"Das kleine Ladik" basierend auf einer Idee zu einem effizienten Modularsystem für portablen Einsatz

Horn

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EDIT: Es ist "Das kleine Ladik" geworden - siehe unten

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HIER DIE URSPRÜNGLICHE ÜBERLEGUNG:

Angeregt durch den "Kleine-Modularsysteme-mit-großer-Wirkung"-Thread habe ich mir - zunächst einmal rein hypothetische Gedanken gemacht: "Wie könnte für mich ein kleines Zweit-Modularsystem aussehen, das man überall hin mitnehmen und schnell aufbauen kann, um sofort loszulegen?"

Natürlich sind das Luxus-Gedanken und ich bitte daher darum, keine Meta-Diskussion über Sinn oder Unsinn eines solchen Systems generell aufzumachen. Ich werde das wahrscheinlich nie realisieren, es ist nur mal ins Blaue hinein gedacht.

Zunächst dachte ich an Sachen wie Tangible Waves, Erica Synths Pico usw. - dann wurde es schon etwas größer und ich habe mich gefragt, was ich in einem Cre8Audio NiftyCase oder NiftyKeyz unterbringen würde ... und dann war da auch schnell die Frage ... warum baue ich dann mein "Heim-System" nicht so um, dass entweder in einem der Doepfer-Koffer oder in einem der Waldorf kb37 das Wichtigste Platz hat und der Rest anders verteilt wird. Aber dazu müsste ich die wohl durchdachte Struktur meines "Heim-Systems" aufbrechen ... Zudem gibt es keine wirklich gute Transportlösung für ein gepatchtes kb37, die mir bekannt wäre.

Angekommen bin ich bei einer gar nicht mehr so "kleinen" Lösung: Ein System in einem Doepfer A-100-PBK-Koffer. Zweimal 84 TE mit Tastatur.

Warum dieser dann doch wieder relativ raumgreifende Koffer? Weil er sich vorpatchen und dann zusammenklappen, sehr leicht transportieren und dann in einer Minute aufbauen und spielbereit machen lässt. (Ich hoffe, man kann die Tastatur auch auf ihm platzieren beim Spielen, statt nur davor.) ... Und natürlich weil dann eine ordentliche Tastatur dabei ist, über die man eine der Stimmen spielen kann.

Die Anforderungen an das System:
- Zwei analoge Melodie-/Bassstimmen, eine davon über die 37-Tasten-Tastatur duophon im Stile des ARP Odyssey spielbar, die andere sequenziert über einen 16-Step-Sequencer.
- Eine Stimme inspiriert vom Juno, die andere vom ARP 2600.
- Kick, Snare und Hi-Hat über einen 3-Spur-Trigger-Sequencer.
- Delay-Effekt für die Lead-Stimme (egal welche von beiden es dann ist).
- Tuner.
- Output-, Headphone- und Speaker-Module, die alle Arten des Abhörens oder "Teilens" ermöglichen. (Bitte nicht am Sinn oder Unsinn des Speakers festmachen - das hatten wir schon.)
- Ausgang ist nur mono, da für Live-Einsatz hier bei drei monophonen Stimmen keine sinnvolle Stereo-Mischung angedacht ist.

Was könnte man damit machen:
- An beliebigen Orten ... auch im Urlaub, im Garten, im Keller, bei Freunden, in der Gemeinde, am Arbeitsplatz ... jammen ...
- In einem kleinen Ensemble Basis-Beat, Bass und Melodiestimme liefern. (Für Solo-Auftritte müsste man eher einen programmierbaren Sequencer integrieren.)

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Interessant, ich würde mich da auch genau bei Ladik umschauen. Das ist alles praktisch und robust gebaut (was man von den 2hp Modulen nicht sagen kann). Die Soundforce Sachen kenn ich nicht. Sind die Pots beim uDCO bipolar? Das find ich immer gut beim Waveform mixer. Statt dem Tonestar (kenn ich nicht) würde ich glaub ich noch eher was für 2 halb-generative Percussion voices nehmen: Vielleicht einen Sequential switch oder sowas wie Nibbler, der dann 2-3 kleine Oscs mit Ringmodulator und natürlich Envs/VCAs gated.

 
Ich habe mit 2hp keine Erfahrung. Sind die nicht gut? Ich musste irgendwie noch einen Delay-Effekt da hinein bekommen und wollte auf nichts anderes verzichten ... Alternative wäre ein Disting mk4 für Tuner und Delay ... lieber hätte ich die beiden Funktionen aber getrennt in separaten Modulen - wie abgebildet.

SoundForce ist absolut erste Wahl. Die Produkte dieser Firma sind mir so ein bisschen ans Herz gewachsen, da ich die Entwicklung seit Jahren beobachte, ein paar Artikel dazu geschrieben habe und mit Nicolas auch in einem unregelmäßigen Austausch bin, was er so vorhat. Die Potis bzw. Fader sind unipolar - genau entsprechend den Funktionen des Juno 6 - plus Zusätzen wie dem zweiten Sub OSC. Ansonsten sind das quasi zweimal die Klangerzeuger des Juno 6 plus einmal LP-Filter und einmal VCA nebst statischem HP-Filter - auch genau entsprechend einer Stimme des Juno 6.

Ringmodulator ist drin durch den A-184-1 von Doepfer. Tonestar ist nicht gesetzt (und im Moment offenbar auch nur in USA direkt zu beziehen), aber den finde ich als ARP-Fan sehr attraktiv. Überhaupt sind die Studio Electronics Sachen ja hochwertig. Mir geht es ja um zwei Melodie-/Bassstimmen. Mehr Percussion wäre natürlich auch interessant, aber ein anderer Ansatz.
 
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Kann @MvKeinen bestätigen. 2hp hat die Platine über gesteckte Verbindungen (Pins) zu den Jacks. Würde ich für ein mobiles Case nicht empfehlen. Kann unter Umständen beim Transport rausrutschen, weil Platine bei den Modulen senkrecht unter dem Frontpanel "hängt". Mir ist mal ein 2hp Multiple ausgefallen deswegen. Nicht gut. :D

Gibt hier auch nen Thread dazu mit Bildern.

 
Mal ganz unabhängig von Deinem Konzept hab ich auch mal ein kleines imaginäres Rack mit Modulen von mir gefüllt mit der Vorgabe nur wenige Ergänzungsmodule kaufen zu müssen.

Bräucht dafür eine Clock von aussen, aber bei den Jams die ich so kenne gibt es das meisstens. Und auf Lautsprecher hab ich mal verzichtet, wie gesagt, anderes Konzept.

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Dazu brauche ich nur 2 Module:

den zweiten Ladik S-183. Einen hab ich schon und das Ladik Outputmodul.
 
Mal ganz unabhängig von Deinem Konzept hab ich auch mal ein kleines imaginäres Rack mit Modulen von mir gefüllt mit der Vorgabe nur wenige Ergänzungsmodule kaufen zu müssen.
Klasse!

Dazu brauche ich nur 2 Module:

den zweiten Ladik S-183. Einen hab ich schon und das Ladik Outputmodul.
Aber Du müsstest dann natürlich jedesmal umbauen, wenn das System live eingesetzt werden soll.

Wie auch immer: Ich habe die Idee mit dem zusätzlichen mobilen Rack schon fast verworfen. In der Tat macht es wenig Sinn und wäre sehr verschwenderisch, mehrere Dinge doppelt zu kaufen, während man andere Dinge, mit denen man sonst gerne arbeitet, weglassen muss zugunsten einfacherer oder platzsparenderer Lösungen.

Falls ich es doch noch mache, mache ich es kleiner und einfacher ohne Tastatur, sodass es mein vorhandenes Modularsystem ergänzt, aber zum Beispiel auch zusammen mit dem Odyssey "auftreten" kann:

Bildschirmfoto 2024-05-05 um 23.12.jpg
 
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Auf die Schnelle auf 42 TE.

TE = Tiny Eurorackhouse.

42 = muss ich kaum erklären.

Aka „Little Black Dress“ („…on the floor, do not disturb card on the door“ [Julianna Raye])

IMG_2847.jpeg
Zum „real thing“ fehlt mir nur das Input-Modul.

Dazu natürlich ein Arturia Keystep in Schwarz. :)

Alternativ kann der Expander weichen, der ergibt in dieser Konfiguration nicht immer unbedingt Sinn.

Viele Grüße, aljen
 
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Um hier nicht nur über theoretisch mögliche Racks nachzudenken, hier mal mein "Urlaubsrack". Wir fahren immer mit dem Womo in den Urlaub, und da hab ich ein wenig Platz für ein zu Hause nicht mehr verwendetes RackBrute 3U. Die Module werden alle aus meinem Homerack extrahiert, lediglich der A-138n und das PicoOut hab ich fest im Urlaubsrack. Je nach aktuellen Vorlieben variieren die Kandidaten, insbesondere der VOC.
Urlaubsrack.png
Die Schaltzentrale ist das DROID-System, wofür es einen eigenen Patch (Script) für das Rack gibt. Dieser gibt 6 Spuren aus, welche je einen Algoquencer (16 Step-Sequencer mit Algorithmen für mehr Variablität) beinhalten. Je Spur wird ein quantisiertes CV-Signal und ein Gatesignal ausgegeben. Die Quantisierung kann abgeschaltet werden, um so eine CV für Steuerungszwecke (z.B. für die picoDrums) zu erhalten.
Als Stimme hab ich aktuell Plaits ausgewählt, wegen der Vielseitigkeit. Außerdem kann sie ohne VCA betrieben werden, da der intern verbaute VCA genutzt wird. Über den A138n werden die beiden Ausgangskanäle gemischt. Weiterhin gibt es noch die beiden picoDrum(s/2) Module welche hauptsächlich als einfaches Schlagzeug (Basedrum, Snare und HiHat) genutzt werden. Peaks wird als Universalmodul angewandt, durch die DeadMens Firmeware, stehen ja viele Möglichkeiten offen. Häufig verwende ich es aber als Basedrum/Snare-Quelle. Das ES Black Dual ASR als CV-Quelle, entweder als Envelope oder im Loop als LFO. Das MTR als Attenuatot oder CV-Quelle/Mischer. Am Ende dann den A138i als Mixer und das PicoOut, um den Kopfhöhrer oder einen externen Lautsprecher anzuschließen.
Hier verwende ich Ein BT-Lautsprecher, welcher aber auch eine Line-In hat. Die Stromversorgung des Rack erfolgt über eine PowerBank, welche die benötigten 15V ausgibt. Somit sind rund 5 Stunden betrieb möglich, bevor die Akkus wieder geladen werden müssen.
Im Ganzen ergibt sich ein recht einfaches System, welches aber flexible genutzt werden kann, um ein paar Stunden Spaß und Entspannung zu erhalten. Außerdem gab es mir die Möglichkeit mich mal intensiv mit Plaits zu beschäftigen.
 
Bei mir ist es jetzt das hier geworden. Ich nenne es: "Das kleine Ladik". Ich bin sehr glücklich mit der Entscheidung. Nahezu alle Module übertreffen meine Erwartungen. Der Lautsprecher klingt bei Küchen-Lautstärke durchaus gut, die beiden Sequencer sind extrem gut durchdacht, das Synare-Filter klingt genial (alter Roland-Sound), ENV+VCA und vor allem der Delayed LFO sind genial!

Der Drum Boy ist sowieso cool, den kannte ich vorher schon. Ich bin sehr froh, mich letztendlich für ein reines Ladik-System (plus Doepfer Case und Multiple) entschieden zu haben. Klangbeispiele werden folgen.


2024-05-18-LADIK-SYSTEM - 1.jpeg
 
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Schönes kleines System und gut durchdachte Auswahl. Das würde mir auch gefallen.

Ich kann mir einfach nicht helfen, aber so ein System, egal ob klein oder groß, von einem Hersteller, sieht einfach wertiger aus. Finde ich zumindest.
 
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gut durchdachte Auswahl.
Vielen Dank! Ich werde allerdings wohl M-110 und A-320 noch durch C-212 (zusätzlicher ADSR für das Filter) und A-312 (Headphone-Amp mit Mixing-Funktion für 2 Stereo- oder Mono-Quellen) ersetzen. Die Module M-110 und A-320 bekommen dann neue Aufgaben anderswo im System.
 


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