Electribe 2 groovebox + TR sequencer
SPECS
Electribe 2 click image to enlarge - Bild klicken zum vergroessern
other KORG gear..
ABOUT The Electribe 2 is a follow up on the Electribe MX series. It's still 2 Tribes coming from Korg in 2014/2015 with the same orientation - the MX is a synth with several synth models and ROM samples and the sampler with free RAM for your own stuff.
the most important things are:
- 4 instead of 8 x 16 steps length per pattern
- Full dynamic rang instead of Accents from dynamic Pads in realtime recording
- 4x polyphonic per Track/Instrument
- 16 free melodic tracks (compared to just 5 with drum tracks these are free in use and all tonal)
- Groove Templates allow microtiming control
- Step Jump allows to play just the steps you "play"
- Analog sync in and out for the Volca series
do not confuse this synth with the black identical sequencer Electribe Sampler 2s which doesn't have the moog, roland, sci-style filters but some synth functions and sampling of your own stuff that can be uploaded via SD.
ABOUT Nach einer langen Zeit und der SD Version der alten Electribes kommen echte Nachfolger. Auch diese sind in Sampler und Synthesizer Geschmacksrichtung zu bekommen und ähneln durchaus noch ihren Vorgängern, in diesem Falle der EMX.
Wichtigste Änderungen:
-4 statt 8 Takte Länge
-USB
-Dynamische Aufnahme und Pads für Echtzeiteinspielung
- 4fach Polyphone pro Track
- 16 gleichberechtigte Spuren - alle können auch tonal gespielt werden
- keine Roll-Funktion mehr
- Groove Templates für Microtiming
- Step Jump spielt nur die Steps die gedrückt gehalten werden (bekannt von den Volcas)
und Anschlüsse für analogen Sync zu den Volcas und zurück!
Nicht zu verwechseln mit dem Electribe Sampler 2s - mit gleichem Sequencer und in schwarz, aber mit eigenen Samples - dafür aber weniger Synthfunktionen und keine Emulations-Filter (Moog, SCI, Roland etc.).
ABOUT
DETAILS 16 FX (per pad/track)
1 master fx
quite like Kaoss Pad 2 or Radias
- lot better sound quality compared to the EMX1
- synthesis to be chosen from 54 models within 408 samples and audio in but just one edit - so FM and stuff means to choose a basic frequency in the model and control the other OSC - just like a reduced KingKorg OSC.
DETAILS 16 FX (per pad/track)
1 master fx
ähnliche Effektqualität wie Kaoss Pad Mini 2 / Radias - neuere Generation.
Viel besserer Grundklang als vorher!
- 54 Synthesemodelle mit verschiedenen Frequenzen, zB für FM, Ringmodulation und so weiter - da nur ein Parameter gewählt werden kann.
- 16 unabhängige gleichberechtigte Spuren, polyphon 4stimmig, aber pro Note eine Dynamikstufe für "alle".
DETAILS
SOUND everything with beats, controlling external synths (except pitch bending)
SOUND alles mit Beats, Steuerung eines externen Synths (allerdings ohne Pitchbend Daten)
SOUND
VERSION div electribes
same time: Electribe Sampler 2s!
http://www.sequencer.de/syns/korg/ElectribeSamplerS2.html
VERSION div electribes -
aus der gleichen Zeit: Electribe Sampler 2s
http://www.sequencer.de/syns/korg/ElectribeSamplerS2.html
VERSION
Korg Electribe 2 (die neuen 2014/2015) - geschrieben für Amazona.de
Korg Electribe 2
Die lange Wartezeit auf neue Electribes haben schon immer die Wunschliste für die nächste Generation beflügelt. Werden sie überhaupt kommen? Die berühmte dunkle Vorsehung in einer mindestens mondlosen Nacht über ein neues Gerät war schon fast begraben aber sie kamen dann doch noch in Form der beiden Typen Electribe Sampler und Electribe 2, welche konzeptionell den bisherigen Modellen ESX (Sampler) und EMX (Synthesizer) folgen. Der Sampler ist noch nicht ganz fertig, die ersten Electribes mit der Nummer 2 sind jedoch schon unterwegs und werden wohl auch bald in den Läden auftauchen.
Optisch ist sie deutlich kleiner geworden. Gut ein Drittel Platz benötigt die neue graue Maschine nun im Vergleich zur EMX, dem direkten Vorgänger. Korg selbst gibt den maskulinen Artikel für „den Electribe“ an. Auf „seiner“ Rückseite befinden sich zwei große Monoklinken-Anschlüsse für die Audioverbindung. Alles andere ist im Miniklinken-Form ausgelegt, dazu gehört der Kopfhörer-Anschluss genau so wie der Audio-Eingang und die ohnehin von den Volcas bekannten analogen Sync-Buchsen (in/out). Letzteres ist alles andere als selbstverständlich aber auch konsequent. MIDI wird in Form von Adaptern auf die vergleichsweise großen DIN-Buchsen umgesetzt. Offensichtlich sind die Bauhöhen größerer Buchsen schon zu hoch, denn die neue Electribe ist etwas flacher als die flachere Seite der alten Electribe Serie. Die Anschlussbuchse „Thru“ fehlt allerdings. Das ist für eine Groovebox leider keine besonders weise Entscheidung. Dafür bekommt die Electribe einen USB Anschluss vom Typ Micro über den Noten und Controllerdaten an den Computer geleitet werden. Die Synchronisation ist über USB, MIDI oder das analoge Triggersignal möglich. USB scheint nicht für den Datenaustausch ausgelegt zu sein. Das „intimste“ Format, nämlich das OS-Update kann offenbar auch über die Sync-Buchsen erfolgen, sonst liegt dies offenbar auf der Card vor.
Ableton?
In der Werbung wird viel von Ableton gesprochen. Was ist dran? Nun, man kann Audio exportieren und auch als Ableton Set kann man etwas exportieren, was natürlich auch Zeit spart. Es werden nämlich bereits alle Spuren getrennt ausgegeben und relativieren die fehlenden Einzelausgänge. Es gibt noch eine weitere Möglichkeit aus dem Event Recorder heraus von einem Marker bis zu einem bestimmten Marker Audio auszugeben. Hier wird das Ableton-Ausgabe-Tool dann doch zu einer guten Hilfe, da man mit einzelnen Ausspielungen doch deutlich mehr Zeit verbringen müsste. Hierbei wird einfach ein Pattern laufen gelassen und eigentlich das getan, was in Software „Bouncen“ bedeutet – also das herausgeben des betreffenden Stücks Musik als Audiofile. Es sind stets so viele Audiofiles wie Spuren vorhanden, auch beim normalen Audio-Export. Es liegt eine Leichtbauversion von Ableton bei, weshalb dies zumindest der Beginn einer DAW-Arrangier-Arbeit sein könnte. Weitere Verbindungen werden nicht hergestellt, außer dass Ableton mit der Electribe 2 per USB synchronisiert werden kann. Audio wird nicht über USB ausgegeben. Es gibt keinen Song-Position Pointer oder einen speziellen Song-Modus wie in den Vorgängern. Dafür gibt es jedoch einen Event-Recorder, welcher auf SD Karten eine aktuelle Performance aufzeichnet. Das geschieht in Datenform und ist dazu da, diese 1:1 zu wiederholen und wenn das passiert ist kann man auch einen Audio-Export anstoßen. Man sollte deshalb mindestens eine SD Karte kaufen. Die Electribe ist dabei genügsam, da sie auch neben anderen Geräten einen Ordner anlegen wird in dem die entsprechenden Daten zu finden sein werden. Akzeptiert werden SDHC Karten bis 32GB. Batterien des Typs Mignon können die Electribe mit Strom versorgen. Auch das Netzteil ist, dank der entRöhrung des Gerätes wieder ganz normal und lässt sich bei Verlust leicht ersetzen und somit auch im Ausland austauschen. Das Ende einer Extrawurst ist erreicht. Übrigens wird kein MIDI File ausgegeben oder MIDI Daten. Es geht hier immer um Audio.
Patterns
16 Spuren mit jeweils 4 Takten werden hier manuell per Pfeiltasten oder durch Anspielen in einem entsprechend benannten (Trigger-)Modus ausgewählt. Sobald eine Spur gewählt ist, sind die Klangparameter zu diesem Klang im Fokus und können sofort verändert werden. Dazu gehört die Wahl eines Basis-Samples oder einer Syntheseform. Diese besteht aus einer Schwingungsform und einer Möglichkeit der Variation über den Edit-Knopf. Und ja, dies ist wirklich einer, nicht zwei wie bei den Vorgängern. Die Taster-Reihe über den anschlagdynamischen Pads ist neu für Electribes und wählt aus, ob man nun den Sequencer selbst im Lauflichtmodus ansprechen möchte oder die Instrumente muten will. Außerdem sind noch einige spezielle Optionen wie das Spiel des gerade aktiven Instruments über mehrere Oktaven hinweg oder eine Akkordbildung mit diesem Klang vorgesehen, also einem Chord Memory Mode. Neu für Electribes ist auch der Erase-Taster. Wenn er aktiv ist, kann man im Moment des Anspielens den betreffenden Teil in Echtzeit exakt heraus löschen. Diese Methode ist von älteren Drummachines und den Akai MPCs her bekannt. Ganz neu ist auch Step Jump. Dieser ist zur direkten Performance mit dem Sequencer gedacht. Alle aktiv festgehaltenden Step-Taster werden gespielt und nur diese. Dabei wird die Electribe von einem eventuellen Haupttaktmaß abweichen, denn meist wird man nur einige Steps spielen und nicht alle. Auch Steps eines anderen Taktes können auf diese Weise angefahren werden. Dies war bisher streng gehalten worden und ist nun erstmals flexibel. Diese Funktion bringt eine Menge Spaß, bedeutet aber auch, dass man auf die „eins“ im Takt nur durch neues Einstarten zurück kommen wird, so man sich an andere Sequencer oder Rechner-DAWs synchronisiert oder Live-Performances macht sollte man dies berücksichtigen. Die Electribe läuft parallel dazu. Die Trigger-Einstellung ermöglichst neben dem normalen anspielen der Sounds auch das abfahren der dazugehörigen Sequenz. Dies passiert für jeden Part einzeln, weshalb man sagen kann, dass dann das Pattern nicht mehr linear verläuft oder verlaufen muss sondern jede Sequenz ihre eigene Position hat. Die vier Takte sind verglichen zum Vorgänger leider ein Rücksturz, denn das waren früher schon mal 8. Die Roll-Funktion aus den bisherigen Electribes ist auch verschwunden. Damit waren bis zu vier Trigger pro Step möglich, welche eine sehr schnelle „Ratchet“-Simulation ermöglichte, welche für einige Stile sehr nützlich sind. Man kann zwar mit Delays tricksen, dies ist jedoch nicht das selbe. Jede der 16 Spuren ist bis zu vierstimmig spielbar und kann auch dynamisch sein, so man dies einstellt. Die meisten Einstellungen können im laufenden Betrieb statt finden. Lediglich speichern und das Daten-Transfer-Menü bringen die Maschine aus dem Takt oder wünschen sich das stoppen des Sequencers. Im laufenden Betrieb kann auch die Anzahl der Steps verkürzt werden, um ein anderes Taktmaß zu realisieren, anders als der Vorgänger. Allerdings muss man alle 15 Werte durchgehen, also von 16 zunächst von 1 bis 15 springen wenn man 15 statt bisher 16 Steps abspielen möchte und umgekehrt lassen sich Werte nicht zurück zu 16 direkt einstellen, sondern man muss den Knopf in die andere Richtung bewegen, um dies zu ermöglichen. Es ergibt sich, dass bezüglich der Spuren und Art der Spuren ein homogenes vollständiges Sequencerangebot darstellt, denn die alten Tribes erlaubten 5 melodische Spuren, der Rest war Drums vorbehalten. Welche Spuren sich gegenseitig ausschließen kann man in 2 Gruppen für die Pads 13/14 bzw. 15/16 bestimmen und so ist auch hier die Electribe 2 wesentlich flexibler als alle ihre Vorläufer. Die Gruppen braucht man vor allem für Hihats (offen und geschlossen) jeweils mit dem endsprechenden Sound abstoppen zu können. Neu sind auch die 25 Groove Templates um das Timing zu beeinflussen. Dazu gehört das Vorziehen der „Zwei“-er Zählzeiten oder das generelle „laid back“-spielen oder andere Schablonen, in denen bestimmte Schläge nicht exakt auf den Punkt gespielt werden sollen. Dies ist pro Spur auswählbar und auch erst im Zusammenspiel ist das auch wirklich sinnvoll, denn nur so kann man beispielsweise eine Snare oder Bassdrum zeitlich an bestimmten Stellen vorziehen. Sobald die Länge geändert wird, wird entsprechend fehlendes Material aus dem bisherigen Pattern kopiert, um auch live direkt mit dem längeren Pattern arbeiten zu können. Bei den alten Tribes musste man dafür zwischenspeichern, was allerdings dort wiederum ohne merkliche Wackeleinflüsse klappte. Deshalb sollte man im laufenden Betrieb nicht speichern, wenn man in einer Live-Session steckt. Die Dynamik kann in Echtzeit eingespielt und auch mittels dreier Anschlagdynamik-Kurven angepasst werden. Für den Step-Modus gilt das klassische Prinzip des alles oder nichts, die Pads reagieren dann nicht auf Dynamik. Das scheint bisher ausschließlich die Analog Rytm von Elektron anzubieten. Man kann jedoch im Step Editor Notenwerte und Dynamik sowie die Länge der Töne nachträglich ändern. Da vier Töne maximal gleichzeitig möglich sind, sind diese Listen auch mit vier Einträgen im Editor vorgesehen. Nicht im Listen-Editor enthalten sind Controllerfahrten. Die Dynamik gilt für alle Töne die mit diesem Step gespielt wird gleichermaßen.
Synthesizer
Der Synthesizer ist dem der alten Electribes nicht unähnlich, es gibt jedoch 408 Samples und davon sind 54 klassische Synthese-Modelle – der Rest rekrutiert sich aus Drums, Perkussion und Standards wie etwa Klavier und E-Bass. Natürlich können alle Spuren frei belegt werden, es gibt keinerlei Einschränkungen mehr diesbezüglich. Die Auswahl ist recht groß, sie ist aber auf Percussion optimiert, denn für Melodien werden primär die Synthesemodelle verwendet. Diese sind nach dem Prinzip wie es inzwischen auch von Clavias A1 stark favorisiert wird auch zweioszillatorige Angebote wie FM, Sync, Ringmodulation und Crossmodulation jedoch mit nur einem Knopf. Die 54 Modelle kommen durch die Wellenformwahl sowie die Vorjustage der Frequenz des zweiten Oszillators zustande, denn sonst wäre die Liste erheblich kleiner und ein zweiter Parameter würde, wie bisher die Frequenz oder einen anderen Parameter des zweiten Oszillators regeln. Man kann somit für die FM zweier Oszillatoren einen Knopf für die Intensität verwenden, muss für ein anderes Spektrum jedoch umstellen auf einen anderen FM-Algorithmus mit einer entsprechend passenderen Frequenzvorwahl. Das ist gegenüber den alten Tribes oder dem KingKorg eine Einschränkung. Dieses Konzept wird auch für die Modulation durch den LFO oder dessen Alternativ-Nutzung als Minihüllkurve vorgesehen. Man sucht sich aus einer langen Liste Wellenformen und Quellen heraus, welche negativ oder positiv sind oder Zufall bis Sägezahn anbieten und dieses per MIDI-Clock gesteuert oder frei schwingend ausgeben. Kennt man die Maschine schon ein wenig, so wird man hier mit Wissen der passenden „Nummer“ auch schneller vorwärts kommen. Kurz gesagt – es ist ähnliches möglich wie bisher, nur ist die Bedienung weniger intuitiv, da jetzt ein Knopf tut, was bisher einige LEDs und mehrere Taster taten. Die Lautstärkehüllkurve ist entweder ein klassischen Gate oder entspricht der eingebauten AD-Hüllkurve mit Release in gleicher länge wie das Decay. Dies klingt wenig, ist aber mehr als das bisher in Electribes zu finden war. Das Filter greift generell auch auf diese Hüllkurve zurück und hat einen Modulationstiefen-Knopf für die negative oder positive Ansteuerung durch jene AD/R Hüllkurve. Damit fehlt nur noch das zweite Herz, nämlich das Filter. Das hat man deutlich aufgewertet durch 6 Filtertypen, die bekannten Synthesizern abgeschaut wurden (Oberheim, Moog, SCI Prophet 5, MS20, Acid – im Sinne der Roland TB303 - und des bisherigen Electribe-Typs). Hoch- und Bandpass müssen ohne Moog-Modus auskommen. Die drei Filtertyp-Taster sind als Schnellanwahl gedacht und müssen maximal 7x gedrückt werden um alle Typen einmal angesehen zu haben. Somit ist die Klangerzeugung gar nicht so anders als bisher, sie klingt merklich besser und weniger „spitz“. Außerdem ist mehr Druck zu spüren. Es ist denkbar, dass auch die Samples von besserer Qualität sind, zumindest ist das mit dem Ohren-Test der Fall.
Syntheseprinzip Kurzformel
Die Klangerzeugung besteht somit als ein Supersaw-artiges Mehrfach-Modell, als Doppelmodell mit einer Spezialität (Sync,FM, Ringmodulation…) oder mit einfachem Basisoszillator (mit Symmetrie / Pulsbreitenmodulation) sowie einem flexiblen Filter und einfacher Modulation durch den LFO, der auch als Decay-Einfachhüllkurve fungieren kann.
Alternativ lässt sich auch ein Synthesizer per MIDI oder USB in den Computer hinein ansteuern. Dieser kann über von Korg festgelegte Controller und normale Notenwerten gesteuert werden. Pitchbending oder Aftertouch versteht die Electribe nicht. Ein externer Synthesizer könnte die Dynamik nicht allein für die Lautstärke sondern beispielsweise für die Intensität der Filterhüllkurve benutzen. Beliebige Parameter können in Echtzeit in den Sequencer aufgezeichnet werden. Das heißt bei Korg Motion Sequence, bei Elektron nennt sich das Parameter Locks. Allerdings – es gibt keine echte Entsprechung zu diesen. Es gibt keine Option genau eine Step-Taste mit einem bestimmten Automationswert zu belegen. Also arbeitet man üblicherweise mit Echtzeit Aufzeichnungen, was die Electribes groß gemacht hat. Über das Menü wird bestimmt ob die Automations-Werte weich ineinander übergehen sollen (smooth) oder sie im Trigger-Hold-Mode jeweils zum nächsten Step ruckhaft pro Step aktualisiert werden sollen. Die dazugehörigen Taster sind entfallen, sie sind in das Menü 19/26 übergewechselt. Das Menü fasst 26 Einträge und dazu kommen noch 5 Submenüs. Davon ist eins der schon erwähnte Motion Recorder um eine Art Song-Modus zu ersetzen. Ein weiterer dient der Verwaltung der Cards und dem Umherschieben von Daten wie etwa der Import oder Export von Audio und Patterns. Außerdem ist noch der Global-Bereich dort zu finden, welcher 17 Einträge fasst. Dazu kommt noch die Kopierfunktionen für Sounds und Musikdaten aus anderen Parts und ähnliches sowie der schon erwähnte Step-Editor. Durch ihn wird per Step-Taster oder über die Pfeile oberhalb der Trigger-Pads navigiert, sofern man nicht den Echtzeit-Einspielmodus, die Löschtaste oder den Step-Sequencer für die Korrektur verwenden möchte. Zur Klangerzeugung selbst muss noch gesagt werden, dass sie 24 Stimmen insgesamt anbietet. Sollte man versuchen wirklich allen 16 Instrumentenspuren vierstimmige Klänge zu entlocken, wird die Electribe dennoch nicht 64-stimmig. Dafür gibt es sogar eine Funktion, um zu gewährleisten, dass diese Spur wichtig ist und auf jeden Fall gespielt werden muss, sobald die Stimmenzahl überschritten ist. Um so etwas musste man sich vorher nicht kümmern, dafür war aber auch nur monophone Stimmenzuweisung möglich. Hier sind es zwei Mono-Modes und zwei Poly-Optionen, welche jedoch eher wie Paraphonie umgesetzt ist, denn die Hüllkurven werden im Poly 2- Modus bei jedem Spiel neu ausgelöst. Externe Synthesizer sind jedoch frei und „echt polyphon“ anzusteuern. Dieser Kompromiss ist dennoch ein Segen, denn es gibt so wenige polyphonie-taugliche Sequencer, dass man in dem Punkt nicht sonderlich wählerisch sein kann. Externe Synthesizer werden die vierstimmige Konzeption nicht ändern. Möchte man mehr Stimmen einsetzen, benötigt man einfach eine weitere Spur. So ließen sich auch fast orchestrale Kompositionen mit der Electribe steuern.
Was ist was?
Die neuen Tribes bestechen in jedem Falle vorrangig durch drei Punkte: Besserer Sound, Dynamik und Polyphonie. In zweiter Linie gibt es mehr Sounds und die bessere Nutzung der Spuren und somit echte 16fache Multimode-Nutzung, welche im Zweifel auch 16 melodische Spuren erlaubt. Damit ist sie erwachsener geworden. Auf der negativen Seite steht besonders auffällig die verkürzte Patternlänge und in zweiter Linie etwas mehr Menüarbeit. Die noch nicht genannte Ebene ist die globale Einstellungs-Abteilung. Hier ist die Tempo-Lock Funktion zuhause, dort werden MIDI-Sync-Einstellungen getätigt und MIDI kann auch gefiltert werden. Dabei sind externe Synthesizer die, welche Daten ausfiltern können sollten von großem Vorteil. Programmwechsel, Noten und Controller-Daten sind nämlich nicht mehr so fein aufgeführt wie in den Vorgänger-Geräten. Drei Optionen sind da anstatt aller Kombinationen. Einfache Synthesizer ohne MIDI Filter werden in jedem Falle etwas im Nachteil sein, wenn der Programmwechsel-Befehl dort nicht abgeschaltet werden kann. Das Touchpad hat nun zwei Funktionen. Die Notenansteuerung ist immer noch vorhanden und die Skalierung von Tonleitern ist leicht möglich. Die Muster dazu können aus einem großen Fundus als Gater und „Arpeggiator“ dienen. Das bedeutet, man kann verschiede Geschwindigkeiten und Töne direkt mit dem Pad spielen und verschieden rhythmisiert „triggern“ lassen. Es ist ein „Arpeggiator“ weil es eher eine Art Trigger-Einrichtung darstellt und nicht klassisch mehrere Töne eines Akkords anspielt. Die zweite Funktion des 2D-Touch-Pads ist der Master Effekt mit 32 Typen. Jedes der 16 Instrumente-Pads kann mit diesem Effekt versehen werden oder nicht – aktiviert wird er über das Touchpad und nur dort, weshalb es auch eine Hold-Option dafür gibt. Als zweite Option stehen 38 Effekte zur Wahl. Sie ähneln denen aus dem aktuellen Kaoss Pad oder Radias. Diese Insert-Effekt genannte Einrichtung ist für jedes Instrument individuell (!) festzulegen. Bisher musste man sich auf Geräten wie den Electribes mit 3 Effekten begnügen, die verteilt werden. Dadurch entfallen jetzt die Verkopplungen der Effekte untereinander, dafür hat man jetzt ungleich mehr zur Verfügung, so hat man insgesamt 17 gleichzeitig aktive Effekte an Bord. Das kann man als fairen Tausch einstufen. Es gibt unter den Effekten auch die Kombination Ringmodulation und Delay, die meisten sind jedoch „einfache“ Effekte und der Hall ist nicht jenes Scheppergeräusch der alten Electribe, sondern klingt jetzt auch nach Hall. Die technische Basis ist übrigens dem KingKorg entnommen, einem eher unterschätzten aktuellen Synthesizer. Diese basiert zwar prinzipiell auf dem was im Radias und noch weiter vorher im MS2000 und den vorigen Electribes zu finden ist, aber klingt einfach besser.
Gegeneinanderstellung
Die Electribe 2 ist eine Mischung aus Neuem und Erneuertem. Um das Konzept der Einfachheit nicht zu sehr zu verwässern, werden auch einige Elemente weg gelassen. Darunter auch die letzten Einzelausgänge, womöglich zugunsten der Sync-Ports, da sie sich intern als Audiofile ausgeben lassen. Die Vorgänger hatten auf den Einzelausgängen keinerlei Effekte anzubieten, aber sie waren da. Die andere Seite ist die Bedienung und sofortige Umstellbarkeit in der flachen Menüstruktur, denn die ist nicht mehr ganz so flach. Allerdings war eine Reihe jener Funktionen, welche bisher schon vorhanden waren nicht im laufenden Betrieb möglich. Jetzt sind sie es. Komischerweise ist jetzt dafür der Speichervorgang des Patterns nicht mehr ohne klangliche Artefakte (Instrumente oder Sounds werden verschluckt) zu machen, dafür sind jedoch Taktmaß und Swing sowie die Längen und andere Werte durch die Bank im laufenden Betrieb änderbar. Im Großen Ganzen ist die reine Zahl an Bedienelementen nicht wesentlich weniger geworden, eher hat man sich entschieden andere Wege zu gehen und sie anders zu belegen. Lang gehegte Wünsche der potentiellen User wie USB aber auch echte Dynamik und freiere Zuordnung der Spuren ihrer „Gleichberechtigung“ sind erhört worden. Nicht unbedingt selbstverständlich ist auch die Umsetzung der Polyphonie, welche vermutlich auch eine größere Zahl von „Zweckentfremdung“ durch anhängen von Synthesizern wird Computermüden das Leben erleichtern, aber auch Live-Performern, die einfach den Prozess der sequenziellen Tonfindung über eine eigene Eingabe regeln wollen ist damit sehr vollständig geworden. Aus 5 monophonen Spuren werden 16 polyphone Vollwertspuren. Das ist auf jeden Fall eine gute Entwicklung. Allerdings sind lange getragene Akkorde etwas schwerer zu realisieren, da man sich nun auf 4 Takte beschränken muss. Es gibt keine Verkettung für den Livebetrieb sondern muss diesen Nachteil einfach durch häufigeres Umschalten der Patterns ertragen. Ihr Preis ist deutlich gefallen, weshalb die Electribe 2 sicher eine ziemlich sorgenfreie Zukunft haben wird. Sie wird jedoch genau wegen des 8taktigen Vorgängers auch polarisieren. Die Konkurrenz von Elektron bietet zwar durch die Bank auch nur 4-taktige Sequenzen an. Man kann diese jedoch auf einer sehr bedienfreundliche Weise verketten und so als längeres und zusammenhängendes Ganzes spielen lassen. Ein Syntheseschlachtschiff mit der oft erwähnten KingKorg-Klangerzeugung ist die Electribe nicht, sie hat aber alles für den Bau eines Songs an Bord und ist im Vergleich zu vorher nur um den zweiten Parameter für den Oszillator beraubt worden. Wer das zu wenig findet, wird den obigen Ideen nachgehen und sich mit externen Synthesizern behelfen. Aber als universeller Sequencer „für alle“ für einen sehr sehr fairen Preis kann man vor dem Hintergrund der selbst für den doppelten Preis nicht zu erreichende Elektron-Familie nicht sagen, dass man diesen deutlich nachstünde. Auf dem Gehäuse der neuen Electribe ist kaum Platz für einen einzigen weiteren Taster. Das Gehäuse ist total robust, damit könnte man Kritiker sogar erschlagen ohne das man seine Karriere als Musikant aufgeben müsste. Es entscheiden auf jeden Fall besondere Details, denn die grundlegenden Funktionen sind alle vernünftig umgesetzt. Neben den kurzen Patterns vermissen Electriber möglicherweise die sehr sympathische Roll-Funktion. Einige Funktionen, die bisher Performance-relevant waren liegen jetzt im Menü. Kenner werden ihre Geräte sicher auf Dauer so gut beherrschen, um dieses Problem zu umschiffen. Aber man wird wohl eher versuchen, ein nachfolgendes Pattern nicht mit dem selben Tempo zu beginnen mittels der Tempo-Lock Funktion oder ähnlicher Feinheiten, da man dafür ins Menü gehen muss, um dort ins Global Menü zu springen, um dort Tafel 10 aufzurufen. Dort ist die Funktion sicher nicht so gut aufgehoben. Der Gesamtpegel pro Pattern hat neben dem Gesamtlautstärkeknopf eine eigene Anpassung bekommen. Das ist sehr clever, um Patterns untereinander anzupassen oder für die Ausspielung vorzujustieren. Es sind auch eine gute Anzahl ganz neuer Möglichkeiten hinzu gekommen, welche noch nie in einer Electribe zu finden waren. Das 2D-Touchfeld scheint ein würdiger Nachfolger zu sein, welche Korg in fast genau dieser Form ohnehin als Controller schon zur Verfügung hatte. Für bestimmte Live-Aufführungen wird man sich jedoch bei der Konzentration auf beispielsweise das Bespielen des „Arpeggiators“ die Bildschirmseite 11 und ggf. auch 8-9 zurecht legen, um Tonart und Skalierung und vor allem das rhythmische Muster statt bisher nur der Länge ändern zu können. Es sind 50 Stück an Bord und komplett neu, dazu kommen 35 Skalen. Diese sind sehr wichtig, da nur so gezielt Töne für das Spiel ausgeschlossen werden können. Die Muster hingegen sind für den Rhythmus zuständig und werden sogar grafisch angezeigt. Sehr schnell geht die Klangauswahl oder Änderung der Samples/Synthese, denn ihr ist ein eigener Knopf zugeteilt worden. Ebenso ist die Filter-Abteilung sicher komfortabler als vorher und man kann es nur begrüßen, dass nun nicht alle Modulations-Jobs mittels einer einzigen Decay-Zeit erledigt werden muss. Man darf nie vergessen, dass die eigentliche Bewegung über die Animation im Sequencer geschieht. Das ist der eigentlich große Punkt, wieso man mit einer Electribe gute Songs bauen kann, womöglich noch direkt auf der Bühne. Dies ist auch nach der Renovierung ohne Zweifel möglich, wenn nicht sogar besser. Es sind nunmal doch eher mehr Dinge hinzu gekommen als herausgenommen wurden. Die letzte Betrachtung mag erneut die Synthese-Abteilung betreffen. Es sind für den LFO nicht mehr so hohe Geschwindigkeiten möglich wie bisher. Das ist nicht für jede Musikrichtung oder Vorstellung relevant aber eine Detailänderung ist es schon. Die Zuordnung der Wellenformen zum LFO ist mit seiner Vielfalt durch das fehlen der Zuweisungsmimik in nur einen Knopf gerutscht, bietet aber Noise, getakteten Zufall (Sample & Hold) aber auch die üblichen Wellen an. Die Schwierigkeit besteht nun einfach darin, auf die Schnelle diese gewünschte Quelle und Ziel zu finden und mit den richtigen Wellenformen zu steuern. Das ist nämlich in 72 Einträgen nicht mehr so intuitiv wie eine Anzeige mit LEDs und Tastern. Es ist nicht überkomplex, da es, wie bisher, nur eine solche Modulationsverbindung gibt. Es ist sogar noch hinzu gekommen, dass die Effekte per LFO/Modulator modulierbar sind, denn diese sind nun Teil der Modulationsabteilung. Gemeint ist dabei der Edit-Knopf. Bisher war er zwar steuerbar, jedoch nur per Automation – nicht aber durch den LFO oder seine Einstellung als Minihüllkurve. Dies hat man durch zusammenlegen von Effekt und Modulations-Abteilung erreicht.
Fazit
Die neue Electribe 2 bietet auf den ersten Blick eine gute Mischung aus sehr viel Licht und ein wenig Schatten. Allerdings ergibt sich mehr als ein feuriges Mausgrau, wenn man die Optionen summiert und schlicht gegeneinander stellt. Am Ende wird man zumeist sehr grundlegende Tatsachen als Entscheidungsgründe für oder gegen die Anschaffung anführen. Das wird bei den meisten sicher die Patternlänge sein. Die neuen Funktionen wollen erst ausgereizt werden. Darunter auch die volle Nutzung der Dynamik und der neuen Performance-Möglichkeiten wie dem Step Jump. Im längeren Versuch mit mehreren polyphonen Synthesizern zaubert aber genau diese neue Tatsache einem das deutlichere Grinsen ins Gesicht. DAS wars, was gefehlt hat. Außerdem hat die Maschine nicht nur unterschwellig mehr Druck bekommen. Sämtliche Basisklänge und Synthese-Modelle klingen um ein großes Stück besser und nicht mehr leicht aggressiv oder spitz bis hin zu einer typischen Betonung der unteren Mitten und Höhen. Eben jenes charakteristische Erkennungsmerkmal, welches eher nicht gewünscht war. Die eher ungeschickte Einbindung der Röhren mitsamt leichtem Rauschen ist nun komplett verschwunden, dem sollte man nicht all zu viel Verzweifeln entgegnen. Hier kommt raus, was raus kommen soll. Dies ist einer der interessantesten Sequencer auf dem Markt. Vielleicht wird er sogar dafür sorgen, dass weniger geübte Musiker ihre Songs wieder komplexer machen können und vielleicht müssen sie lernen dass dieses Instrument mehr Spuren erzeugen kann als mancher Minimal-Song benötigt. Das ist gut so! Dank der Groove-Microzeitverschiebe-Einheit (Groove Templates) und der Dynamik wird auch das rein musikalische Ergebnis deutlich differenzierter werden können als bisher. Außerdem wird es sicher spannend, wie Korg die Sampler-Variante im Detail ausführen wird. Sollte sie frei zuweisbare Funktionen wie hier anbieten und womöglich sogar mehr als einen Slicer zulassen, so hätten sie schon im Vorfeld ziemlich gewonnen. Dort wäre der Verlust der Rollfunktion für jene, die diese als eine Art Schnelltrigger um Granular-Sounds „anzutäuschen“ allerdings auch zu spüren. Das bleibt aber noch Spekulation. Angesichts der Wahl für die vorliegende Electribe 2 ist jedoch die Chance auf ein ebenfalls gelungenes Produkt sehr wahrscheinlich. Man kann keine alten EMX Files einladen. Man fängt neu an. Neue Chance, neues Glück. Mit dem Preis von knapp 400€ ist man damit in einem Bereich, der sich vermutlich von allein durchsetzen wird. Er wird es analogen Step-Sequencern sehr schwer machen! Für das Geld gibt es über lange Strecken nichts Besseres. Vermutlich wird sich das noch nicht einmal über die nächste Zeit maßgeblich ändern. Es ist anhand der Demos im Netz nicht besonders gut zu überprüfen, aber die neuen Tribes sind ein sehr deutlicher klanglicher Sprung. Und die neuen Möglichkeiten sind es wert selbst für alte Electribe Besitzer und solche, die noch nie eine Groovebox besessen haben. Es wird sehr interessant sein zu hören, was die Musikerforen 1 Jahr nach dem Verkaufsstart sagen werden. Vorsichtig aber mit einiger Zuversicht müsste diese ins Positive gehen, denn es gibt einfach zu viele gute Nachrichten, jetzt ohne weitere Hilfsmittel vernünftige Flächen und Akkorde spielen zu können und das alles dynamisch. Übrigens blinken 4 bunte LEDs am Boden des Gerätes im Rhythmus mit. Korg kann offenbar noch immer einschätzen, was wesentlich ist. Die neuen Wunschzettel können natürlich auch geschrieben werden. Die sind jetzt etwas kürzer.
- Endlich Dynamik!
- 4fache Polyphonie intern (eingeschränkt) wie zur Steuerung externer Synths geeignet
- 16 echte tonale Spuren.
- Guter deutlich verbesserter Klang
Effekte pro Spur!
- Viele Filtertypen
- Microtiming recht gut integriert
- Export Audio erspart Arbeit - allerdings auf "Kosten" von Einzelausgängen.
_Contra
- Nur noch 4 Takte statt 8.
- Kein richtiger Song-Mode oder Chaining
- Mehr Funktionen sind ins Menü gewandert
- Kein MIDI Thru
- Roll-Funktion nicht mehr verfügbar (!)
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