergangenheit - mittlerweile weiß ich, dass es auch auf das jeweilige Gerät ankommt. Bei ein paar wenigen (älteren?) Geräten kann der Unterschied selbst bei einem 3m langen Kabel schon zu hören sein (Brummen, Noise, sonstige "Störgeräusche"...).

Für Line-Level gibt es übrigens auch spezielle "Line Isolators", die "Line Level unsymmetrisch" in "Line Level symmetrisch" wandeln. Eine DI-Box wandelt ja in Mic-Level und man braucht noch einen Preamp.
 
soderstrom schrieb:
die Messwerte sehen etwas komisch aus. Waren die Übertrager passend terminiert oder einfach zwischen Ein- und Ausgang deines Interfaces gehangen?
Freu, nach immerhin drei Jahren liesst jemand das Posting :mrgreen:

Wie damals geschrieben, habe ich die einfache Re-Amping Box aus S&R nachgebaut und ausgemessen. Hier die Schaltung:

4-4.jpg


Da ging einfach ein Kabel vom Interface in die Box und ein weiteres von der Box ins Interface. Die Box habe ich dann noch gedreht. Somit ist im Runter-Modus die Anpassung gegeben. Im Rauf-Modus hängt der Trafo direkt am Ausgang und somit erklärt sich der Bassboost.

Mir ging es damals hauptsächlich um die Goldohren, die Eisen im Signal ja sofort hören. Hat sich damals dann auch keiner getraut, die Klangbeispiele irgendwie zu werten.
 


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