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By Moogulator
audio some audio demos: fricke502web.mp3
Im fernen Berlin begab es sich einst:
Die bereits wieder zu Ruhm und Ehre (aufgepasst, liebe Klingklangonen) aufgestiegene Schmiede f�r kleine Klangwunderwerke bietet hier einen kleinen Drumcomputer an. Nat�rlich ist er durch und durch analog. Was er kann und ob er es gut kann steht in den folgenden Zeilen
Analog? Analoger? Am Analogsten?
Nunja, es ist einfach der Klang�sthetik zu entnehmen, was analog ist und auch so klingt. Keine Samples, sondern Urgestein. Das will der Elektrolyttrommler heute.
Neben der b�se klopfenden Fraktion der Roland TR909 und Jomox Xbase09 gibt es nun einen Kandidaten f�r die andere Seite des Lebens.
Aber vorwegnehmend auch dies: Wer wirklich WILL, kann auch Hammerbeat haben. Das gibt es nat�rlich auch in den Audiofiles. Ob File oder Filet kann der H�rer dann selber entscheiden. Zu h�ren ist auch ein MFB Synth. Also, wer es ein bisschen heftiger will? Man muss nur ein bisschen schrauben! Dett klappt, waa! Dennoch ist die Grundrichtung sicher nicht eine, die genannten Kandidaten in H�rte zu toppen. Der MFB502 will und darf etwas eigenes sein, auch wenn er noch so klein ist. Zur Zielgruppe komm ich dann sp�ter noch einmal.
Daher zun�chst erstmal schn�de reine �usserlichkeiten..
Durch das wilde Analogistan..
Die winzige Maschine hat exakt die Gr�sse des MFB Synth Lite, also gerade einmal Handgr�sse. Um da noch genug Platz f�r Anschl�sse zu haben, hat man hier 3.5mm Klinkenbuchsen verbaut (die kleinen �Walkman-Stecker�). Man findet also neben einer Stereo Output Buchse (die Instrumente sind im Panorama fest verteilt) auch 4 Einzelausg�nge f�r Bassdrum, Snare, Cymbal und Hihats. Dazu gibt es einen Midi In Anschluss zum sklavenm�ssigen Synchronisieren zu einem MFB Synth oder Softwaresequencer etc. Umgekehrt geht dies nicht, denn es gibt keinen Platz f�r eine Midi Out Buchse. Dennoch wird man sich damit wohl arrangieren k�nnen.
Der L�rmmeister findet nun 8 weisse �Pads�, welche jeweils einem Instrument zugeordnet sind. Das grosse Geheimnis ist hierbei: Es gibt eigentlich viel mehr Instrumente als man direkt auf den ersten Blick vermuten mag. Hier kann man n�mlich zB die Toms und Bongos auch in einer h�heren Variante abfeuern. Oder auch eine Variante der Bassdrum oder Snare kann man alternativ w�hlen und einige andere Instrumente bieten �hnliche Doppelfunktionen. Was genau unter �Alternative Liste�.
Kugelblitze und Raketen
Das KONZEPT des kleinen Riesen ist Besitzern der Roland TR606 oder TR808 sicher schnell nahe gebracht. Es handelt sich n�mlich hier um den kleinsten analogen Lauflicht - Drumcomputer.
Wie bei der Roland TR808 werden also die Instrumente angew�hlt und eine Linie aus 16 LEDs zeigt dem Spieler, an welcher Stelle dieses Instrument nun zeitlich gesehen abgespielt werden soll.
Watt iss�ene Lauflichtsequenzer
Eine klassische Tanz-Bassdrum liegt damit zB auf 1 , 5, 9 und 13.(In Worten: Bumm Bumm Bumm Bumm!). 4 to the Floor.
Das versteht Jeder und ist daher wohl nicht weiter kompliziert, oder? Die aktuelle Position ist nat�rlich das viel besagte LED Lauflicht, welches einfach durch die 16 Steps durchl�uft und an den entsprechenden Stellen den Klang ausl�sen wird.
Oder anders: Was leuchtet wird auch gespielt, wenn der Leuchtpunkt an der Stelle vorbeikommt. Soviel f�r den Einsteiger.
Die Instrumentenanwahl ist sehr einfach: Nicht ganz wie bei der TR808 gibt es statt des dortigen Instrumentenauswahl-Drehwahlschalters (sch�nes Wort, nicht?) den Rec-Taster. Wenn der Zwergenschlagzeuger nun diese festh�lt und einen der 8 weissen Instrumententasten dr�ckt, wird die entsprechend darunterstehende Drumspur (das Instrument) angew�hlt und man sieht dann die LEDs an den entsprechenden Positionen leuchten. �Wie bei den Grossen�.
Durch das doppelte Anschlagen, kann man dieselbe Spur erreichen, jedoch die oben erw�hnte Alternative des Instruments. Eine h�here Bassdrum oder Snare ist genehm? Einfach doppelt dr�cken und man hat sie vor sich und kann nun die Steps dr�cken. Bei der Anzeige wird allerdings nicht unterschieden, sodass man dies einfach wissen muss, welche Tonh�he hier gespielt wird.
Da man pro Taste ja nur eine LED-Step-Taste hat aber 2 LEDs dr�cke man einfach Shift, um die Step LED daneben zum leuchten zu bringen. Damit haben wir 16Steps recht schnell im Griff.
Die Alternative Liste
Neben den Standardinstrumenten: Bassdrum, Snare, Handclap, Tom, Bongo, Cymbal (Becken) und Hihat (offen und geschlossen) gibt es hier: Eine hohe Variante der Bassdrum, der Snare, Tom und Bongo. Dazu gesellt sich eine l�ngere Variante der Handclap.
Die Namen sind nat�rlich nur Bezeichnungen f�r analoge Nachbildungen. Wer es �echt� will ist hier falsch. Der Klang ist mit fr�hen Schlagzeugcomputern zu vergleichen, die NICHT ECHT, daf�r aber kultig elektronisch klingen: Etwas Korg KPR77, eine Prise Roland CR78 und leicht mit Roland TR606 gew�rzt. Dazu noch etwas Rhythm King und �hnliche Urviecher der fr�hen Musikelektronik und ein Schuss Minipops.
Opfer knopftechnischer Manipulation
Jedes Instrument hat mehrere ver�nderliche Parameter. Die kleinen Stellkn�pfe sind eher nur die Achsen der Potis und daher eher als eine Art �Trimmer� zu sehen. Dennoch kann man hier alle Instrumente in Lautst�rke und Attackphase regeln. Nur bei der Hihat gibt es keinen Attackregler. Diese hat daf�r eine Decay-Einstellung Diese gilt f�r die geschlossene und die offene Variante und ist (sind!) ein recht guter Kompromiss.
Da bei Schlaginstrumenten die Decayphase sehr wichtig ist, ist sie auch namentlich �berall vorhanden, bei der Snare fehlt sie leider. Oftmals ist allerdings der Begriff nur ein Anhaltspunkt. Viele wissen sicher: Ein Decay ist oft ein Tuneregler und umgekehrt.
Nat�rlich k�nnen dar�ber hinaus die Toms und Bongos gestimmt werden. Es gibt immer 4 Parameter pro Instrument, ausser f�r die Hihats.
Speziell ist nat�rlich das Becken. Hier kann man mit Tone einen eher metallischeren oder eher rauschigeren Klang einstellen. Damit eignen sich viele Kl�nge auch als Erg�nzung f�r andere Instrumente. Wer mit analogen Maschinen arbeitet, kennt sicher den Dopplungs-Snare-Aufpuster: Man nehme Snare und Bongo,bzw. eine Tom zur Hilfe. Auch die Bassdrum kann hier noch ordentlich �gefettelt� werden. Der Zusammenklang kann also eine fettere Snare oder eine Snare mit anderem Charakter ergeben.
Klang�sthetik und der Zusammenklang � Rhythmusbox statt M�chteblocks
Um dem Ganzen auch eine dynamische Komponente auf den Weg zu geben, kann auch ein Accent programmiert werden. Dies ist vor Allem eine Betonung im Lautst�rkebereich. Nat�rlich ist hier ebenfalls auch klanglich eine etwas gr�ssere Wuchtigkeit zu h�ren. Dies ist ,was sehr angenehm an der analogen Klangerzeugung ist. Samples w�ren hier einfach nur lauter. Man kann also durch geschickte Instrumentenwahl und Einstellung und richtige Akzentuierung der richtigen Segmente durchaus sehr �Groovetreibendes� hinbekommen. Aber auch der gute alte �New Wave� wird sich hier freuen. �Elektro�-Volk ist hier sicher die Zielgruppe. Klanglich kann man also auch einen Vermona DRM1 mk2 oder �hnliche als Vergleich heranziehen. Der 502 kann also knallen oder auch lieb um den H�rer herumschwelgen, was ihm eigentlich mehr liegt. Dies mag man Ambient oder �klassische elektronische Musik� nennen. Elektrische Musik �von Bumm bis Ztschakk�. Kein Wort hier �ber �Elektronische Musik� und �elektronische Musik�. Es geht um Alt-Elektro. Im positiven Sinne.
Kettenreaktionen, Nukleotidketten und DNS-Sequenzen
Das 195 Euro �teure� Zwergenmonster hat eine gelbe Taste mit der Aufschrift �Fill�. Hier kann man schnell mal eine Variation des laufenden Rhythmus� erhalten. Viel interessanter finde ich aber die M�glichkeit auch 32 Steps zu nutzen zu k�nnen. Es ist also mit dem A/B Schalter der TR808 zu vergleichen. Man kann A oder B oder AB-Muster abspielen lassen. Auch im Livebetrieb umstellbar.
Das Einzige, was man nicht findet, sind Shuffle- oder Swingfunktionen oder auch Skalierungsarten.
Es ist alles auf das Wesentliche reduziert, auch knopftechnisch. Damit kann man aber gut leben, Nur speichern kann man seine Drumwerke nicht. F�r den Preis schon eine Menge.
Wir m�ssen expandieren..
�brigens kann man nat�rlich den Midikanal frei w�hlen. Diesen braucht man um alle Instrumente und ihre �Alternativen� per Miditastatur spielen zu k�nnen. Also: Ein Drumexpander mit dynamischen Sounds. Es scheint teilweise auch mehr als nur 2 Dynamikstufen zu geben. Prima. Eine klasse Erweiterung. Auch kann der MFB 502 Drumcomputer nat�rlich per Midiclock in seinem Tempo synchronisiert werden. Sklave only. Auf der Tastatur gibt es �brigens 4 Toms! Da kann man schon melodisch arbeiten. Diese dienen auch gern als Snarehammer oder als Bassdrum-F�llung. Wer die TR606 und TR808 mag wird sich freuen. Macht Spass.
Das Speicherbewusstsein.
Solche kleinen Tierchen haben auch ein Gehirn. Es gibt 72 Speicher f�r 32 Steps (also 16Steps plus Fill-in, wie schon erw�hnt, alternativ oder einzeln mit �Variation�. Diese kann man frei w�hlen und auch l�schen oder im Betrieb auch wechseln. Nach Ablauf eines Takte wechselt der MFB502 dann zum n�chsten gew�hlten Pattern. Livefreundlich.
Auch gibt es Songs, die wieder in ihrer Programmierung stark an die TR808 erinnert.
Der Songmode ist hier allerdings nicht in �Realtime� durchzuspielen, sondern wird Schritt f�r Schritt eingegeben. Dabei kann man auch w�hlen, ob man Fill oder Hauptrhythmus spielen m�chte.
Die Prozedur ist �brigens auch beim MFB Synth Sequencer �blich. Einfach aber funktioniert. Mit so wenig Bedienelementen.
Es gibt �brigens 8 Songs. Auch wenn das �Liveumschalten� eigentlich mehr bringt. Aber es soll ja Leute geben, die den Songmode auch nutzen.
�brigens kann man auch mal eben �ber die eingebauten weissen Tasten �ein Solo� spielen. Hier ist allerdings immer nur ein Sound gleichzeitig spielbar. Auch eine Form von �Solo�. Das d�rfte aber nur an der Abfragetechnik der Kn�pfe/Pads liegen, denn �ber MIDI kann man alle Instrumente, gleichzeitig spielen (oder die genannten Alternativen). Nat�rlich schliessen sich offene und geschlossene Hihat gegenseitig aus. Das ist auch gut so. Der Exklusivmodus. Also ein Polyphoniem�nsterchen. Das anw�hlen der h�heren B�nke ist ein bisschen kniffelig, aber mit etwas �bung klappt dies auch.
Das alles aus einer so kleinen Box ist sicher, wie auch die Synthesizer von MFB, extrem preisg�nstig. 195 Euro. Man freut sich einfach,wie klein so was sein kann. Vielleicht ist es aber nur die kindliche Freunde die Euer Autor dabei hatte. Scheint ein Fricke-typisches Ph�nomen zu sein.
Finales Faszinosum Fazit
Klingklang zum Spartarif? Kein Problem. Mir f�llt es nicht sonderlich schwer, den MFB Ger�ten sowohl klanglich wie leistungsdatenbedingt immer am gleichen Tatort mit g�nstigem Preis zu erwischen. Pech gehabt. �berf�hrt! Dann muss Herr Fricke wohl eine Sonderschicht fahren. Dazu kommen ideale Abmessungen f�r Minikofferlivemusikanten f�r die kleinen Fl�chen in Clubs. Interessant ist auch eine Anwendung als Drummodul. Klingt wie abgesprochen, aber so ist es nunmal.
Bei DEM Preis, kann man nicht viel negatives finden.
Als Audiodemo gibt�s diesmal etwas passendes: �Super Old - School �Elektro�.
In einem der Files ist nat�rlich bewusst ein �old school wave�-ich treff die Instrument-Pads-nicht-Gelage zu h�ren. Der Grund: Hier werden die Parameter verstellt. So auch bei den anderen! Manchmal auch subtiler! Der Synthesizer ist immer ein MFB Synth. Ausserdem ist es authentisch!
+++ 32-Step-Lauflichtsequencing m�glich
++ Klang
++ Preis
+ auch als analoges Drummodul (dynamisch spielbar) nutzbar.
Ganz kleines Minus ist das Fehlen von anderen Scalings als 1/16tel., Shuffle oder Stepl�ngen. Das k�nnte sich aber auch per Software noch �ndern.
Website: www.mfberlin.de
Preis: 195 Euro
Info: Sequencertypen, TR Maschinen, M�glichkeiten und Co: www.sequencer.de unter SEQ.
Der Moogulator. Klingonischer hoher Rat. Von Mars, nord. | |
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